studieren weltweit

(Podcast-Transkript zu Folge 5) Nicht allein, sondern mittendrin: Freund:innen finden im Auslandssemester 

00:00:00:02 – 00:00:03:09

Lene [Moderatorin] 

Ich dachte, du bist so der Frühaufsteher, der Sport macht und der …

00:00:05:20 – 00:00:06:08

Felix

Nein, nein, nein.

00:00:06:09 – 00:00:07:16

Lene

Alles so macht, wie es sein soll.

00:00:07:23 – 00:00:12:21

Felix

Ich glaube, das kam auch ein bisschen in Frankreich.

00:00:09:13 – 00:00:12:21

Lene

Also französischer Einfluss.

00:00:13:01 – 00:00:26:14

Felix

Genau richtig. Ich glaube, davor habe ich es doch genossen, lange auszuschlafen. In Frankreich hat sich das irgendwie geändert, weil es so viele Sachen gab, die ich tun konnte und Menschen treffen konnte.

00:00:26:00

[Sound] 

00:00:27:08 – 00:00:46:47

Lene

Ich habe mal so einen Weinkurs in Mendoza, Argentinien gemacht, weil ich mir dachte, irgendwann muss ich mal lernen, wie man richtig Wein trinkt. Und ich weiß jetzt nicht, ob ich es im Nachhinein gelernt habe. Aber ich habe auf jeden Fall den argentinischen Wein probiert und der ist natürlich sehr lecker. 

00:00:47:00

[Sound] 

00:00:47:12 – 00:00:52:17

Lene

Man kann ja so eine Karte anhängen und dann mit so einem – jetzt habe ich schon wieder das Wort vergessen.

00:00:53:00 – 00:00:53:22

Felix

Du meinst ein Dartpfeil oder??

00:00:54:24 – 00:01:05:23

Lene

Dartpfeil. Zum Glück bist du da.

Genau. Und dann kann man einfach mal auf die Karte werfen und sich anschauen: Ah ja, das Land kenne ich noch nicht. Da gehe ich hin.

00:01:07:00

[Sound] 

00:01:06:23 – 00:01:31:04

Intro mit Lene

Willkommen an Bord von „studieren weltweit – der Podcast“. Mein Name ist Lene, eure Moderatorin. Wir sind ready to take off. Teil der Crew ist heute Felix. Mit ihm spreche ich über, wie man vor Ort Anschluss findet. Schnallt euch an, klappt den Tisch runter, schiebt die Rückenlehne zurück. Auf gehts in die Auslandserfahrung.

00:01:31:00

[Sound] 

00:01:32:05 – 00:01:37:45

Lene [Moderatorin] 

Hi Felix, schön, dass du da bist. Freut mich mit dir heute über deine Auslandserfahrung in Frankreich zu reden. 

00:01:38:00

[Sound] 

00:01:39:05 – 00:02:09:23

Lene

Felix‘ erster Auslandsaufenthalt war ein Freiwilligendienst in Russland. Dort war er im Wintersemester 2018/2019 und wurde von der deutschen UNESCO-Kommission, der Trägerin des Freiwilligendienstes, unterstützt. Im Wintersemester 2021/2022 ist Felix mit einem Auslandssemester als „Freemover“ in Frankreich gewesen.

Zu dem Begriff „Freemover“ sagen wir später auch noch was. Hier wurde er von der Heinrich-Böll-Stiftung mit einem Stipendium unterstützt. 

00:02:10

[Sound] 

00:02:10:05 – 00:02:17:00

Lene

Sag mal, bevor du in Frankreich warst, hast du ja schon eine Auslandserfahrung gemacht, oder?

00:02:17:07 – 00:02:30:14

Felix

Ja, genau. Also bei mir war es so: Nach der Schule habe ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden. Der nennt sich „kulturweit“ und in dem Rahmen war ich in Russland für ein halbes Jahr und habe dort als Sprachassistent gearbeitet.

00:02:31:03 – 00:02:36:23

Lene

Okay, wie genau kommt man darauf? Was ist kulturweit? Genau wie bist du darauf gekommen?

00:02:37:09 – 00:03:35:07

Felix

Kulturweit ist ein Freiwilligendienst von der deutschen UNESCO-Kommission. Ich habe allgemein in der Zeit des Abis gemerkt, ja, ich würde gerne was von der Welt sehen und habe mich da informiert, welche Möglichkeiten es gibt. Und da gibt es natürlich viele Möglichkeiten, wie man sich denken kann. Kulturweit fand ich ganz spannend, weil zum einen die Betreuung da sichergestellt wurde, weil es ein organisierter Freiwilligendienst war und zum anderen auch die Aufgabenfelder mich angesprochen haben. Also im kulturellen Bereich oder im sprachlichen Bereich.

In meinem Fall war das ein Sprachlernzentrum vom Goethe-Institut, wo ich vor allem im Deutschunterricht geholfen habe oder Kulturveranstaltungen gemacht habe. Und genau so kam es, dass ich mich beworben habe, einen Platz bekommen habe und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, weil mich das dann auf jeden Fall geprägt hat. Also es war 2018/19 und war eine schöne Phase nach dem Abi und vor dem Studium.

00:03:35:10

[Sound] 

00:03:36:09 – 00:03:58:46

Lene

Kulturwelt ist ein internationales Bildungsprogramm. Mit dem können Menschen ab 18 einen Freiwilligendienst der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik leisten, also zum Beispiel in einem Goethe-Institut. Die Arbeit wird unter anderem mit einem monatlichen Taschengeld, einem Zuschuss zu Unterkunft, Verpflegung und den internationalen Reisekosten honoriert. Mehr Infos findet ihr in den Shownotes. 

