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Kirgistan? Kirgisien? Kirgisische Republik? Willkommen in Zentralasien!


Kirgistan hat viele Namen im Deutschen. Aber wisst ihr eigentlich, wo der kleine asiatische Staat liegt? Und was ihr organisieren müsst, falls ihr da hin wollt? Nein? Dann heiße ich euch herzlich willkommen in meiner Einführung zu diesem Land, der sogenannten Schweiz Zentralasiens.

Kirgistan mit seinen heutigen Grenzen existiert erst seit dem Ende der Sowjetunion, seit 1991. Der junge Staat mit fast 7 Millionen Einwohner*innen, hat demokratische Strukturen und ist im Vergleich zu seinen Nachbarländern offen und liberal. Kirgistan ist ein armes Land, es hat vergleichsweise wenig Bodenschätze und ein sehr geringes Bruttoinlandsprodukt. Aber Kirgistan ist unglaublich schön!

Die Landschaft mit den Bergen und Seen hat mich bereits bei meinem ersten Aufenthalt 2016 sehr beeindruckt. Dabei ist Kirgistan nicht nur eine kurze Reise wert, sondern auch Praktika, Freiwilligendienste oder eine Sprachassistenz bieten die Möglichkeit, das Land, seine Leute und Kultur kennenzulernen. So einen Aufenthalt selbstständig zu organisieren ist nicht schwer. Ihr braucht nur ein paar Infos vorab!

Issyk Kul ? der größte See Kirgistans
Issyk Kul – der größte See Kirgistans

Visum

An dieser Stelle könnt ihr durchatmen. Für Kirgistan müssen deutsche Staatsbürger*innen kein Visum beantragen. Bei Ankunft am Flughafen bekommt ihr einen (kostenfreien) Stempel in den Pass, mit dem ihr euch 60 Tage im Land aufhalten könnt. Solltet ihr länger bleiben, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Ausreisen

Kasachstan liegt nur etwa eine fünfstündige Busreise von der Hauptstadt Bishkek entfernt. Und glaubt mir, fünf Stunden Fahrtzeit sind in Kirgistan nicht viel. Und vielleicht wollt ihr sogar eh einmal ein Wochenende in Almaty verbringen? Macht einen Ausflug über die Grenze und reist einfach wieder ein. Damit beginnen eure 60 Tage wieder von vorn.

Bemerkung dazu: Letztes Jahr gab es immer wieder Gerüchte, dass es nicht mehr möglich sei, sofort wieder einzureisen. Diese haben sich bisher aber nicht bewahrheitet. Sowohl die deutsche Botschaft als auch die kirgisischen Grenzbehörden wussten nichts von diesen „neuen Beschlüssen“. Kein Grund zur Unruhe. Falls euch das dennoch zu aufregend oder zu umständlich ist, gibt es zum Glück noch eine zweite Variante.

2. e-Visum für 90 Tage

Seit 2017 könnt ihr ein e-Visum für touristische und geschäftliche Zwecke für 90 Tage für Kirgistan beantragen. Bei meinem dreimonatigem Praktikum im Sommer 2018 habe ich dieses Visum vor meiner Abreise beantragt. Das ging ohne Probleme, kostet allerdings um die 80 €. Offiziell müsst ihr euch mit diesem Visum innerhalb der ersten fünf Tage nach Ankunft registrieren.

Kreditkarte & Bargeld

Kreditkarten sind für Praktika oder Reisen im außereuropäischen Ausland wichtig. Ob ihr Flüge buchen oder Geld abheben wollt – die Karte hilft euch dabei, unabhängig zu sein. Es gibt einige Banken, die kostenlose Kreditkarten anbieten und bei denen die Gebühren zum Geld abheben weltweit kostenlos oder sehr gering sind.

Der wichtigste Hinweis für Kirgistan: In Zentralasien braucht ihr eine VISA-Card! Ob Kirgistan oder Usbekistan, viele Bankautomaten und Geschäfte in zentralasiatischen Ländern nehmen die Mastercard nicht an (das macht Vieles umständlicher, aber natürlich trotzdem nicht unmöglich).

Die Währung im Land ist der kirgisische Som, wobei auch Dollar größtenteils akzeptiert werden. An fast jedem Geldautomaten könnt ihr beide Währungen abheben. Automaten findet ihr in allen größeren Städten, besonders viele aber in Bishkek. Auf dem Land wird es etwas schwieriger – deswegen empfehle ich euch, für Reisen in Dörfer genügend Geld mitzunehmen.

Impfungen

Informiert euch vorab bei eurem Arzt, ob ihr noch Impfungen vor eurem Aufenthalt in Kirgistan braucht. Überlegt euch dabei auch, was ihr im Land vorhabt. Seid ihr überwiegend in Bishkek oder seid ihr viel in den Dörfern unterwegs? Wollt ihr wandern gehen? In welcher Jahreszeit seid ihr da? Derzeit wird empfohlen, sich gegen Tetanus, Diphtherie und ggf. gegen Hepatitis A und B, FSME, Tollwut, etc. zu impfen. Denkt daran, euch rechtzeitig zu informieren, da zum Beispiel eine Tollwutimpfung bis zu einen Monat Vorlauf braucht.

Je nach Krankenkasse, kann es sogar sein, dass diese Impfungen für euch mit keinen Kosten verbunden sind. Aber auch hier heißt es wieder: Informiert euch, wie das in eurer individuellen Situation ist und ruft am besten bei eurer Versicherung an, um sicher zu sein, was finanziell auf euch zukommt.

Hinkommen

Flug

Es gibt zwei Routen mit dem Flieger, um von Deutschland nach Kirgistan zu kommen. Direktflüge gibt es bisher keine, aber ihr könnt bereits Flüge finden, mit denen ihr nach etwa elf Stunden in Bishkek landet. Diese führen entweder über Moskau mit der russischen Airline Aeroflot oder über Istanbul mit den türkischen Anbietern Pegasus Airlines oder Turkish Airlines. Die Kosten liegen je nach Reisezeit zwischen 300 und 600 € für Hin- und Rückflug.

Falls ihr die Wahl habt, würde ich euch aus verschiedenen Gründen empfehlen, über Istanbul zu fliegen. In Russland herrscht Visumspflicht für deutsche Staatsbürger*innen, das heißt selbst der Transit in Moskau ist etwas strenger und bei längeren Layovers könnt ihr den Flughafen nicht verlassen.

Eine etwas längere Bahnfahrt

Etwa sieben Tage braucht man, um mit dem Zug von Deutschland nach Kirgistan zu kommen und es ist bestimmt ein einzigartiges Erlebnis. Dennoch ist es oftmals teurer mit dem Zug zu fahren als zu fliegen – aber aus umwelttechnischer Sicht bestimmt die bessere Wahl. Von Deutschland müsst ihr zunächst nach Moskau kommen und von dort aus fährt ein Direktzug bis nach Bishkek. Denkt daran, ein russisches Visum vorab zu beantragen, nehmt euch was zum Lesen mit und lasst euch auf die Reise durch die Weite Zentralasiens ein 🙂

Hast du noch Fragen?

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