13. Juni 2021
Mit zwei Koffern ins Auslandssemester. Gar nicht so leicht, da angemessen zu packen. Vor allem, wenn man, wie ich, im tiefsten Winter nach Schweden reist und der Aufenthalt bis in den Sommer reicht. Nach meiner Zeit hier kann ich ein Fazit ziehen: Was muss auf jeden Fall mit? Und was hätte ich im Nachhinein zu Hause lassen können?
Meine Must-Haves
1. Ein richtig dicker Wintermantel
Neben den offensichtlichen Gegenständen wie Haarbürste und Zahnpasta habe ich mich im Januar vor allem auf einen kalten Winter vorbereitet. Vor meiner Abreise habe ich also etwas Geld in die Hand genommen und mir einen fast bodenlangen, dicken Wintermantel zugelegt. Den habe ich sicherlich die ersten drei Monate fast jeden Tag getragen. Göteborg hat es diesen Winter nämlich richtig mit Schnee erwischt. Gut, dass nicht alles in den Koffer muss: den Mantel habe ich natürlich beim Flug getragen.
2. Wanderschuhe für lange Spaziergänge
Ich hätte es nicht gedacht, aber ich habe Wanderschuhe vermisst. Als jemand, der zwar gerne mal einen Ausflug in die Natur macht, aber grundsätzlich eigentlich nicht wandert, habe ich meine Turnschuhe und ein paar Winterstiefel mitgenommen. Weil Göteborgs Umgebung aber so viel Potential für Wanderungen hat, hätte ich gerne passendes Schuhwerk dabei gehabt. Gerade während Corona habe ich doch sehr viel Zeit draußen verbracht, die mit passenden Schuhen vielleicht etwas bequemer gewesen wäre.
3. Eine Film-Kamera für die Erinnerungen
Dadurch, dass ich für diesen Blog und für studieren weltweit auch auf meinem Instagram Kanal berichte, mache ich viele Fotos. Aber wir kennen es sicher alle: Die meisten Fotos gehen einfach in unserer Cloud unter. Für meine Zeit hier habe ich also eine Filmkamera mitgenommen. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich die Fotos entwickeln lassen. Ich freue mich jetzt schon darauf, die Fotos der letzten Monate zu sehen und sie ganz altmodisch in ein Fotoalbum zu kleben.
4. Sommerkleider und eine Sonnenbrille im Winter?
Der Sommer kam in Göteborg zwar spät, aber direkt intensiv. Ein, zwei Sommerkleider sollte man also auch im Januar schon mitbringen, wenn man nicht viel neu kaufen will. Für die Zwischenzeit kann man natürlich auch das gute alte Zwiebelprinzip anwenden. Übrigens: Gerade für den Winter in Schweden ist eine Sonnenbrille sinnvoll! In Göteborg schien die meiste Zeit des Frühjahrs die Sonne bei strahlend blauem Himmel und Schnee.
5. Einen Schlafsack für Reisen
Ich hatte keinen Platz und habe deshalb keinen Schlafsack mitgenommen. Wenn es jedoch möglich ist, würde ich auf jeden Fall beim nächsten Auslandssemester einen Schlafsack in den Koffer quetschen. Für Wochenendtrips, Zeltreisen, Übernachtungen bei Freund:innen oder wenn Besuch kommt, ist ein Schlafsack einfach super praktisch. Ich hatte keinen und habe ihn definitiv einige Male vermisst. Einige meiner Freund:innen haben sogar das ganze Semester im Schlafsack geschlafen, da sie kein Bettzeug kaufen wollten.
6. FFP2 Masken gegen Corona
In Corona-Zeiten in Schweden sind FFP2 Masken für mich ein absolutes Muss gewesen. In Schweden herrschte während meines Aufenthalts, trotz hoher Infektionszahlen, grundsätzlich nie eine Maskenpflicht. Um mich selbst zu schützen, habe ich mir für enge, geschlossene Räume, wie zum Beispiel Busse und Bahnen und Supermärkte von meinen Eltern FFP2 Masken schicken lassen, die in Schweden nicht immer leicht zu finden waren. In den meisten schwedischen Apotheken gibt es inzwischen zwar auch Masken, die sind aber um einiges teurer als in Deutschland.
Das kann zu Hause bleiben
1. Zu viele Pullis
Mit den Winterklamotten habe ich absolut übertrieben. Ja, der schwedische Winter ist kalt. Aber für ein Auslandssemester bewährt sich normalerweise das Zwiebelprinzip. Außerdem habe ich nicht genügend dünne Kleidung für heiße Tage eingepackt und deshalb so einiges in den Second Hand Läden Göteborgs geshoppt. Für die Rückreise muss ich mich also neu organisieren und einige Klamotten verkaufen oder verschenken.
2. Das (eben nicht) obligatorische Wörterbuch
Weil ich gut vorbereitet sein wollte, habe ich ein kleines Taschenwörterbuch für Deutsch–Schwedisch mitgenommen. Das macht man ja schließlich so, oder?! Aus zwei Gründen ist das absolut nutzlos gewesen: Erstens kann man auch ohne Schwedisch-Kenntnisse erstaunlich viele Wörter über die englische oder deutsche Sprache ableiten. Im Supermarkt kommt man so tatsächlich ziemlich gut klar. Zweitens gibt es inzwischen super praktische Apps, die geschriebenen Text oder sogar Sounds ziemlich gut übersetzen und die ich im Alltag benutze. Dank Roaming funktioniert seit 2017 ja mobiles Internet auch mit deutscher SIM-Karte kostenfrei im EU-Ausland.
3. Schwedische Kronen
Da in Schweden kein Euro, sondern schwedische Kronen genutzt werden, habe ich mir vor meiner Abreise einige schwedischen Kronen bei meiner Bank abgeholt. Fünf Monate später habe ich die gleichen Geldscheine noch im Portemonnaie, weil ich tatsächlich kein einziges mal Bargeld gebraucht habe. In Schweden bezahlt man grundsätzlich immer über Swish, die schwedische Online-Banking App oder mit Kreditkarte. Also: das Bargeld kommt als Erinnerung wieder mit nach Hause.
4. Der Wecker
Ja, ich habe tatsächlich meinen Wecker mitgenommen. Vielleicht ist das für die meisten nicht relevant, aber ich bin ein absoluter Morgenmuffel und komme ohne meinen schrillen Glockenwecker nicht aus dem Bett – bis ich in Schweden war. Die Sonne geht derzeit um vier Uhr morgens auf und ersetzt meinen Wecker. Vermutlich zur Freude meiner Nachbar:innen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Fehlern und Tipps etwas helfen und die Monsteraufgabe Packen für’s Auslandssemester etwas erleichtern. Frohes Packen!