13. Februar 2020
In Pisa öffnet kein Restaurant vor 19 Uhr – das hat meine Essgewohnheiten ganz schön auf den Kopf gestellt.
Bevor ich nach Italien kam, hatte ich einen ziemlich geregelten Essensalltag, würde ich mal behaupten: Frühstück zwischen 8 und 9 Uhr, warmes Mittagessen zwischen 14 und 16 Uhr und zum Abschluss ein kaltes Abendessen.
In Italien ist bei mir alles komplett durcheinander geraten. Mein Abendessen ist zu meinem Mittagessen und mein Mittagessen ist zu meinem Abendessen geworden. Sprich, ich esse jetzt Abends immer warm. Und das meistens auch recht spät. So gegen 21 oder 22 Uhr. Woran das liegt? Ich denke, das liegt daran, dass die Restaurants in Pisa erst gegen 19 Uhr ihre Tore öffnen. Auswärts zu essen ist total normal und ich mache das auch recht häufig. Nach und nach hat sich diese Uhrzeit dann in meinen Alltag eingeschlichen. Am Anfang war es etwas gewöhnungsbedürftig aber jetzt merke ich langsam, wie es sich positiv auf meinen Alltag auswirkt.
Pluspunkte des späten Essens:
- Den Abend zu Hause mit dem Kochen ausklingen zu lassen, hat eine sehr entspannende, fast schon meditative Wirkung auf mich. Wenn der Tag vorbei ist und alle Erledigungen getan sind, kann ich mir auch schön viel Zeit beim Kochen nehmen. Dabei höre ich dann Musik und trinke auch mal einen Wein dazu.
- Ich habe so ein Gefühl, dass ich die Mittagszeit produktiver nutzen kann, da ich nicht mit kochen beschäftigt bin.
- Es gibt kein Mittags-Foodkoma.
Mir gefällt diese neue Regelung ziemlich gut und ich denke, wenn ich zurück nach Deutschland komme, werde ich versuchen, diese neuen Angewohnheiten beizubehalten. Die Frage, die ich mir stelle, ist jedoch, ob es förderlich für die Verdauung ist, so spät so deftig zu Essen. Aber das ist wohl oder übel Part des dolce vita.