00:03:59:00

[Sound] 

00:03:59:08 – 00:04:05:16

Lene

Wenn du davon redest, dass es dich geprägt hat, kannst du vielleicht in Worte fassen, was genau daran so prägend war, was du mitgenommen hast?

00:04:06:05 – 00:04:54:24

Felix

Es war tatsächlich ein halbes Jahr, aber es war auf jeden Fall trotzdem prägend. Ich würde sagen, zum einen persönlich. Ich war damals 18, habe ich gelernt, auf eigene Faust zurechtzukommen, auch in Russland. Das war das erste Mal, dass ich dort war. Auf Leute zuzugehen, sowohl beruflich, also quasi im Sprachlernzentrum als auch privat, abends oder am Wochenende. Und das war schon was, was ich, glaube ich, in Deutschland so nicht gelernt hätte.

So einfach den Mut zu haben, auf Leute zuzugehen, in Kontakt zu treten und ich glaube, das hat mich schon geprägt. Und ich glaube, das habe ich auch immer noch ein bisschen in mir, dass ich weiß, es ist nicht so schlimm, einfach mal Leute anzusprechen und zu fragen und vielleicht entwickeln sich da schöne Situationen.

00:04:55:13 – 00:05:17:22

Lene

Ja, besonders wenn man gezwungen ist, auf die Leute zuzugehen. Wenn du da noch kein Umfeld aufgebaut hattest und wie du schon meintest, wenn du noch nie vorher in Russland warst. Wie hast du das dann mit der Sprache gemacht? Also du warst zwar da, um im Unterricht zu assistieren. Aber ansonsten konntest du da Englisch sprechen oder hast du Russisch gelernt?

00:05:18:06 – 00:06:01:04

Felix

Also in Russland war das so, dass ich schon ganz gut Russisch sprechen und verstehen konnte. Was ich nicht konnte, war zum Beispiel lesen und schreiben oder zumindest in sehr beschränktem Maße. Das habe ich dann im halben Jahr aufgebessert. Genau. Aber zum Beispiel bei anderen Auslandsaufenthalten – also ich war zum Beispiel noch mal später in Frankreich – da war es zum Beispiel noch ein Ticken schwieriger, weil ich da im Mündlichen meine Probleme hatte und da eher meine Stärken im Schriftlichen gehabt habe. Das war so ein bisschen umgekehrt und natürlich so im privaten Umfeld ist gerade die mündliche Sprachfähigkeit die entscheidende, würde ich sagen. Genau.

00:06:01:18 – 00:06:21:11

Lene

Ist auf jeden Fall einfacher bei der Kommunikation. Statt wenn man immer schreibt. Genau. Du hast jetzt von deiner Auslandserfahrung in Frankreich geredet. Wann oder in welcher Zeit bist du dort hingegangen? Du hast dort studiert? Oder was hast du da genau gemacht?

00:06:21:13 – 00:06:58:05

Felix

Genau also studiert habe ich in Dresden Internationale Beziehungen. Und ein Bestandteil des Bachelorstudiums ist auch ein Semester im Ausland. Ich habe mich 2021 bis Januar 2022 entschieden, das Semester in Frankreich zu machen. Genauer gesagt an der Sciences Po Grenoble. Und genau war dann fürs Studium dort. Habe natürlich aber viel mehr mitgenommen als nur die Kurse. Von daher war das auf jeden Fall eine prägende Zeit, sowohl Studium-mäßig als auch wieder wie in Russland auch persönlich.

00:06:59:17 – 00:07:16:20

Lene

Wie bist du da drauf gekommen? Hattest du da einfach das Gefühl, na ja, ich will noch mal ins Ausland? Russland war so cool, deswegen fahr ich da noch mal hin? Oder hast wo vielleicht auf irgendeiner Beratung von der Uni gesehen, dass es die Möglichkeit gibt, ins Ausland zu gehen?

00:07:17:05 – 00:08:05:03

Felix

Also in meinem Fall war das schon so, dass das ein Bestandteil des Bachelorstudiums war. Deswegen die Frage, ob hat sich gar nicht gestellt. Aber natürlich stellt sich die Frage, wohin. Ich habe schon in der Schule Französisch gelernt, habe das ein bisschen verlernt mit der Zeit. Und von daher die Frage, welches Land konnte ich ganz schnell beantworten, dass ich gern nach Frankreich gehen würde, um auch meine Sprachkenntnisse aufzubessern.

Das ist so der erste Schritt. Und dann die nächste Frage war: An welche Hochschule? Wir hatten auch einige Partner-Hochschulen. Ich habe mich tatsächlich am Ende entschieden, als sogenannter „Freemover“ ins Ausland zu gehen, sprich bei der Hochschule mich zu bewerben und fand es auch eine sehr tolle Erfahrung.

00:08:06:00

[Sound] 

00:08:06:02 – 00:08:19:08

Lene

Freemover. Noch nie gehört? Das heißt eigentlich nur, dass Felix ohne Kooperationsvertrag der eigenen Uni im Ausland war. Einfach auf eigene Faust. Er hat alles selbst geplant und sich selbst beworben. Ganz autonom.

00:08:20:00

[Sound] 

00:08:20:19 – 00:09:02:19

Felix

Das Einzige, was da so ein bisschen dazukommt, ist ein kleiner organisatorischer Aufwand, weil meine Heimat-Universität jetzt nicht mehr Ansprechperson ist. Und eben die Frage der Studiengebühren, die ich dann aber über ein anderes Stipendium habe decken können. Und so kam das ein bisschen zusammen. Ich habe dann verglichen, was auch die Kurswahl angeht, auch verglichen, was der Ort mir bietet.

Grenoble ist zum Beispiel ein schöner Ort, was Berge angeht. Im Sommer wandern, im Winter Skifahren. Und am Ende kam ich dann eben an die Sciences Po Grenoble und habe dort mein Auslandssemester verbracht.

