studieren weltweit

Correspondents-Reunion während Corona


Über die Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ kann man super Freunde finden beziehungsweise sein Netzwerk ausbauen. Letzte Woche kam Clara für drei Tage aus Toulouse vorbei und wir haben uns ein paar der touristischen Highlights Barcelonas angeschaut und auch eine Sunset-Wanderung unternommen. Wie sich das mit den Corona-Regelungen vereinbaren lässt und was wir unternommen haben, erfahrt ihr hier.

Clara zu Besuch
Clara und ich im Park Güell.

Clara war in meiner Generation auch als Correspondentin unterwegs.  Hier berichtet sie über ihr ERASMUS in Toulouse, währenddessen ich über Santa Barbara berichtete. In dem einführenden Workshop in Berlin hatten wir Zeit, uns zu vernetzen und kennenzulernen und nun hatten wir über Instagram mitbekommen, dass wir aktuell gar nicht so weit voneinander entfernt sind.

Nach einem ganz spontanen Plan und einigem Hin und Her machte sie sich auf den Weg und war nach drei Stunden Fahrt auch schon in Barcelona – am Sonntag um 19 Uhr. Damit das möglich war, ließ sie sich noch in Frankreich testen. Hier kommt es wohl auf den Arzt an, ob man für die Kosten selber aufkommen muss oder ob sie von der Krankenkasse übernommen werden.

Perfekt getimed hatte auch ich es um 18.30 Uhr von meinem Kletterwochenende wieder zurück nach Barcelona geschafft, sodass ich sie schon mit einem kleinen Abendbrot bei mir erwarten konnte. Ich war mit ein paar Freunden in Katalonien unterwegs gewesen in Saint Llorenc de Munt Gai. Dazu auch mehr in meinem letzten Instapost. Innerhalb von Katalonien darf man innerhalb der katalonischen Grenzen sich mehr oder weniger frei bewegen, solange man nur mit Menschen aus dem eigenen Haushalt in einem Auto unterwegs ist.

Drei Tage in Barcelona? Was sollte man sehen?

Clara und ich machten uns am nächsten Tag auf den Weg, um Barcelona zu erkunden. Wir liefen in Richtung Sagrada Familia. Die Sagrada Familia soll übrigens bei Vollendung 172 Meter hoch werden und damit genau einem Zentimeter kleiner sein als der höchste Hügel Barcelonas, der Mont Juic. Begründet ist dies dadurch, dass Gaudi meinte, dass nichts Menschengeschaffenes höher als von Gott Geschaffenes sein solle. Zur Zeit kann man die Sagrada Familia allerdings nur von Außen bewundern, da sie coronabedingt geschlossen ist. Wenn man ganz motiviert ist, kann man allerdings noch eine virtuelle Tour auf der Website machen. Wir begnügten uns aber mit der Außenseite des imposanten Gebäudes.

Sagrada familia
Zur Zeit wird hier an der Hauptfassade gearbeitet.
Sagrada familia
Die Sagrada Familia.

Weiter ging es dann durch die Altstadt, durch die Viertel Gotico und Raval bis zum Strand.

Der Park Güell

Am nächsten Tag schauten wir und den Park Güell an, der ganz in der Nähe von meiner Wohnung fußläufig zu erreichen ist. Wenn man sich hier die Bibliothekskarte ausstellen lässt, spart man sogar die 7 Euro und kann sich den Park umsonst anschauen. Der Park wurde von dem Industriellen Eusebi Güell in Auftrag gegeben und ist inspiriert von englischen Gartenanlagen. Der Architekt Gaudi achtete bei dem Bau auf umweltgerechte und kostengünstige Baumaterialien. Da der Park jedoch sehr viel auf Handarbeit setzt, war die Bauweise an sich vergleichsweise teuer. Dies spiegelt sich zum Beispiel wider in den zahlreichen Mosaiken und Brüstungen, die überall in dem Park zu finden sind. Die Fläche des Parks beträgt circa 17 Hektar. Hier hat man coronabedingt nicht wirklich Einschränkungen, da sich der Park fast ausschließlich unter freiem Himmel befindet. Wenn man allerdings keinen Sport treibt, ist es notwendig, seine Maske zu tragen.

Park Güell
Das Eingangsportal des Parks.
Stein Brüstung
Aufwendige Bauweisen ziehen sich durch den Park Güell.

