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¿Keine Siesta in Spanien?

Uni-Organisation, Anschluss finden und Bewerbungsstress – im ersten Monat meines Auslandssemesters war kaum Zeit für den typischen spanischen Mittagsschlaf.

Vor einem Monat ging es für mich nach Valencia für mein Auslandssemester. Doch ganz konnte ich mich noch nicht aus Deutschland verabschieden, denn das deutsche Wintersemester und spanische Sommersemester überschneiden sich. Während das Semester in Deutschland gerade in den letzten Zügen ist, hat mein Studium in Spanien schon Anfang Februar begonnen. Das bedeutete, während ich mich in Valencia gerade noch einlebe, stehen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) noch letzte Abgaben, Referate und sogar Prüfungen aus. Zeitgleich wurde in den ersten beiden Wochen in Spanien die Wahl meiner Kurse ein immer aufwendigeres Projekt.

Ein Learning Agreement – 46 Mails

Zu meiner Erleichterung wurde bereits mein erstes Learning Agreement ohne Änderungen sowohl von der Heimat- als auch von der Gastuniversität akzeptiert. Dass es die erste von vielen Fassungen war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nachdem viele der gewählten Kurse doch nicht mehr frei waren, nur auf Valencianisch angeboten wurden oder andere Fakultäten keine fachfremden Studierenden annahmen, kostete es viel Zeit, sich erneut durch die Kurskataloge zu wühlen. 50 Mails mit Absprachen zum Learning Agreement später hatte ich nach zwei Wochen endlich meinen finalen Stundenplan. Was ich bei der Organisation gelernt habe, habe ich hier zusammengefasst.

Eine Susan – 700 internationale Studierende

An einer neuen Uni und erst mal allein! In dieser Situation finden sich an der Fakultät für Philologie, Translation und Kommunikation der Universitat de València jedes Jahr rund 700 internationale Studierende wieder. Viele von ihnen sind auf der Suche nach Anschluss und kommen dann bei verschiedenen Angeboten der Uni, von Ersamus-Veranstaltern (Erasmus Life, Happy Erasmus, Erasmus Valencia VIP) oder über WhatsApp-Gruppen zusammen.

Ich hatte das Glück, dass ich in Valencia in einer WG wohnen, die mich von Beginn an herzlich aufgenommen hat. Auf welchen Wegen ich sonst noch großartige Leute kennengelernt habe, verrate ich hier.

Eine Mission – fünf Bewerbungen

Mein Ziel während des Auslandssemesters meine berufliche Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren, habe ich unter der Mission „Vom Hörsaal zur Headline“ zusammengefasst. Für viele Menschen führt der Weg in den Journalismus über ein Volontariat, eine ein- bis zweijährige Ausbildung in einem Medienunternehmen. Auch ich würde gerne nach meinem Master noch mal zusätzlich Erfahrung sammeln. Allerdings mussten dafür jetzt bereits erste Bewerbungen verschickt werden. Die Besonderheit bei solchen Bewerbungen ist oft ein Video zu einem bestimmten Thema, das neben Lebenslauf und Anschreiben eingereicht werden muss. Dank meinem Mitbewohner hinter der Kamera konnte ich die ersten Videos trotz vieler weiterer To-Dos abhaken. Mit weniger Stress Bewerbungen aus dem Auslandssemester verschicken?

Nach und nach lichtet sich das anfängliche Chaos. Mein Stundenplan steht, die Uni in Deutschland ist vorbei, ich habe Zeit für neu geschlossene Freundschaften und die ersten Bewerbungen sind versendet. Und so war auch meine erste spanische Siesta diese Woche richtig erholsam. 😴

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