00:09:03:06 – 00:09:15:15

Lene

Schön. Du hattest ja gesagt als Freemover … Das bedeutet, du musstest wirklich alles komplett alleine organisieren? Oder gab es da in irgendeiner Form noch mal Unterstützung?

00:09:16:08 – 00:10:03:05

Felix

Ja, also in dem Fall an der Sciences Po Grenoble ist der Ablauf so gewesen, dass ich mich direkt bei der Hochschule beworben habe mit den üblichen Bewerbungsunterlagen würde ich sagen, also Motivationsschreiben und Notenübersicht und Ähnlichem. Und ab dann war quasi meine Ansprechstelle die französische Hochschule, also die Sciences Po Grenoble, sprich ich wurde da auf keinen Fall allein gelassen. Und ich würde auch sagen, dass viele Ängste, die ich am Anfang hatte, als Freemover ins Ausland zu gehen, sich dann nicht bestätigt haben, weil ich am Ende immer die französische Hochschule habe fragen können.

Und sie haben mir da auch wunderbar geholfen. Und sobald man auch im Ausland ist, macht es eh keinen großen Unterschied, ob man jetzt über eine Partnerschaft dort ist oder als Freemover.

00:10:03:18 – 00:10:05:18

Lene

Was waren das für Ängste, die du hattest?

00:10:06:03 – 00:10:44:19

Felix

Ja, also zum einen war die große Angst darin, dass ich irgendwas übersehe. Weil ich war so der Erste in meinem Freundeskreis, der als Freemover ins Ausland geht. Von daher dachte ich okay, ist das richtig so? Habe ich irgendwas übersehen? Und zum anderen auch ganz persönlich: In Frankreich komme ich da zurecht mit der Sprache? Ich habe es schon eben leicht angedeutet, dass ich am Anfang noch so eine kleine Barriere hatte, auf Französisch zu loszusprechen, was ich im Deutschen zum Beispiel gar nicht habe. Und diese Frage, wie ich vor Ort Anschluss finde, die war natürlich schon vor dem Auslandsaufenthalt eine sehr große Frage.

00:10:46:04 – 00:10:53:08

Lene

Und da hattest du ja jetzt gesagt, dass dir die Hochschule in Frankreich geholfen hat. Auch in der Hinsicht Anschluss zu finden?

00:10:53:22 – 00:10:54:16

Felix

Absolut, ja.

00:10:55:13 – 00:10:57:12

Lene

Was gab es da so für Möglichkeiten?

00:10:57:22 – 00:11:59:16

Felix

Ja, zum einen gab es Einführungsveranstaltung für Austauschstudierende, die ich auf jeden Fall auch wahrgenommen habe. Gerade so eine Welcome Week zum Beispiel hat mir da sehr geholfen. Zum anderen gab es Sportkurse, wo es auch ganz praktisch ist, weil man dort Leute kennenlernen kann. Und zudem, was ich auch ganz spannend fand, waren Veranstaltungen, die jetzt nicht explizit für internationale Studierende ausgeschrieben wurden, sondern auch für französische Studierende in dem Fall. Oft für Erstis. Und das fand ich besonders gewinnbringend, weil es oft auch Menschen waren, die ebenfalls vielleicht auch neu in Grenoble sind, die Stadt erkunden wollen, Lust haben, Kontakte zu knüpfen. Von daher war das auch ein super Angebot, da einfach die Ersti-Veranstaltungen mitzunehmen. Auch wenn ich da jetzt nicht explizit als Austauschstudierender angesprochen wurde.

00:12:00:18 – 00:12:22:23

Lene

Das ist eine gute Idee, diese Ersti-Veranstaltungen also für das erste Semester, da wird man ja noch am ehesten wirklich in die Uni aufgenommen und tritt in Kontakt mit anderen Leuten. Wie lief das dann so ab? Gab es da immer Ältere, die das organisiert haben? Oder wie lief das ab? Wie hat das funktioniert?

00:12:23:23 – 00:13:11:19

Felix

Ich glaube sowohl als auch. Sowohl die Hochschule als auch ältere Studierende, sodass das Angebot sehr, sehr breit war. Es gab zum Beispiel auch so ein Buddy-Programm, so nannte sich das, auch eher an Erstis gerichtet, aber nicht nur wie gesagt, wo Studierende aus älteren Semestern Erstis willkommen heißen, sie unterstützen, in der Uni anzukommen, in der Stadt anzukommen.

Und das war auf jeden Fall eine super Sache. Die habe ich auch mitgemacht und habe dadurch auch einige Leute kennengelernt, habe dadurch mein Französisch wiederum aufgebessert. Von daher sich informieren und auch einfach mal hingehen, das ist, glaube ich, so eine ganz gute Taktik.

00:13:13:05 – 00:13:28:09

Lene

Und im Verlaufe des Semesters hast du dann noch andere Möglichkeiten gefunden, um dich mit Leuten zu treffen? Oder bist du dann eher in dieser Gruppe geblieben und hast dir gedacht: Ja, jetzt habe ich meine feste Truppe, jetzt bleibe ich dabei?

00:13:30:03 – 00:14:32:22

Felix

Ich glaube schon, dass ich da mit der Zeit einige Leute getroffen habe, mit denen ich mich mehr getroffen oder mit denen ich mehr Zeit verbracht habe als mit anderen. Aber für mich war es schon wichtig, die Zeit möglichst gut zu nutzen, um neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe zum Beispiel einmal, das war ziemlich witzig, so eine Morgen-Wanderung sozusagen organisiert, ein bisschen verrückt, um 6.30 Uhr getroffen, dann auf den Berg hoch gewandert, oben dann gefrühstückt.