Bei Nacht auf dem Klettersteig

Am nächsten Tag lud ich noch Simon mit ein und wir fuhren zu dritt zur nahe gelegenen Bergregion Montserrat. Simon ist ein Austauschstudent aus Brüssel und fährt sehr professionell Rennrad. Mit ihm bin ich auch schon einmal mit Mountainbikes um Montserrat geradelt und wir haben uns die Beine und Arme an Brombeersträuchern aufgerissen.

Posen mit Fahrrad
Das ist Simon. Simon fährt gerne Rennrad und war hier mit mir mit dem ´Mountainbike unterwegs.

Der Plan für unsere kleine Exkursion war es, den Sonnenuntergang von dem höchsten Punkt aus zu sehen. Der höchste Punkt ist der Sant Jeroni, der 1236 Meter über dem Meereslevel liegt. Da Barcelona eher eine östliche Ausrichtung hat, kann man hier leider den Sonnenuntergang nie wirklich gut sehen. So sollte unsere Wanderung das erste Mal sein, dass ich die Sonne hier wirklich untergehen sehe.

Selfie
Zu Dritt unterwegs.
Steinmänner
Steinmänner und Steinfrauen in abendlichem Licht.
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang auf dem Montserrat.

Nachdem die Sonne untergegangen war, sollte es nun an den Rückweg gehen. Wir hatten genau eine Stirnlampe und wussten, dass der Rückweg mindestens genauso anspruchsvoll werden würde wie der Hinweg. Es mussten 500 Höhenmeter überwunden werden und das auf einem klettersteigähnlichen Weg. Wir überlegten zuerst den gleichen Weg zu nehmen wie auf dem Hinweg, entschieden uns dann aber doch für das Abenteuer und somit dem unbekannten Weg. Mein Handy mit den Offline-Karten in Maps.me hatte noch 8 Prozent und Netz hatten wir dort in den Bergen auch nicht wirklich. Wir kämpften uns durch dichtes Gestrüpp, suchten den Pfad und versuchten den Weg nach unten zu finden. Ein paar Male gab ich vor, genau zu wissen, wo der Weg langgehen würde, um Zuversicht zu versprühen, war jedoch selbst bedürftig nach Zuversicht.

Wanderer im Dunkeln mit LAmpe
Noch voller Elan und bereit für den Abstieg.

Ein heikler Abstieg

Mit unserer einen Stirnlampe kämpften wir uns nun langsam den Berg hinab. Mehr rutschend als laufend und an Ästen klammernd schoben wir uns Zentimeter um Zentimeter den Pfad hinab. Plötzlich tauchte ein Tau vor uns auf, das nahezu senkrecht die Bergwand hinunter lief. Vorerst skeptisch, dann jedoch mit vermehrter Zuversicht klammerten wir uns an das Tau und kletterten den Fels hinab.

Abseilen im Dunkeln
Ab in die Tiefe. Teilweise fast senkrecht seilten wir uns hier ab.
Wanderer bei Nacht
Wandern am Montserrat.

Wie sich herausstellte, sollte auch der weitere Verlauf des Weges nicht im Geringsten besser werden. Ein Tau nach dem anderen und die Wände wurden immer steiler. Doch wir waren frohen Mutes und hofften nur, dass am Ende nicht noch eine tatsächliche Via Ferrata (ein mit Eisenleitern, Eisenstiften, Klammern und Seilen gesicherter Kletterweg) auf uns warten würde.

Blick auf Nachtlichter mit Bergen.
Der Blick in das nächtliche Umland Barcelonas.

Doch schlussendlich fanden wir einen Weg, der abwärts ging zurück zum Auto, das unten auf einem Parkplatz auf uns wartete und machten uns auf den Rückweg. Erschöpft und bereichert mit einem neuen Abenteuer schliefen wir an diesem Abend wohl alle besonders gut ein.

Am nächsten Tag machte sich Clara in aller Frühe wieder auf den Heimweg und ich hoffe, sie hatte eine schöne Zeit und hat einen guten Einblick von Barcelona bekommen. Auch wenn das bei mir als Host wohl meistens heißt, dass man auf irgendein Outdoor-Abenteuer mitgenommen wird.

Bis bald!

P.S. Der nächste Blog widmet sich meiner Masterarbeit und welche Hürden sich mir da auftun. Versprochen! 🙂

Kommentare
  1. Petra Fehling

    18. April 2021

    Sehr interessante sind die Details zu Barcelona und … wirklich abenteuerlich euer Abstieg mit nur einer Stirnlampe… an den Tauen in die Tiefe. Zum Glück seid ihr wohlbehalten wieder unten angekommen. 🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀

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