23. Februar 2020
Im Rahmen des Projektes Schulwärts! werden alle Stipendiaten und Stipendiatinnen nach München eingeladen. Vor Beginn des Praktikums wird ein Ausreiseseminar am Goethe-Institut veranstaltet. Nach der Rückkehr findet ein Nachbereitungsseminar statt. Für mich ging es deswegen diese Woche zum Nachbereitungsseminar nach München.
Wozu die Nachbereitung?
Ziel des Projekts Schulwärts! ist es, neben der Vermittlung von Auslandspraktika auch die interkulturelle Sensibilisierung von Lehrkräften. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Projektes nicht nur der Auslandsaufenthalt gefördert, sondern auch die Entwicklung interkultureller Kompetenzen gewährleistet. Sowohl im Ausreiseseminar als auch im Nachbereitungsseminar werden Kompetenzen zum Thema sprachsensibler Fachunterricht, Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Umgang mit kultureller Vielfalt entwickelt. Das Nachbereitungsseminar dient zudem zur Reflexion der persönlichen Erfahrungen aus dem Auslandsaufenthalt. Ebenfalls fördert es den Austausch zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen.
Königliches Ambiente
Vor einigen Wochen bekam ich die Einladung für das Nachbereitungsseminar. Das Seminar würde im Schloss Fürstenried in München stattfinden. Ein Schloss. In München. Das klang spannend. Tatsächlich handelt es sich bei dem Schloss um ein katholisches Exerzitienhaus. Aufgrund des ungewöhnlichen Veranstaltungsortes und meiner langen Anfahrt, hielt sich die Begeisterung für das Seminar anfangs in Grenzen. Auch die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen zeigten sich skeptisch gegenüber dem Veranstaltungsort. Doch bereits am ersten Seminartag waren diese Zweifel verflogen.
Ein buntes Miteinander
Der Austausch mit den anderen Stipendiaten und Stipendiatinnen war sehr bereichernd. Sie haben ihre Praktika in den verschiedensten Ländern absolviert – China, Island, Norwegen oder Georgien. Entsprechend vielfältig fielen auch die Erfahrungen aus. Einige Stipendiaten und Stipendiatinnen berichteten von Schwierigkeiten und Konflikten im Ausland. Andere hingegen waren mehr als begeistert von ihrem Praktikum und haben den Auslandsaufenthalt sogar verlängert.
Ich konnte auch einiges aus dem Seminar mitnehmen. Die Seminarinhalte waren interaktiv und interessant gestaltet. Beispielsweise durften wir eine Methode zum Spracherwerb mittels Virtual Reality ausprobieren. Sehr spannend war auch der Austausch zum Thema interkulturelle Missverständnisse. Von deutschen Namen, die sich als chinesische Schimpfwörter entpuppten, bis hin zu Einladungen zum Essen, die nicht wortwörtlich genommen werden sollten. Lehrreich und spannend war das Seminar für alle Teilnehmer. Auch der Gallery Walk am letzten Seminartag war ein Hingucker. Auf diesem wurden Mitbringsel, Schätze und Fotos aus aller Welt präsentiert.
Mein persönliches Fazit
Je nachdem, in welchem Land und an welcher Schule man sein Schulwärts! Praktikum absolviert, kann es ganz unterschiedlich verlaufen. Wo würde ich meine persönlichen Erfahrungen aus Indonesien einordnen? Tatsächlich sehe ich mich irgendwo zwischen den Erfahrungen der anderen. Von schönen Momenten an der Schule und auf Reisen bis hin zu Heimweh und einem Gefühl von Fremdheit im Ausland. Sicher ist, dass ich einiges aus dem Praktikum und aus den Erfahrungen an der Schule für mich mitnehmen konnte. Ich bin dankbar für die vielen Erlebnisse, die ich in so weiter Ferne machen durfte! Zeitgleich habe ich auch vieles an meiner Heimat schätzen und lieben gelernt. Grundsätzlich lässt sich also sagen: Jedes Schulwärts! Praktikum ist anders. In jedem Fall wächst man an den Herausforderungen eines Auslandspraktikums und bringt unvergessliche Abenteuer mit nach Hause.