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Indonesien: Wie wir unsere Umwelt zerstören


Weißer Sandstrand, bezaubernde Unterwasserwelten, wunderschöne Aussichten. Was kann es beeindruckenderes geben? Naja, wenn alles zum Beispiel weniger vermüllt und dreckig wäre. In Indonesien wird die Umwelt zerstört und das in einem unvorstellbaren Ausmaß. Auch darüber möchte ich berichten.

Versteht mich nicht falsch, Indonesien ist wunderschön. Allerdings war es für mich erst einmal ein Schock, als ich direkt am ersten Tag den Strand von Kuta gesehen habe: Überall Müll, überwiegend Plastik. Sogar als ich im Wasser war, war ich umgeben von Plastiktüten. Das soll Indonesien sein? Hier soll ich vier Monate wohnen? Zum Glück ist Kuta bereits die verdreckteste Gegend, sodass es nur noch besser werden konnte. Aber auch die Traumstrände im Süden bleiben nicht komplett verschont: Je nach Strömung gibt es auch hier Plastikmüll, der angespült wird. Pfandsysteme und Mülltrennung kennen die Indonesier nicht, daher wird er verbrannt, auch das Plastik. Dass das eher schlecht als recht ist, versteht sich von selbst, könnt ihr aber gerne auch hier noch einmal nachlesen. Leider wachsen die Einheimischen mit diesen Zuständen auf und verstehen nicht, warum man keine Plastiktüte zu seinem Einkauf möchte. Selbst, wenn es nur um einen Apfel, eine Packung Chips oder ein Brot geht – es gibt immer eine Plastiktüte dazu! 

Die Umweltzerstörung in Indonesien ist immens

Doch nicht nur der Plastikmüll nimmt unfassbare Ausmaße an. Auch die Palmenplantagen auf Sumatra zerstören die Umwelt. Um an Palmöl zu gelangen und somit Geld zu verdienen, wird der Regenwald abgeholzt. Jede Minute etwa 35 Fußballfelder große Bereiche. Hier sind drei gute Gründe, warum das so schlimm ist: 

  1. Dass die Bäume für unser Ökosystem wichtig sind und Sauerstoff abgeben, lernen wir bereits in der Grundschule. Werden die allerdings durch Brandrodung abgeholzt und durch Palmen ersetzt, steigen große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre und führen zur Klimaveränderung – Indonesien ist weltweit an elfter Stelle wenn es um CO2-Emissionen geht. Zudem entziehen die Palmen dem Boden Unmengen an Wasser. 
  2. Die Orang Utans verlieren ihr natürliches Habitat. Ich habe diese wundervollen Tiere gesehen und mir bricht es das Herz zu wissen, dass sie bald ausgestorben sein können. Auch Marlene hatte das Glück und berichtet auf ihrer Seite von den Affen. 
  3. Die Arbeitsbedingungen. Palmöl ist einer der größten Arbeitgeber für Kinderarbeit. Bei tropischer Hitze müssen die Kinder hoch auf die Bäume klettern und die Früchte abschlagen, Pestizide versprühen und das Saatgut aufsammeln. 

Hier findet ihr eine gute Website, die die Folgen der Palmenplantagen aufführt. In 50 % der Produkte in Deutschland ist Palmöl enthalten, das heißt, dass es jeden Tag von uns verwendet wird. 

Ich habe hier meine Liebe zum Tauchen entdeckt und natürlich gibt es überwiegend wunderschöne und lebendige Korallenriffe, aber eben nicht überall. Wie in meinem letzten Blogeintrag berichtet, sind Nord-Sulawesi, Komodo und Flores zum Tauchen ein Traum gewesen. Aber bei meinem letzten Tauchgang in Indonesien war ich doch ein wenig enttäuscht. Bei den Gili-Inseln gibt es fast nur tote Korallen. Dass diese nicht einfach so, sondern durch Einwirkungen des Menschen sterben, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Korallen sind, ebenso wie die Bäume, wichtige Bestandteile unseres Ökosystems. Doch was, wenn es unter Wasser so aussieht?

Warum mir das Thema am Herzen liegt

Warum sind mir diese Themen nun so wichtig? Ich bin doch eh bald wieder weg. Nun ja, ich sehe hier das Leid mit eigenen Augen. Das Leid der Umwelt, der Menschen und das der Tiere. In Deutschland mag uns dies weit weg erscheinen, aber wir leben auf einer gemeinsamen Erde. Es gibt keinen Planeten B. Der ein oder andere hat sich vielleicht schon mal Gedanken darüber gemacht und ist dann möglicherweise zu dem Entschluss gekommen, dass eine einzelne Person nicht allzu viel verändern kann. Aber was ist, wenn jeder so denkt? “Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.” Unser Land macht bereits gute Fortschritte. Supermärkte entscheiden sich freiwillig dafür weniger Plastik zu nutzen, es gibt sogenannte “Unverpackt”-Läden, wir haben Pfandsysteme und Mülltrennung. Aber das ist nicht überall so. Das habe ich in meinem Auslandssemester miterlebt. Natürlich gibt es schöne Ecken und Indonesien liebe ich trotz alledem. Aber leider gibt es nun mal auch eine Schattenseite, die dazu gehört. Und die möchte ich euch nicht vorenthalten. 

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