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Kassensturz in Kanada: Wie finanziere ich mein Auslandssemester?

Ein Semester in Kanada: Mein absoluter Traum. Die einzige Hürde? Die Kosten. Wie es mir gelungen ist, diese Herausforderung zu meistern, ohne dass mein Vorhaben zum Albtraum wurde, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Hier stelle ich dir vier hilfreiche Ressourcen vor, die dir bei der Finanzierung deines Auslandsaufenthalts behilflich sein können.

Seit drei Monaten studiere ich schon an der Ostküste Kanadas – und ich liebe es. Doch neben großartigen Erlebnissen und neuen Freundschaften gibt es jedoch auch die weniger angenehme Seite: das liebe Geld. Während meiner Zeit in Kanada habe ich bereits ungefähr 3.200 Euro ausgegeben, Miete exklusive. An der Zahl kann ich leider nichts beschönigen. Doch ich kann dir Tipps geben, wie du dir den Traum vom Ausland finanziell ermöglichen kannst. Ich habe weder reich geerbt, noch kann ich aus sonstigen Quellen viel Erspartes vorweisen. Letzteres ist unter anderem dem geschuldet, dass ich schon diverse mehrmonatige Auslandsabenteuer gewagt und mein kleines Häufchen angespartes Geld dafür ausgegeben habe. Um keinen Preis der Welt würde ich aber diese Erfahrungen missen wollen.

Wie also finanziere ich mein Auslandssemester?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von offiziellen Seiten Geld für einen längeren Auslandsaufenthalt zu bekommen. Ich habe dir die vier (meiner Meinung) wichtigsten Mittel aufgelistet. Achtung: Einige Abschnitte werden etwas trocken, aber ich habe versucht, euch die wichtigsten Infos kompakt mitzugeben.

Bild von einem Reisgericht mit Paprika, Feta, Mais und Bohnen in einer Herzschüssel.
Neben den Studiengebühren sind es vor allem die täglichen Lebenshaltungskosten, die das Ganze so teuer machen. Insbesondere frische Lebensmittel schlagen in Kanada ordentlich zu Buche.

1. Stipendien

„Ein Stipendium ist nur was für die Elite“, höre ich oft. Das ist aber völliger Quatsch. Es gibt so so so viele Stipendienmöglichkeiten und ich denke, (fast) jede Person kann eine für sich passende Stiftung finden. Stipendien werden von verschieden Quellen angeboten. So gibt es zum Beispiel politische, religiöse oder soziale Stiftungen, die je nach Ausrichtung unterschiedliche Personen ansprechen.

Ein guter Startpunkt für die Recherche ist, sich die dreizehn größten Förderwerke in Deutschland einmal genauer anzusehen. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Stiftung. Oft gehören soziales Engagement, manchmal (sehr) gute Noten dazu. Die Bewerbung für ein Stipendium konzentriert sich in der Regel auf Studierende im ersten Jahr, doch gibt es auch Ausnahmen. Es ist erlaubt, sich für mehrere Stipendien gleichzeitig zu bewerben, doch musst du dies im Verfahren angeben. Daher ist es ratsam, Bewerbungen für Stipendien zu schreiben, die sich ideell nicht widersprechen.

Warum ist das wichtig für ein Auslandssemester?

Wenn du ein solches Stipendium für dein Studium erhältst, bist du auch für einen Auslandsaufenthalt recht gut vorbereitet. Meist, so auch bei mir, werden Semester oder Praktika, die für den Verlauf meines Studiums sinnvoll sind, von dem Stipendium finanziell unterstützt. Die Bewerbung dafür verläuft dann intern und ist meistens eher Formalie.

Über die dreizehn Förderwerke hinaus gibt es noch Dutzende andere Stipendien, die konkret für Auslandssemester, -praktika oder Forschungsaufenthalte gedacht sind. Zum Beispiel gibt es ein DAAD-Stipendium, das konkret für ein Masterstudium im Ausland gedacht ist. Die Stipendiendatenbank vom DAAD ist besonders hilfreich, um ein Stipendium für dein Ziel und Vorhaben herauszufiltern.