Also eher was für Morgenmenschen. Und tatsächlich haben dann 13 französische Studierende zugesagt. Ich war der einzige International. Und das war natürlich eine super Möglichkeit, da Menschen kennenzulernen und mit denen auch näher ins Gespräch zu kommen. Auch Leute, mit denen ich zuvor gar nicht viel gesprochen habe. Genau das hat auf jeden Fall funktioniert und hat mich auch darin bestärkt, dass es gut ist, Initiative zu ergreifen.

00:14:33:16 – 00:14:47:04

Lene

Ich wollte gerade sagen, dass es schon ein gewagter Schritt, wenn man selbst sagt, na ja, jetzt frage ich mal rum, fremde Leute, gehe dann morgens einfach mal wandern. Hast du das auf Facebook geteilt oder wie hast du da die Leute zusammengefunden oder zusammengetrommelt?

00:14:47:13 – 00:15:09:03

Felix

Ja, genau, ich glaube, es gab WhatsApp oder Telegram-Gruppen. Also es gibt ja ganz verschiedene Messenger. Ich glaube, in der heutigen Zeit ist es dann doch ein guter Weg, um Leute zu finden und dann eben eine Gruppe zu erstellen. Das ging so ein bisschen genau über Social Media.

00:15:09:20 – 00:15:15:13

Lene

Cool. Gibt es ein einschneidendes Erlebnis, was du in Frankreich mitgenommen hast?

00:15:15:21 – 00:16:05:11

Felix

Also ein sehr schönes Erlebnis war ein Wochenende, was auch eher für Erstis gedacht war. Ich glaube also, bei uns sagt man oft Ersti-Fahrt. Oder ich kenne das von Dresden, dass das der Begriff ist. Und genau da sind wir in die Berge gefahren für ein Wochenende. Und das fand ich besonders schön, weil das auch so eine längere Zeit war. Also nicht nur so ein kleiner Ausflug, sondern wirklich ein paar Tage mit paar Workshops, aber auch einfach viel Freizeit. Und das fand ich sehr schön. Das war zum Beispiel organisiert nicht direkt von der Hochschule, sondern von einer Hochschulgruppe. In Frankreich heißen die „Associations“ und die haben dann diese Fahrt organisiert.

00:16:05:13 – 00:16:54:10

Lene

Cool, das ist echt praktisch. Ich muss auch sagen, ich habe eine Zeit lang im Süden von Frankreich gelebt. Da habe ich auch einen Austausch gemacht. Ich war in Avignon – ist ja da auch in der Ecke. Und dann bin ich auch noch mal zurückgegangen und habe mir Grenoble angeschaut und andere Städte: Lyon, Marseille und alles Mögliche. Und ich muss sagen, Grenoble ist schon eine sehr schöne Stadt.

Ich habe das Gefühl, das ist vielleicht eine Studentenstadt. So gut habe ich sie natürlich auch nicht … Ich war da nur einen Tag oder zwei. Studentenstadt, relativ so mittelgroß, aber ich hatte das Gefühl, die Aussicht und alles war so schön. Und man hatte so richtig das Gefühl, da kann man gut leben, vor allem mit den Bergen und so was. Das ist schon sehr schön. Abgesehen davon hast du irgendeinen Sport oder ein Musikinstrument gemacht, als in Frankreich warst?

00:16:54:24 – 00:17:38:16

Felix

Also ich habe mich für zwei Hochschulsport-Kurse angemeldet. Das war einmal ein Skikurs und einmal ein Kurs, der so ein bisschen schwierig zu beschreiben ist. Es war so ein Outdoorsport-Kurs, wo wir alle paar Wochen anderen Outdoorsport ausprobiert haben. Zum Beispiel Mountainbiking oder Klettern oder so ähnlich. Genau das waren die zwei Sportkurse, die ich gemacht habe. Und das war auch beides auf Französisch. Also auch sehr interessant und auch super zum Sprachenlernen und auch Menschen kennenlernen. Und ja, war auch ganz witzig, weil ich davor eigentlich kaum Skifahren konnte und auch Outdoorsport war jetzt nicht so ganz meins.

00:17:38:24 – 00:17:47:13

Lene

Ich wollte gerade sagen, ich dachte, du bist so der Frühaufsteher, der Sport macht. Und der alles so macht, wie es sein soll.

00:17:47:19 – 00:17:49:20

Felix

Nein, nein, nein. Ich glaube, das kam auch ein bisschen in Frankreich.

00:17:51:09 – 00:17:52:17

Lene

Französischer Einfluss.

00:17:52:23 – 00:18:12:14

Felix

Genau richtig. Ich glaube, davor habe ich es doch genossen, lange auszuschlafen. In Frankreich hat sich das irgendwie geändert, weil es so viele Sachen gab, die ich tun konnte und Menschen treffen konnte. Und dieses Angebot an Aktivität, das hat dazu geführt, dass ich einfach früh aufgestanden bin.

00:18:13:11 – 00:18:37:02

Lene

Kann ich nachvollziehen. Ich denke, dass Sport im Allgemeinen auch immer eine gute Möglichkeit ist, um viele Leute kennenzulernen, also sei es jetzt ein Teamsport oder auch so so was wie Laufen gehen oder so was. Und das wird ja tatsächlich immer von den Universitäten oder auch Hochschulen angeboten, solche Sportkurse. Und im schlimmsten Fall kann man sich ja dann auch privat sicherlich darum kümmern, da irgendwelche Möglichkeiten zu finden.

00:18:37:20 – 00:18:50:05

Felix

Absolut, ja. Ich glaube, die Hochschulen sind da wirklich eine gute Anlaufstelle. Es gibt da meistens auch Ermäßigungen für Studierende. Deswegen ist das oft auch etwas günstiger als im privaten Sportverein.

00:18:50:24 – 00:18:57:13

Lene

Ich habe auch das Gefühl, in Frankreich sind sehr viele kulturelle Dinge kostenlos oder auch Museen und solche Sachen.

