12. Oktober 2020
Im Angesicht einer globalen Pandemie sollten sich Studierende, die ins Ausland wollen, mit dem Thema Krankenversicherung genau auseinander setzen und sich auch für das Worst-Case-Szenario absichern.
Da ich als dualer Student einen Arbeitsvertrag mit meinem Ausbildungsunternehmen hatte, musste ich bereits zu Beginn des dualen Bachelorstudiums in die gesetzliche Krankenversicherung eintreten. Als ich dann meinen Job gekündigt habe und wusste, dass ich in Schottland studieren werde, ergab sich eine neue Situation.
Studierende, die nicht mehr über die Familie versichert sind, müssen sich bei der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland registrieren. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 80 Euro pro Monat, plus circa 25 Euro für die gesetzliche Pflegeversicherung. Der Vorteil für diejenigen, die im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder der Schweiz studieren, ist, dass man mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC), auf der Rückseite der deutschen Gesundheitskarte, dort ebenfalls versichert ist. Europäer erhalten damit vor Ort alle medizinisch notwendigen Leistungen, als wären sie dort versichert.
Der britische Gesundheitsdienst
Bei einem Notfall, die Erkrankung an COVID-19 eingeschlossen, wird grundsätzlich jede Person kostenlos in britischen Krankenhäusern behandelt. Um darüber hinaus Leistungen in Anspruch nehmen zu können, müssen Studierende aus Europa die EHIC vorweisen und sich zuvor über einem Hausarzt beim britischen Gesundheitsdienst (NHS) anmelden. Bei meinem Einzug in das Studentenwohnheim habe ich von der Universität die Adressen der nächstgelegenen Arztpraxen mitgeteilt bekommen und konnte mich über eine Webseite dort als Patient registrieren.
Da ich mein Studium in Schottland zwar nach dem Brexit, aber noch vor dem Ende der Übergangsphase begonnen habe, bleibe ich bis zum Ende des Studiums mit der EHIC versichert. Ob die Regelung für Studierende nach dem 31. Dezember bestehen bleibt, ist noch ungewiss und hängt von den Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU ab.
Auslandskrankenversicherung für Langzeitaufenthalte
Obwohl ich mit dem Zeitpunkt meines Studienstarts Glück hatte und grundsätzlich in Großbritannien abgesichert bin, habe ich eine weitere Krankenversicherung abgeschlossen. Sowohl das deutsche Bundesministerium für Gesundheit als auch der britische Gesundheitsdienst empfehlen Studierenden, zusätzlich eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. Denn es kann vorkommen, dass
- Ärzte die EHIC nicht akzeptieren wollen,
- Zuzahlungen für bestimmte medizinische Leistungen fällig werden oder
- ein Rücktransport nach Deutschland notwendig ist.
Auf der Suche nach einer guten Auslandsreisekrankenversicherung für meinen 12-monatigen Aufenthalt bin ich dem Ratgeber von FINANZTIP gefolgt. Ich habe einen Basistarif gewählt, der mich nun circa 26 Euro im Monat kostet.
Petra
13. Juli 2021
Studentin mit deutscher Staatsangehörigkeit braucht EHIC für Uni in Schottland. Wo kann Sie sich versichern?
studieren weltweit
13. Juli 2021
Hallo Petra, sollte die Studentin gesetzlich versichert sein und eine Krankenkassenkarte vorliegen, findest du die EHIC in der Regel auf der Rückseite der Karte. Damit die Versicherung auch wirklich alles abdeckt was ihr benötigt, lohnt sich auf jeden Fall die Nachfrage bei der Krankenversicherung eurer Wahl. Liebe Grüße, dein studieren weltweit Team