Übrigens: Stipendien musst du nicht zurückzahlen!

2. Auslands-BAföG

Unterstützung durch BAföG, das Bundesausbildungsförderungsgesetz ist nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern teilweise weltweit möglich. Die Förderung ist je nach Zielland unterschiedlich. Auch wenn du für BAföG in Deutschland abgelehnt wurdest, lohnt es sich manchmal, sich für dein Auslandsvorhaben erneut zu bewerben. Die Berechnung unterscheidet sich und die Wahrscheinlichkeit, einen Positivbescheid zu bekommen, ist daher höher.

Wie auch in Deutschland gilt bei BAföG aber: Die Hälfte des Zuschusses wird als zinsloses Darlehen und muss daher zurückgezahlt werden. Die Rückzahlungskosten sind aber grundsätzlich auf maximal 10.010 Euro begrenzt. Hier kannst du alle Infos zum Auslands-BAföG nachlesen.

3. Nebenjobs

Ja, das klingt so leicht. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, überhaupt einen Job zu finden und dann auch noch die zeitliche und energetische Kapazität besonders zeitgleich zum Studium dafür aufzubringen. Zudem besteht die Herausforderung auch darin, dass wir theoretisch einen Nebenjob vor dem Auslandsaufenthalt finden, um Geld anzusparen und dann auch im Ausland eine Möglichkeit zu haben, „nebenbei“ Geld zu verdienen.

Trotzdem denke ich, dass es lohnenswert ist, die Initiative zu ergreifen und sich um einen Nebenjob zu bewerben. Berufliche Erfahrungen können nie schaden und im besten Fall tragen sie nicht nur zu deinem Lebenslauf bei, sondern fördern auch deine persönliche Entwicklung. Wenn der Job zudem Spaß macht, erfordert er auch weniger Energie. Es gibt außerdem eine Reihe von Positionen, die du online erfüllen kannst, sodass du deinen Job vielleicht auch im Ausland weiterführen kannst.

Wenn dein Ziel im Ausland klar ist, könntest du dich schon vor Ankunft auf passende temporäre Stellen bewerben, sei es durch das Schreiben von E-Mails an Professor*innen oder Institute. Manchmal eröffnen sich dadurch Kontakte, Vermittlungsmöglichkeiten oder gar Jobangebote!

Ausprobieren schadet nicht!

4. Austauschprogramme

In vielen Universitäten bestehen Partnerschaften mit anderen Hochschulen – innerhalb und außerhalb Europas. Primär dienen diese dazu, den Wissensaustausch zu fördern und interkulturelle Kompetenzen zu stärken. Für Studierende bedeuten diese neben vielen anderen tollen Vorteilen aber auch geringere Kosten! Insbesondere auf dem nordamerikanischen Kontinent sind die Studiengebühren immens, oft im fünfstelligen Bereich. Über universitäre Austauschprogramme entfallen diese und es werden nur die deutschen Semestergebühren verlangt.

Mein Erasmus Mundus Master funktioniert auf ähnliche Weise. Ich muss jedes Semester einen festen Betrag zahlen, der recht niedrig ausfällt und unabhängig vom Mobilitätstrack besteht. Ich kann solche Austauschprogramme nur empfehlen!

Ich hoffe, dass dir einer dieser Tipps dabei hilft, einen Finanzplan zu erstellen, mit dem deinem Auslandsabenteuer nichts mehr im Weg steht!

Selfie in der Morgensonne. Kaffee steht vor mir in einer weißen Tasse mit Aufschrift "Dalhousie University".
Ausland? Lohnt sich immer! Am Geld soll es nicht scheitern.

Gute Reise,
Sari 🍁

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