00:18:58:23 – 00:19:08:10

Felix

Ja, ich weiß es nicht, ob es in ganz Frankreich so ist. Aber in Grenoble gab es schon oft Ermäßigungen für junge Menschen oder Studierende. Auf jeden Fall superpraktisch.

00:19:08:10 – 00:19:29:10

Lene

Ja, das macht es manchmal noch einfacher, sich zu vernetzen. Wenn man weiß, na ja, jetzt muss ich kein Geld ausgeben, dann gehe ich da einfach mal hin und schaue mir die Sache an und dann lernt man schnell mal Leute kennen. Wie sieht es denn bei dir aus? Würdest du jetzt noch mal ins Ausland gehen als Freemover oder war dir der Aufwand zu groß?

00:19:29:10 – 00:20:05:01

Felix

Der Aufwand war auf keinen Fall zu groß. Also ich denke, es gibt natürlich gewisse Vorteile, wenn es eine Partnerschaft gibt, gerade weil man dann nicht unbedingt angewiesen ist auf ein weiteres Stipendium. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, noch mal ins Ausland zu gehen. Und ich finde auch, es ist eine gute Option, als Freemover ins Ausland zu gehen. Von daher, ich weiß jetzt nicht ganz genau wann, das ist die Frage. Ich habe jetzt vor Kurzem ein Jurastudium in Berlin angefangen. Von daher, so, die nächsten ein, zwei Jahre bin ich glaube, hier ganz gut beschäftigt. Aber früher oder später will ich auf jeden Fall noch mal ins Ausland gehen.

00:20:05:16 – 00:20:23:02

Lene

Wie würdest du das dann angehen? Also erst mal die Wahl des Landes und so weiter? Ich finde, das sind schon so die ersten Hürden sozusagen, sich erst mal auszusuchen, welches Land auf dieser großen weiten Welt will ich eigentlich besichtigen. Oder sehen oder dort leben, studieren oder was auch immer.

00:20:23:16 – 00:20:59:08

Felix

Ja, absolut. Also ich kann mich da sehr gut hineinversetzen, weil sowohl bei Russland als auch bei Frankreich war das bei mir die erste Entscheidung: In welches Land will ich denn gehen. Jetzt bei Frankreich war das zum Beispiel vor allem um die Sprachkenntnisse zu lernen. Das muss aber nicht der Grund sein. Man kann auch sagen, ich finde das Land spannend, ich finde die Kultur spannend oder die Landschaft. Eine ganz, ganz schwierige Entscheidung. Auf der anderen Seite ist es auch so ein bisschen Qual der Wahl, weil wir einfach sehr viele Möglichkeiten haben und uns da erst mal entscheiden müssen.

00:20:59:19 – 00:21:07:14

Lene

Hm, stimmt. Man kann ja so eine Karte anhängen und dann mit so einem – jetzt habe ich schon wieder das Wort vergessen.

00:21:07:20 – 00:21:10:04

Felix

Du meinst Dartpfeil oder??

00:21:10:16 – 00:21:19:18

Lene

Dartpfeil. Zum Glück bist du da.

Genau und dann kann man einfach mal auf die Karte werfen und sich anschauen: Ah ja, das Land kenne ich noch nicht, da gehe ich hin.

00:21:20:01 – 00:21:30:18

Felix

Das wäre auch eine Taktik. Also für Menschen, die das Risiko mögen, die können einfach mal drauf werfen und schauen, was passiert. Das ist, glaube ich, auch einfach eine gute Strategie.

00:21:32:00

[Sound] 

00:21:32:19 – 00:21:55:15

Lene

Falls sie noch gar keine Idee habt, wo es hingehen soll, dann schaut doch einfach mal auf studieren-weltweit.de. Dort gibt es unter „Welt erleben“ eine Karte mit allen Ländern, über die bereits berichtet wurde und aktuell noch berichtet wird. Wenn euch ein Beitrag besonders interessiert, könnt ihr darunter auch jederzeit Fragen stellen. Felix‘ Block zu Frankreich findet ihr dort übrigens auch.

00:21:56:00

[Sound] 

00:21:56:16 – 00:22:04:23

Felix

Ich persönlich hab mir da ein bisschen mehr Gedanken gemacht. Ich bin da eher so ein bisschen Tabelle, Pro-Kontra-Liste wie auch immer.

00:22:04:23 – 00:22:05:24

Lene

Machst du da wirklich eine Tabelle?

00:22:06:02 – 00:22:16:14

Felix

Ja, also wenn ich so eine schwierige Entscheidung habe, helfen mir persönlich Tabellen doch durchaus dabei. Da sind auch alle unterschiedlich.

00:22:17:00 – 00:22:40:08

Lene

Ich muss sagen, ich glaube, ich würde mich da selbst manipulieren. Und dann habe ich irgendwie den Gedanken: „Na ja, jetzt will ich es aber eigentlich doch, jetzt suche ich noch ein Pro. Und eigentlich will ich es doch nicht, jetzt suche ich noch ein Kontra.“ Ja gut. Und wenn du dann das Land ausgewählt hast, dann würdest du auf die Internetseite von der Uni gehen und dich einfach mal dazu belesen, was es da so für Möglichkeiten gibt, dort zu studieren?

00:22:41:02 – 00:23:22:11

Felix

Genau. Ich glaube, Internet ist wirklich die erste Anlaufstelle, die Webseite der jeweiligen Hochschule, vielleicht Erfahrungsberichte, die es online gibt. Im besten kennt man über drei Ecken auch eine Person, die selbst schon da studiert hat. Und wenn die Connection nah genug ist, dann könnte man sich auch austauschen. Das habe ich in Grenoble einmal gemacht, habe ich eine sehr weit entfernte Bekannte mal angerufen und wir haben da ein bisschen gesprochen. Sie hat gesagt: „Tolle Stadt. Kann man machen.“ Aber ich glaube, die erste Anlaufstelle ist schon die Webseite und da findet man auch sehr viele Infos tatsächlich. Genau.

