19. September 2020
Wer sich für ein Masterstudium im englischsprachigen Raum bewerben möchte, kann sich von der Anzahl und dem Umfang der benötigten Dokumente schnell überwältigt fühlen. Daher ist es sinnvoll, die Dinge nacheinander und mit ausreichend Vorlaufzeit anzugehen.
1. Bachelorabschluss in der Tasche und Ausweisdokumente gültig?
Wer sich für ein Masterstudium bewirbt, sollte selbstverständlich schon den Bachelorabschluss in der Tasche haben. Um das der ausländischen Hochschule zu beweisen, werden drei Dokumente benötigt: Die Bachelorurkunde, das Diploma Supplement und das Transcript of Records (ToR). Das Bachelorzeugnis wird nicht benötigt, da bereits im ToR die Noten der Module aufgelistet sind. Falls ihr die Dokumente nicht alle zu eurem Abschluss erhalten habt, solltet ihr sie frühzeitig bei eurer alten Hochschule in Deutschland anfragen. Damit es später bei der Einreise in das Traumland keine Probleme gibt, solltet ihr darauf achten, dass euer Personalausweis und Reisepass für den gesamten Aufenthalt gültig sind.
2. Do you speak English?
Ihr fragt euch, ob ihr überhaupt sprachlich fit genug seid, um ein Studium auf Englisch zu beginnen? Ein Sprachtest wird euch diese Frage beantworten. Grundsätzlich akzeptieren die Hochschulen eine Vielzahl von Tests als Sprachnachweis. Ich habe einen Test nach dem International English Language Testing System (IELTS) gemacht. Zur Vorbereitung habe ich fast ausschließlich das Buch The Official Cambridge Guide to IELTS genutzt. Es gibt zwar auch viele kostenlose Inhalte im Internet, hier ist aber immer die Frage, wie authentisch die Aufgaben sind und bei der Masse an Informationen kann man schnell den Überblick verlieren.
3. Euer Leben auf zwei Seiten
Mein Lebenslauf, im Englischen Curriculum Vitae oder kurz CV genannt, war das erste Dokument, das ich in der heißen Phase der Bewerbungsvorbereitung erstellt habe. Der Lebenslauf eignet sich zum einen gut zur Selbstreflexion, zum anderen ist er hilfreich für die Personen, die euch ein Empfehlungsschreiben ausstellen sollen. Hier sind meine zwei top Tipps für den Lebenslauf:
- Haltet das Design klassisch, ihr bewerbt euch nicht für einen Job als Grafikdesigner,
- listet nicht einfach Module auf, an denen ihr teilgenommen habt, sondern überlegt euch, was ihr selbst geleistet habt (dazu eignet sich die STAR-Methode).
Ausgewählte Links zum Thema Lebenslauf
4. Wer kann euch weiterempfehlen?
So wie ihr euch Produktrezensionen durchlest, bevor ihr etwas im Internet kauft, möchten sich die Hochschulen ebenfalls eure Qualitäten von außenstehenden Personen bestätigen lassen. Das akademische Empfehlungsschreiben habe ich bei einer Professorin, bei der ich eine Studienarbeit geschrieben habe, angefragt. Die Empfehlung von beruflicher Seite hat mein Vorgesetzter beigesteuert. Da ihr selbst wenig Einfluss auf das Resultat habt, ist es umso wichtiger, es den Personen so einfach wie möglich zu machen.
- Nehmt telefonisch Kontakt auf und erklärt euer Anliegen,
- schreibt anschließend eine E-Mail mit den Leitfragen (bereitgestellt von der Hochschule), eurem Lebenslauf und der Anschrift,
- setzt eine Frist zur Abgabe und schickt eine Erinnerung und
- macht euch keinen Kopf über Schreibfehler in den Empfehlungsschreiben.
5. Was motiviert euch?
Je besser das gewünschte Masterstudium zu euch passt, desto einfacher wird es euch fallen, das Motivationsschreiben zu schreiben. Denn dabei geht es darum, eure ganz individuellen Erlebnisse und Erfahrungen, die euch zu der Bewerbung bewegen, zu reflektieren. Bevor ich mit dem Schreiben begonnen habe, habe ich viel Zeit in eine Mind-Map investiert. Beim Schreiben bin ich dann dieser Anleitung gefolgt. Zum Schluss habe ich zusammen mit einem Freund das Motivationsschreiben überarbeitet, wodurch der Inhalt nochmal verständlicher wurde.
Das Motto der University of Strathclyde lautet: „Der Ort des nützlichen Lernens.“
Nachdem ich das Online-Bewerbungsformular der Hochschule ausgefüllt und die Dokumente hochgeladen hatte, ging alles ganz schnell. Nach nur 36 Stunden hatte ich die Zusage für einen Masterstudienplatz an der University of Strathclyde.