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Ist ein Erasmus Mundus Master was für dich?


Erasmus Mundus Master klingen schon sehr anspruchsvoll: 24 Monate, drei bis vier Universitäten in verschiedenen Ländern, ein Abschluss. Ist so ein Master vielleicht auch was für dich?

Mädchen umgeben von Papierkram und Bürokratie
Ich und mein organisatorisches Chaos: Versicherungen, Gehaltsabrechnungen und und und, das wird immer alles nach Deutschland geschickt und dann beim nächsten Heimaturlaub bearbeitet.

Bevor ich das Thema Erasmus Mundus Master etwas mehr auseinander nehme, möchte ich gerne mich und meine Situation besser vorstellen. Ich wusste bereits im Bachelor, dass ich ein Auslandssemester machen wollte und hatte damals ein Semester in Seoul studiert und anschließend dort zwei Praktika absolviert. Danach stand ziemlich schnell fest, dass mein Master gerne komplett im Ausland stattfinden sollte. Der Hauptgrund damals für mich: So leicht wie jetzt, wird es nicht nochmal sein, im Ausland zu leben. Es hatte mich auch nicht viel mehr in Deutschland gehalten: Ich besaß keine Wohnung oder Möbel, alles war schnell in Koffern und Kisten verpackt und konnte gut im Keller meiner Eltern gelagert werden. Aus meiner Studienstadt Frankfurt waren sowieso schon die meisten meiner Freunde wieder weggezogen, und Fernfreundschaften waren für mich  schon immer das Normalste der Welt. Meine Geschwister pendelten auch regelmäßig zwischen Auslandsstationen und Heimat, es war irgendwie schon fast die Norm. Weder Beziehung noch Haustier hatten mich in Deutschland gehalten. Es war nie wirklich die Frage „Warum ins Ausland?“ für mich, es hat sich viel mehr einfach herauskristallisiert, dass ich auf jeden Fall wegziehen werde. So sah es bei mir aus, aber vielleicht helfen euch folgende Fragen, bei einer Entscheidung für einen Erasmus Mundus Master.

1) Sprichst du gutes Englisch, hast einen Bachelorabschluss und ganz viel Motivation?

Es gibt insgesamt über 140 verschiedene Erasmus Mundus Master, und während die Anforderungen unterschiedlich sind, gelten normalerweise folgende Dinge: ein Abschluss aus einem themenverwandten Bachelorprogramm, gute Englischkenntnisse und sehr viel Motivation!

2) Hast du Fernweh und wenig Lust auf Organisation?

Dadurch, dass die Mobilitätsphasen schon fest im Studium integriert sind, wurden mir viele Entscheidungen abgenommen, wie zum Beispiel wo im Ausland möchte ich eigentlich studieren? Einzig für mein zweites Semester konnte ich zwischen Dublin (Irland) und Trento (Italien) wählen. Viele Erasmus Mundus Master bieten auch die Option an, sich in einem Semester zwischen zwei Orten zu entscheiden.

Das Studium und die Auslandsstationen stehen bereits von Anfang an fest, entsprechend musst du dich nur einmal bewerben, erhältst aber zwei bis vier Auslandsstationen. Auch bekommst du (falls du nicht das Stipendium erhältst) Erasmus+ Zuschüsse. Dafür musst du auch nur einen Vertrag unterschreiben und die entsprechenden bürokratischen Unterlagen hochladen, das geht aber in der Regel schnell. Auch um die Anerkennung der Noten musst du dich nicht kümmern: das ist alles Aufgabe der Koordinatoren, dazu muss nichts zusätzlich eingereicht oder unterschrieben werden. Mit einem europäischen Pass können die ganzen Visa-Fragen auch vermieden werden, dank Schengen. Du wirst auch automatisch über die Universität versichert und hast eine Krankenversicherung, aber auch z.B. für Schäden und Diebstahl an Gepäck und häuslichen Gegenständen.

3) Bist du rastlos, neugierig und hast keine Scheu vor einer Herausforderung?