00:23:23:03 – 00:23:31:10

Lene

Und das mit der Finanzierung war dann auch nicht mehr so schwierig? Wie hast du das angestellt? Oder wie würdest du das noch mal anstellen? Wir sind ja jetzt schon in der Zukunft.

00:23:31:21 – 00:24:28:11

Felix

Ja, das stimmt. Ich glaube, der wichtigste Faktor ist da die Zeit. Dass wir uns früh genug damit beschäftigen mit der Frage der Finanzierung. Weil es gibt ja verschiedenste Angebote. Es gibt zum Beispiel ja die Partner-Hochschulen, also wenn man über eine Partner-Hochschule ins Ausland geht, dann sind da viele Kosten schon abgenommen. Es gibt aber auch zum Beispiel andere Stipendien.

Da ist beispielsweise die Datenbank vom DAAD eine super erste Anlaufstelle, um einfach zu schauen, was gibt es für Stipendien und gerade auch zu schauen, wann sind die Deadlines? Ich in meinem Fall habe jetzt den Frankreich-Aufenthalt über ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung finanziert, die mich auch allgemein fürs Studium fördern. Aber es gibt auf jeden Fall viele, viele Möglichkeiten und da lohnt es sich schon einfach früh, sich Gedanken zu machen.

00:24:29:00

[Sound] 

00:24:29:15 – 00:24:48:00

Lene

Felix hat ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung bekommen. Die gehört zu den 13 Begabtenförderungswerken, die unter Stipendium+ zusammengefasst sind. Das Ganze wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Stipendiengelder sind bei allen Werken gleich hoch. Mehr Infos findet ihr in den Shownotes.

00:24:48:08

[Sound] 

00:24:49:00 – 00:25:00:09

Lene

Und der nächste Schritt wäre dann: So, jetzt wissen wir, wo wir hinwollen.

Wir wissen, an welche Uni es geht, wie wir das Ganze finanzieren und dann eigentlich nur noch hinfliegen und eine Wohnung finden, oder?

00:25:01:17 – 00:25:02:09

Felix

Ja.

00:25:02:09 – 00:25:04:09

Lene

Wo hast du denn deine Wohnung gefunden? Wie hast du das gemacht?

00:25:04:23 – 00:25:59:16

Felix

Ja, ich glaube, eine Wohnung finden ist auch so eine große Baustelle oft. Ich fand es nicht so ganz einfach. Ich kannte niemanden persönlich in Grenoble, habe das dann über so Internetseiten gemacht. Ich überlege die ganze Zeit, wie sie noch mal hießen. Ich glaube „Carte des Colocs“ war das jetzt in Frankreich. So ein bisschen wie „WG gesucht“ in Deutschland. Und da war meine Strategie einfach möglichst viele anschreiben und hoffen, dass ich irgendwo ein schönes WG-Zimmer bekomme.

Und es hat auch funktioniert. Ich hatte am Ende ein Zimmer in einer Dreier-WG mit zwei Französinnen. Auch das ist natürlich superpraktisch, um die Sprache zu lernen und das Land kennenzulernen. Und ansonsten gibt es auch in vielen Städten Wohnheime, wo man sich drauf bewerben kann. Es ist auch eine gute Option, finde ich.

00:26:00:02 – 00:26:05:00

Lene

Hm. Stimmt. Bei den Wohnheimen, da kann man eigentlich nie was falsch machen. Na ja, wobei.

00:26:06:18 – 00:26:09:18

Felix

Ich würde sagen, es kommt drauf an. Es kommt aufs Wohnheim an.

00:26:10:08 – 00:26:14:10

Lene

Genau. Hast du bis heute noch Kontakt zu den beiden Französinnen?

00:26:15:12 – 00:26:27:21

Felix

Ab und zu. Wir haben uns seitdem jetzt leider nicht mehr persönlich gesehen, aber über Messenger versuche ich doch noch ein bisschen Kontakt aufrecht zu halten. Und vielleicht sehen uns ja eines Tages wieder. Das fände ich natürlich schön.

00:26:29:00 – 00:26:46:23

Lene

Es ist schon sehr praktisch, wenn man mit, also wenn man die Chance hat, mit Einheimischen in dem Land zu leben, weil man dann ja auch sehr viel öfter eingeladen wird, irgendwo hinzugehen, oder? Habt ihr da auch viel gekocht und wurdest du da öfter mal eingeladen zu irgendwelchen Veranstaltungen?

00:26:47:16 – 00:27:36:13

Felix

Ja, also wir haben in der WG oft zusammen gekocht. Da haben wir auch verschiedenste Gerichte ausprobiert. Oft zum Beispiel mit Käse. Das war superlecker. Dann habe ich bisher selten gemacht, irgendwie Aufläufe oder so Überbackenes. Genau war auch eine superschöne Sache mit meinen Mitbewohnerinnen das gemeinsam zu machen. Und gehört ja auch finde ich zum Auslandsaufenthalt dazu da, auch ein bisschen zu schauen, wie die Küche ist.

Und ich gebe dir recht, ich habe auch da in dem Semester ein bisschen gelernt, mir Zeit zu lassen fürs Essen und das so als soziale Aktivität anzusehen und nicht nur schnell schnell. Und genau das habe ich auch ein bisschen in Frankreich für mich entdeckt. Ja.

00:27:37:13 – 00:28:09:07

Lene

Da hast du recht. Das finde ich gerade das Schöne, was man aus Frankreich mitnehmen kann, also vielleicht auch aus vielen anderen Ländern, aber ich kenne das auch nur aus Frankreich wiedergeben. Dass man wirklich lernt, dass Essen nichts mehr mit satt sein zu tun hat, sondern vielmehr mit dem Zusammensein und was zusammen machen. Deswegen sind die Portionen auch immer so klein, weil man will ja so lange wie möglich die Zeit miteinander verbringen.

