2. Februar 2021
Trotz Pandemie ins Ausland? Gibts Corona in Schweden eigentlich auch oder ist hier wirklich alles ganz normal? Was meinst du mit „Fisch, Fika, Freiheit“? Ich erzähle euch, was ich mir die nächsten fünf Monate zur Mission mache.
Wer ich bin und warum es für mich trotz Pandemie ins Ausland geht
Das Formale zuerst! Ich bin die dritte Sarah im aktuellen Correspondent-Bunde und darf mein letztes Bachelor-Semester an der Universität Göteborg in Schweden verbringen. Hier studiere ich Scandinavian studies und darf die volle Dröhnung Skandi hautnah erleben. Lange war jedoch unklar, ob ich Mitte Januar ausreisen darf. „Klappt das denn jetzt mit Schweden?“ war wohl die meist gestellte Frage, die mich vor meiner Abreise erreicht hat. Verständlicherweise – schließlich sollte man derzeit eigentlich lieber zuhause bleiben. Nach langem hin und her stellte sich aber heraus: Ein sicheres Auslandssemester ist möglich.
Tatsächlich stand mein Auslandssemester in Göteborg schon seit einem Jahr auf den Plan. Damals, pre-corona, war es eine Bauchentscheidung, mich für ein Auslandssemester zu bewerben. Frei nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, wann dann? In kurzer Panik über das Älterwerden und in der Annahme, dass ich vermutlich erst mal nicht wieder so intensiv in eine neue Kultur eintauchen kann, habe ich mich bei meiner Fakultät für ein Erasmus Semester beworben. Für mich blieb klar: Solange ich darf und die Situation einen sicheren Aufenthalt ermöglicht, werde ich die Chance nutzen auszureisen.
Da in Schweden bekanntlich etwas andere Einschränkungen gelten als in Deutschland, war die Einreise tatsächlich kein großes Problem. Nach meiner Ankunft fiel mir zuerst auf: Masken sieht man hier seltener als in Deutschland. Und wenn, dann oft auf den Nasen anderer Austauschstudierender oder eher älteren Menschen, die sich vor dem Virus schützen wollen. Auch wenn einige Einschränkungen weniger streng sind als in Deutschland, finden meine Unikurse derzeit erst mal online statt: nicht optimal, aber notwendig. Ich bin gespannt, wie die Situation hier weiter verläuft und bin hauptsächlich dankbar für den Szenenwechsel. Dabei bleibe ich selbstverständlich vorsichtig (ich hoffe, du liest das, Mama!), wenn auch die vielen Shoppingmöglichkeiten und das vielfältige Restaurantangebot Göteborgs reizend sind. Der schwedische Sonderweg war aber nicht der Grund, warum ich mich für einen Auslandsaufenthalt in Göteborg entschieden habe.
Fisch, Fika, Freiheit? Meine Mission!
Vor meinem jetzigen Aufenthalt war ich noch nie zuvor in Schweden. Mein Bild war geprägt von IKEA, Astrid Lindgren, wunderschöner Natur und natürlich düsteren Krimifilmen. Abgesehen davon, dass es mich unheimlich gereizt hat, ein mir fremdes Land zu bereisen, hatte ich immer ein sehr positives Bild von Skandinavien: Schließlich Leben hier die glücklichsten Menschen der Welt. Ich will mich selbst davon überzeugen, wie eigentlich „Lagom“, also die perfekte Balance, zustande kommt. Deshalb ist es meine Mission zu erforschen, was Schweden wirklich kann.
Warum ist eine „Fika“ so viel mehr als eine stinknormale Kaffeepause? Und was ist eigentlich dieses schwedische Lebensgefühl? Während meines Auslandssemesters möchte ich mich durch die verschiedenen Cafés in Göteborg schlürfen und herausfinden, warum die Schweden so ein glückliches Volk sind. Vielleicht werde ich im Juni nach Hause kommen und selbst eine tägliche Kaffee- und Zimtschnecken-Pause mit meinen Freunden machen, weil ich endlich verstanden habe, was es bedeutet, Schwedisch zu leben? Wer weiß.
Das letzte Semester meines Bachelorstudiums werde ich fleißig dokumentieren. Wenn ihr mich auf der Suche nach der schwedischen Unbeschwertheit begleiten wollt, schaut auch gerne mal bei mir auf Instagram oder Twitter vorbei. Auch hier auf meinem Blog darf ich zukünftig meine Erlebnisse mit euch teilen. Bis bald und Hejdå!