Ich würde mal behaupten, die beiden essentiellsten Kriterien für einen Erasmus Mundus Master sind, gerne neue Orte und Menschen kennenzulernen. Du musst vielleicht Koffer packen nicht unbedingt mögen, aber eben damit leben können, nicht immer den gesamten Kleiderschrank zur Auswahl zu haben. Neue Kulturen kennenzulernen, das bezieht sich nicht unbedingt auf die Länder, in denen du studierst, sondern auch auf deine Kommilitonen, denn die Gruppen sind sehr international. Man muss gerne an neuen Orten leben wollen, und auch allen Schwierigkeiten die dadurch entstehen können, bereit sein entgegen zu treten. Das beginnt bei der Wohnungssuche, bis zum Einkaufen in einem fremden Supermarkt, wo man auf einmal die Produktnamen nicht versteht, bis hin zur Registrierung bei der Polizei, oder vielleicht auch mal einen Arzt im Ausland aufzusuchen – das ist bis heute für mich der größte Alptraum. Ich backe und koche sehr gerne und es ist für mich immer jedes Mal das beste Erlebnis überhaupt, wenn ich in einem fremden Supermarkt frische Hefe finde!

4) Kannst du gut selbstständig Arbeiten und hast eine gute Selbstorganisation?

Ein gesundes Maß an selbstständigem Arbeiten und Selbstorganisation erlernst du auch im Verlauf des Studiums. Aber einen gewissen Grad musst du schon mitbringen, um bei den vielen Deadlines von Studienprojekten, Bewerbungsfristen, etc. am Ball zu bleiben. Letztendlich muss man nämlich die ganze Zeit sehr viel gleichzeitig jonglieren: aktuell sind es bei mir die Gruppenprojekte für die Universität, das Exposé für meine Masterarbeit, Bewerbungen für Praktika in meiner letzten Mobilitätsphase, mein HiWi-Job und das gelegentliche Bloggen hier. Ein Glück organisiere ich alles in einer Exceltabelle! Die Frage, was meine Pläne ab März sind, macht mich sehr nervös, da ich nicht weiß, wo und was ich mache und beschäftigt mich aktuell sehr. Und das alles beinhaltet noch nicht mal Alltagsaufgaben wie Kochen, Einkaufen, Waschen, und das normale Unipensum. Aber dann will man ja noch ein Sozialleben haben und Freunde treffen? Der Tag könnte echt gut zwölf Stunden mehr haben.

5) Kannst du gut mit verschiedenen Währungen umgehen bzw. gut Kopfrechnen?

In drei bis vier Ländern zu studieren, kann auch gut mal mit einer anderen Währung einhergehen: Meine Studiengebühren muss ich zum Beispiel in Pfund bezahlen, da ich an der Universität Glasgow immatrikuliert bin. Im Semester in Schottland wurde ebenfalls mit Pfund gezahlt, Italien zum Glück wie in Deutschland in Euro, aber in Tschechien ist die Währung Koruna. Mein Gehirn ist auf Euro gepolt, und alles immer umzurechnen, damit man weiß wie viel etwas kostet, hält mich auf jeden Fall im Kopfrechnen fit! Mein Kopfrechnen ist auch schon viel besser geworden, seit ich in Tschechien bin! Buchhaltungstage machen trotzdem überhaupt keinen Spaß. Ich versuche die ganze Zeit, den besten  Wechselkurs zu erwischen und Banken zu finden, mit denen Auslandstransfers einfach gehen. (In Tschechien bisher KB und Raiffeisenbank.) Ich habe neben meiner deutschen Bank noch ein britisches Debit-Konto. Auch bei Revolut bin ich, denn da kann man leicht Währung wechseln und einander Geld schicken. Da darf man auf jeden Fall nicht blind rangehen, sondern gut vorbereitet.

Ich finde, der Erasmus Mundus Master ist auf jeden Fall machbar, aber man muss sehr viel Motivation mitbringen. Mir macht das Studium sehr viel Spaß, und ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die ich hier habe. Ich habe hier übrigens schonmal versucht, Erasmus Mundus Mythen zu entkräften. Aber keine Sorge, auch wenn du nicht jede Frage mit „ja“ beantwortet hast,  heißt das nicht, dass ein Erasmus Mundus Master nichts für dich ist – denn viele Qualitäten und Skills lernst du auch unterwegs. Es ist immerhin ein Prozess! Hast du noch Fragen zu Erasmus Mundus Mastern oder zu meinem Studiengang? Dann hinterlasse doch gerne eine Frage in den Kommentaren!

Hast du noch Fragen?

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