Hast du auch solche Sachen wie Weinkurse gemacht oder so was? Da gibt es doch sicherlich auch einige Sachen oder Käsekurse?

00:28:09:07 – 00:28:16:15

Felix

Leider nicht. Das kann ich ja beim nächsten Mal machen, vielleicht. Hast du so was gemacht?

00:28:17:07 – 00:29:07:02

Lene

Ich habe das nicht in Frankreich gemacht. Ich habe mal so einen Weinkurs in Mendoza, Argentinien gemacht, weil ich mir dachte, irgendwann muss ich mal lernen, wie man richtig Wein trinkt. Und ich weiß jetzt nicht, ob ich es im Nachhinein habe, aber ich habe auf jeden Fall den argentinischen Wein probiert und der ist natürlich sehr lecker. Ja, so viel zu dieser Erfahrung.

Ich muss sagen, da fällt mir nämlich ein, ich habe diesen Kurs gefunden, weil ich in einem Hostel nachgefragt habe. Das ist tatsächlich immer eine gute Anlaufstelle, weil die Hostels sich ja immer damit auseinandersetzen müssen, wie können wir jetzt unseren Kund:innen schöne Angebote da präsentieren? Was gibt es momentan so in der Stadt? Was kann man tun? Und die haben auch immer echt gute Tipps und eine coole Karte von der Stadt.

00:29:07:22 – 00:29:17:09

Felix

Hm, ja, das ist auch eine gute Anlaufstelle. Stimmt, war mir zum Beispiel gar nicht bewusst. Aber du hast recht, ich glaube Hostels, da mal nachzufragen, die kennen sich da meistens aus.

00:29:19:00 – 00:29:27:06

Lene

Da dann schön das Land kennenlernen. Ja, ansonsten hast du in Zukunft noch mal überlegt, nach Frankreich zu fahren?

00:29:28:18 – 00:30:16:00

Felix

Ich fänd es auf jeden Fall superschön. Ich weiß noch nicht ganz genau, wann. Das ist, glaube ich, so die große Frage. Aber früher oder später fände ich das eine tolle Sache. Ich habe ja zum Beispiel im Jurastudium auch so einen Sprachkurs gewählt, wo wir das französische Privatrecht kennenlernen, mit der Hoffnung, dass ich dann auch im Rahmen des Studiums vielleicht mal ein Auslandsaufenthalt in Frankreich machen kann.

Ja, also auf jeden Fall hoffe ich sehr, dass ich das noch mal machen kann. Und ich glaube, da merke ich auch, wie sehr mir der Frankreichaufenthalt damals geholfen hat, um jetzt auch im Jura-Kontext, was ich damals noch nicht ganz auf dem Schirm hatte, anzuwenden. Von daher glaube ich, früher oder später wird es mich noch mal nach Frankreich verschlagen. Ja.

00:30:16:18 – 00:30:51:10

Lene

Sehr clever, dass du da jetzt schon so weitblickend denkst und jetzt schon sagst, dann mache ich das jetzt so, damit ich da in Zukunft hier und hier die Richtung gehen kann. Ich finde es auch immer sehr praktisch, ich weiß nicht, ob ihr oder du in deinem Studiengang freie Wahlmodule hast, aber ich habe die bei mir auf jeden Fall und die kann man auch immer super anbringen, wenn man ins Ausland geht.

Also bei mir ist es so, frei bedeutet wirklich, ich kann Töpfern an der UdK machen oder sonst was, was es auch immer gibt.

00:30:51:24 – 00:32:04:21

Felix

Hmm, ja, ich habe so ein bisschen den Vergleich zwischen meinem Bachelor Internationale Beziehungen und Rechtswissenschaft hier in Berlin. Ich glaube, Jura ist oft nicht so ganz, ganz einfach im ersten Moment, weil natürlich ein Schwerpunkt im nationalen Recht, sprich deutschem Recht liegt. Von daher ist die Anrechnung aus meiner Erfahrung ein bisschen einfacher gewesen im Bachelor. Aber man findet Wege auf jeden Fall.

Also auch im Jurastudium gibt es tolle Möglichkeiten, zum Beispiel einen Schwerpunkt im Ausland zu machen. Das ist eine gute Möglichkeit, oder einzelne Kurse, irgendwie Völkerrecht, Europarecht, da finden sich immer auf jeden Fall Wege, um ins Ausland zu gehen. Ich glaube, da lohnt es sich einfach nachzufragen. Und auch zum Beispiel beim International Office der Hochschule, das ist auch eine gute Anlaufstelle, weil die Fragen der Anrechnung, die gibt es immer wieder.

Ich glaube, wir sind da nicht die Ersten, die fragen: Kann ich mir das anrechnen lassen? Da gibt es Menschen, die da schon Erfahrungswerte haben und da lohnt sich, glaube ich, echt nachfragen.

00:32:05:02 – 00:32:16:05

Lene

Das stimmt. Das International Office ist auch immer eine gute Anlaufstelle für solche Sachen. Vermisst du es manchmal, Französisch zu sprechen? Oder praktizierst du es immer noch im Alltag ab und zu?

00:32:16:17 – 00:32:57:03

Felix

Ja, ich vermisse es schon ein wenig, weil ich immer so die Angst habe, es zu verlernen. Ich habe jetzt, wie schon eben kurz gesagt, diesen einen Sprachkurs im Jurastudium genommen, sodass ich jetzt zumindest einmal die Woche Französisch spreche und höre. Aber das ist was ganz anderes: Französisch im akademischen Kontext und Smalltalk-Französisch. Von daher vermisse ich es schon ein wenig.

