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Klipp(en) und klare Ziele?


Die erste Woche in Limerick ist um. Mein Fazit dazu: Die Iren sind unfassbar freundlich (selbst, wenn man aus Versehen die irische Polizei anruft). Gleichzeitig wird hier auch alles etwas gelassener angegangen, was sich schnell auf die eigene Zielsetzung auswirken kann.

Meine Zeit hier bestand bis jetzt aus Tagestrips zum Meer, sehr vielen Supermarktbesuchen und einer Einführung in die Univorgänge. Zu Letzterem kann ich sagen, dass ich momentan ziemlich überfordert bin, was das Organisatorische betrifft. Wir Erasmusstudenten hatten zwar eine Orientierungsphase, die drei Tage dauerte, aber mir ist aufgefallen, dass hier alles so ein bisschen langsamer anläuft als in Deutschland. Die Orte und Zeiten der angegebenen Module scheinen sich immer noch zu ändern, sodass ich nicht mal genau weiß, wann ich am Montag wo erscheinen soll. Die Registrierung für die Module scheint für Erasmusstudierende auch anders zu verlaufen als für den Rest und ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass ich schon alle Fristen verpasst habe. Was Corona betrifft, ist es so, dass Kurse mit mehr als 80 Teilnehmern online stattfinden und der Rest eben in Präsenz. Da ich größtenteils Drama- und Theatermodule habe, werde ich also oft in der Uni sein, da diese Kurse auch nicht so hohe Teilnehmerzahlen haben. Na gut, ich vertraue jetzt einfach mal darauf, dass das, was die Mitarbeiter des International Office gesagt haben, stimmt und das hier alles erst in ein paar Wochen so richtig losgeht. Somit habe ich dann hoffentlich auch genug Zeit, um herauszufinden, wo, wann und wie meine Kurse jetzt im Endeffekt stattfinden. 

Das älteste Gebäude der Uni wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.
Das älteste Gebäude der Uni wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.

Um einen Ausgleich zum verwirrenden Unistart zu schaffen, bin ich dann auch mehrmals ans Meer gefahren. Mein persönliches Highlight sind dabei bis jetzt die weltberühmten Cliffs of Moher an der Westküste Irlands. Dorthin zu gelangen war aber gar nicht mal so einfach, weil man zuerst einmal mit dem Bus von Limerick in den Ort Ennis muss. Dort muss man dann meistens 1-2 Stunden warten, bis der nächste Bus in Richtung Klippen vorbeikommt. Zusätzlich muss gesagt werden, dass man in Irland nicht erwarten sollte, dass der jeweilige Bus pünktlich kommt. Aber wenn jeder Bus so circa 10 Minuten Verspätung hat, dann gleicht sich ja auch wieder alles aus. Wenn man dann schließlich an den Cliffs of Moher angekommen ist, kann man nicht einfach hochgehen. Nein! Um Zutritt zu den Klippen zu bekommen, soll man ganze 10€ zahlen! In solchen Momenten lohnt es sich einfach mal genauer nachzufragen. Denn die Dame am Counter schlug meiner Gruppe, die sich aus internationalen Studierenden aus meinem Wohnheim zusammensetzte, dann nämlich eine andere Route vor und jetzt kommt der Geheimtipp des Jahrhunderts: 

Die Verwirrung des Busfahrers war groß, als unsere ganze Gruppe wieder in den Bus eingestiegen ist. Als wir ihm dann unseren Masterplan erklärten, mussten wir für die Fahrt nach Doolin nicht mal mehr extra zahlen. Wie gesagt, die allermeisten Menschen hier sind unfassbar nett. 

Als wir dann an den Klippen entlang liefen, wurde mir erstmals so richtig klar, dass ich tatsächlich jetzt für mehrere Monate in Irland bin. Die Aussicht war einfach besser als jedes Foto, das ich von den Klippen je gesehen habe. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht geschafft hätte, die Idylle mit einem Problem zu durchbrechen, dass es gar nicht gibt. Ich dachte nämlich zwischendurch, dass ich mein Handy kaputtgemacht hätte und fing dann an, irgendwelche Knöpfe zu drücken und auf einmal ertönte ein lautes Geräusch und Sekunden später fragte mich ein Mitarbeiter der Garda, also der irischen Polizei, was denn mein Notfall sei. Ich wusste nicht mal, wie ich wieder auflegen kann, weil mein Handybildschirm einfach nur schwarz war. Also versuchte ich das der Frau am anderen Ende des Hörers irgendwie klar zu machen. Im Endeffekt beendete sie dann das Gespräch, als eindeutig war, dass es bei mir keinen Notfall gibt. Es stellte sich dann auch heraus, dass mein Bildschirm nicht mal aus war, sondern einfach nur extrem dunkel. Also die irische Polizei von den Cliffs of Moher aus anzurufen stand jetzt zwar nicht unbedingt auf meiner Bucketlist, aber das wäre auf jeden Fall ein Punkt, den man jetzt abhaken könnte.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich hier auf jeden Fall jetzt schon tolle Erfahrungen gemacht habe. Manchmal denke ich mir sogar, dass ich einfach verstanden habe, wie hier alles so funktioniert. In anderen Momenten frage ich mich, wie ich überhaupt so weit gekommen bin und wo ich überhaupt als Nächstes hinmuss. Buchstäblich und metaphorisch gesprochen. Man kann wohl sagen: Es bleibt spannend.

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