8. April 2017
Ich kann den Blick nicht abwenden, mein Reiseherz sprudelt vor Glück, ich habe mich verliebt: In die Weiten Kirgistans.
Die Marschrutka stolpert durch die enge Schnellstraße, vorbei an gewaltigen Bergwänden. Die bunten Stoffmuster im Sprinter verleihen der Marschrutka etwas Arabisches, dabei befinden wir uns in Mitten in Zentralasien. Die Musik hängt über mir und meinen Beifahrern, die kirgisische Frauenstimme aus dem Radio verspricht Glück für uns alle.
Die Großstadt haben wir schon längst hinter uns gelassen. Steinig und gigantisch ragen die Riesen in die Höhe. Der Himmel ist wolkenlos, an den Bergspitzen beginnt er zu funkeln. So nah und so mächtig habe ich Berge noch nie wahrgenommen.
Die Berge sind sandfarben wie in einer Steppe. An der Straße halten Frauen ihre Kopftücher fest, damit der Wind sie nicht mitreißt. Ein kleines Mädchen hält ihr Tuch vor dem Mund, damit kein Sand hinein weht. Der Fahrer hupt, die Ziegen hüpfen von der Straße: Wir sind an einem Dorf angekommen, und da erkennt man ihn auch schon durch die Fensterscheibe: Den Issyk-Kul (auf Deutsch auch Yssykköl). Die Sonne lässt ihre Strahlen im Wasser aufblitzen. Die Städtchen am Issyk-Kul ähneln eher langen Straßen, die trotz Geschäften, Museen und Denkmälern ihre wahre Schönheit nicht verstecken können: Einen der größten Gebirgsseen der Welt.
In der Abenddämmerung kommen wir an unserem Jurtenlager an. Einsamkeit macht sich breit, eine wohltuende Ruhe nach der Zeit in der kirgisischen Großstadt. Auch der typische Chai (Gewürztee), und ein oder zwei (oder drei…) Pinnchen Wodka zum Abendessen können uns nicht zurück in die Wirklichkeit holen.
Der Morgen hinterlässt mich sprachlos.
Issyk-Kul, ich will ehrlich mit dir sein: Ich habe mich verliebt. Hier will ich nie wieder fort.
Andreas Huckschlag
28. Juli 2017
Privet Camilla,
ich sitze hier auf der Terasse einer Unterkunft in Boleteri am Issyk-Kul und genieße die herrliche Landschaft bei angenehmen (nicht zu heißen) Temperaturen und kann Deine positiven Eindrücke nur bestätigen.
Das Wasser ist nicht nur sauber und klar, sondern sehr erfrischend. Der Sandstrand ist gut besucht aber nicht übervoll so wie in den Hotspots europäischer Reiseziele. Kurzum, eine echte Alternative für den Urlaub!
Gleichzeitig für Globetrotter die Möglichkeit einen Teil Asiens kennenzulernen, der nicht im Reisebüro angepriesen wird, den zu entdecken aber sehr reizvoll ist. Das Länderdreieck Usbekistan, Kasachstan und Kirgistan kann man gut miteinander kombinieren. Das Beste daran ist, dass seit 2017 für Kasachstan und Kirgistan kein Visum erforderlich ist, wenn man nicht länger als 30 Tage im Land bleibt.
Ich wohne in Wetter (Ruhr), daher liebe Grüße ins Revier!
Andreas