Aber ich höre zum Beispiel auch ab und zu Podcasts auf Französisch, dass ich dann so die Hoffnung habe, nicht alles zu verlernen.

00:32:57:07 – 00:33:36:11

Lene

Ja, das ist ein guter Punkt mit dem Podcast, dass man das so ein bisschen trainiert, die Sprache aufrechtzuerhalten. Ansonsten gibt es auch immer Tandem. Tandem gibt es ja auch im Ausland. Hast du das auch in Anspruch genommen? Warte mal, ich erkläre mal ganz kurz das Wort Tandem. Das bedeutet, wenn sich normalerweise zwei Leute treffen und dann ein Austausch stattfindet zwischen der Sprache, also jetzt in dem Beispiel Deutsch Französisch. Dass die eine Person entweder Französisch lernen möchte oder die andere Deutsch. Oder beide möchten die gegenseitige Sprache lernen. Genau hast du ein Tandem im Ausland in Frankreich gemacht?

00:33:36:22 – 00:34:24:06

Felix

Ich überleg kurz, aber ich glaube nicht. Ich glaube, es ist auf jeden Fall eine super Möglichkeit, um da zu zweit jeweils die andere Sprache zu lernen. Ich hatte mal so einen allgemeinen Französischkurs, der geleitet wurde von Studierenden, die so Lehramt machen und da so ein bisschen austesten wollen, wie man Französisch beibringt als Fremdsprache. Aber es ist ja auch nicht wirklich ein Tandem.

Von daher habe ich das gar nicht ausprobiert. Aber auch das finde ich eigentlich sehr vielversprechend. Und das gibt es ja auch in Deutschland. Also wenn das Bedürfnis hochkommt, in der Fremdsprache zu sprechen, dann könnte man ja auch einfach hier schauen, wer ist in der Stadt und mit wem kann man ein Tandem anfangen.

00:34:24:18 – 00:34:33:09

Lene

Stimmt, so kann man das dann gleich weiterführen. Oder man knüpft direkt neue Kontakte für den nächsten Auslandsaufenthalt.

00:34:33:09 – 00:34:36:05

Felix

Stimmt ja auf jeden Fall. Das ist eine gute Vorbereitung.

00:34:37:08 – 00:35:00:23

Lene

Du hast vorhin nämlich vom europäischen Recht geredet und da ging mein Gedanke direkt nach Belgien. Und das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Da wird unter anderem Französisch gesprochen, da gibt es auch Möglichkeiten, Tandem zu organisieren. Und dann hat man bereits in Deutschland einen Kontakt oder hat dann einfachere Möglichkeiten, oft im Ausland sich zurechtzufinden und direkt Anschluss zu finden.

00:35:02:06 – 00:35:16:06

Felix

Absolut, ja. Ich glaube auch da ist es ganz praktisch, dass man irgendwelche Webseiten hat, oder? Also ich glaube, ich habe schon mal so Tandem Vermittlungswebseiten gesehen. Ich glaube, da gibt es auch Anlaufstellen.

00:35:17:07 – 00:35:36:23

Lene

Ich hatte das nur gesehen bei unseren Sprachschulen. Also, wenn ich auf die Internetseite der Sprachschule gehe, dann steht da oft hier ist mal wieder ein Sprachcafé und da gibt es mal ein Tandem. Und dann kann man sich da nicht nur für die Kurse der Sprachschule anmelden, sondern auch für die Aktivitäten der Sprachschule.

00:35:37:00 – 00:35:39:03

Felix

Ja, das ist super. Auf jeden Fall.

00:35:39:07 – 00:36:24:00

Lene

Ja, Felix, das waren ja viele interessante Tipps, die du mir da auf den Weg gegeben hast. Das große World Wide Web ist natürlich immer die beste Idee, um irgendwo anzufangen. Ansonsten Kurse von der Uni, Sprachschulen, vielleicht auch Volkshochschulen, verschiedene Orte, wo man auf Leute treffen kann. Und ja, es ist schön zu hören, dass du so viel mitnehmen konntest aus deinen Auslandserfahrungen und dass dich das jetzt inspiriert, noch mal weiterzugehen.

Vielen lieben Dank, dass du da warst. Hat mich sehr gefreut und ich hoffe, wir sehen uns mal irgendwann persönlich, da wir ja jetzt in derselben Stadt wohnen, kann das ja schnell mal passieren.

00:36:25:20 – 00:36:32:09

Felix

Ja, ich danke dir. Also es hat mir ganz viel Spaß gemacht und vielleicht sehen wir uns ja in Berlin oder irgendwo im Ausland, wer weiß.

00:36:32:13 – 00:36:45:08

Lene

Irgendwo im Ausland, da liegt die Betonung. Kannst du noch etwas Schönes auf Französisch am Ende sagen? Vielleicht ein Tschüss oder vielleicht auch: J’aime bien fromage. Lecker, lecker.

00:36:46:00 – 00:36:49:02

Felix

Also zum Abschluss sagt man oft „bisou“ – so wie Küsschen.

00:36:50:24 – 00:36:53:05

Lene

Ja. Sehr gut. Dann: „bisou!“

00:36:53:23 – 00:36:54:10

Felix

Bisou.

00:36:54:10 – 00:37:34:16

Outro mit Lene

Im Namen von „studieren-weltweit“ und der heutigen Besatzung möchte ich mich ganz herzlich von euch verabschieden. Wir wünschen euch eine stressfreie Auslandsplanung oder gegebenenfalls eine angenehme Anschlussfolge. Bei Fragen oder Anregungen könnt gerne eine E-Mail an podcast@studieren-weltweit.de schreiben. Weitere Infos findet ihr in den Shownotes. Wir freuen uns, euch bald wieder an Bord zu begrüßen. Bis dahin alles Gute!

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