21. November 2015
Auszeit gebraucht und genommen: Die Midtermexams sind geschrieben und gut verlaufen. Die Schwester meiner Freundin ist aus Deutschland angereist und wir wollten a) eine Auszeit nehmen, um Kraft zu tanken und b) ihr eins der schönsten Orte Jordaniens zeigen.
Lange Rede noch kürzerer Sinn: Wir sprechen uns mit Freunden ab, mieten ein Auto und verabschieden uns für zwei Tage in die Wüste.
Wir mieteten Autos beim Onkel eines Freundes, zahlten einen unschlagbar günstigen Preis und bekamen geeignete Autos, um in der Wüste fahren und driften zu können. Es ist das erste Mal für mich gewesen und ich hatten selten so viel Spaß. Man darf im Grunde genommen alles, nur nicht den Fuß vom Gaspedal nehmen – leichter gesagt als getan.
Mit ein, zwei Malen Feststecken mussten wir daher rechnen. Wie beim Rennen gab es einen schnellen Stop: Alle steigen aus, räumen die Räder vom Sand frei und schieben gemeinschaftlich das Auto aus dem Sand raus in Richtung Freiheit.
Nach ein paar Stunden Autofahrt und der gesamten Playlist der französischen Sängerin Indila, geht die Sonne unter und wir picknicken mitten im Nirgendwo. Nach dem Verrichten des Abendgebets, saßen wir bei einem Feuer mit einer Tasse Tee zusammen. In dieser Nacht war kein Mond zu sehen, dafür umso mehr Sterne und Sternschnuppen. In diesen Momenten habe ich mir nichts wünschen können.
Wir fingen an sie zu zählen und kamen am Ende beim Anblick des Mars und der Venus aus dem Zählen raus. Ich habe noch nie etwas beeindruckenderes gesehen und so muss es meinen Freunden auch gegangen sein, denn niemand sprach mehr ein Wort.
Vom Sternezählen über Drifting hinzu französischen Chansons. Kamelreiten, manchmal sogar W-Lan und guten Gespräche mit neugewonnen Freunden.
Danke, Wadi Rum, Danke!
..und eher wir uns versahen, steuerten wir auch schon das Weltwunder in Petra an – die beeindruckende Felsenstadt.
*Normalerweise zahlt man als Nicht-Jordanier*in 50 JD Eintritt. Wer aber zwei Staatsbürgerschaften hat, sollte noch einmal überprüfen, ob die zweite nicht Vorteile erbringt. So hätte ich beispielsweise mit meinem marokkanischen Pass kein Visum zahlen müssen und durfte demnach auch für nur einen JD Petra besichtigen. 🙂