Wenn es um ein Auslandssemester oder Auslandsjahr geht, sind die USA für viele ein großer Traum. Hier gibt es die besten Universitäten der Welt und die Hochschulen bieten eine vielfältige Auswahl an Institutionen, Studiengängen und Fächern. Die USA bieten zudem tolle Landschaften wie die farbigen Strände auf Hawaii oder große Nationalparks, beach life in Kalifornien oder Florida und natürlich spannende Metropolen wie New York oder Los Angeles.
Dass sich ein Auslandsaufenthalt in den USA immer lohnt, findet auch Correspondent Sina, die für ihre Masterarbeit in Linguistics mit einem PROMOS-Stipendium und Auslands-BAföG ein Semester an der renommierten University of California in Berkeley forschte: „Die Zeit war unglaublich bereichernd und hat mich nachhaltig geprägt.“
Was kann ich in den USA studieren?
Du hast verschiedene Möglichkeiten, zum Studieren in die USA zu gehen. Es muss ja nicht gleich ein Vollzeitstudium mit Abschluss sein. So kannst du einen Sommer, ein Semester oder ein akademisches Jahr an einer Universität in den Vereinigten Staaten verbringen, ohne dich für einen kompletten Studiengang einzuschreiben (Short-Term University Study). Die wichtigsten Programme für ein oder zwei Auslandssemester in den USA sind:
- University Exchange Programs (Austauschprogramme): Vielleicht hat deine Hochschule eine Partnerhochschule in den USA oder es gibt ein entsprechendes Programm deines Bundeslandes oder eines anderen Stipendiengebers. Dein International Office kann dir hier weiterhelfen. Der Vorteil: Hier zahlst du in der Regel keine Studiengebühren.
- Non-Degree or „Special Student“ Study (Studiengänge ohne Abschluss): Etliche Hochschule bieten für internationale Studierende Kurzstudienprogramme, mit denen du Kurse in einem oder mehreren Fachbereichen einer Universität oder möglicherweise auch an mehreren Universitäten in einem bestimmten Gebiet belegen kannst. Informiere dich an deiner Wunschhochschule.
- Summer programs: Für wen ein mehrsemestriges Programm zu viel ist, für den sind Summer Schools eine schöne Möglichkeit, die USA zu testen. In den Summer programs gibt es alles: Sprachunterricht, Kulturstudien, Geschichte, Politik oder Sport. Je nach Hochschule kannst du die unterschiedlichsten Themen abdecken und ggf. auch Credits erwerben.
Weitere wichtige Kurzzeitprogramme sind:
- English language programs: Je nachdem, wie gut du schon Englisch sprichst, kann der Kurs einige Wochen bis Monate dauern. Die Teilnahme an einem solchen Sprachprogramm kann dir eine wichtige Voraussetzung schaffen, um anschließend in den USA zu studieren – oder einfach nur deine Sprachkompetenz erhöhen.
- Visiting Fellows and Scholars: Für Promovierte gibt es spezielle Programme, an amerikanischen Universitäten zu forschen oder Graduiertenkurse zu belegen. Informiere dich bei deiner Wunschhochschule über entsprechende Programme. Und/oder suche nach passenden Stipendiengebern.
Es ist auch möglich, ein komplettes Studium in den USA zu absolvieren (Degree-granting programs): Ob als Undergraduate oder Graduate – der erste Schritt ist, eine passende Universität zu finden, um den Bachelor oder Master zu erreichen. Für jeden Kurs gibt es eine bestimmte Anzahl von Credits und jede Einrichtung hat ihre eigenen Anforderungen. Die Promotion erfordert eigenständige Forschungsarbeiten, die zu einer Dissertation führen, sowie eine umfassende Prüfung. Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten, in den USA zu studieren, findest du auf EducationUSA.
Wie mache ich ein Praktikum in den USA?
Ob, wie lange und welche Art von Praktikum du in den USA absolvieren kannst, hängt unter anderem von deinem Aufenthaltsstatus ab (z. B. F-1 oder J-1-Visum). Ist das Praktikum Teil deines Studiums in den USA, brauchst du eine Genehmigung deiner Hochschule. Für (selbstorganisierte) Praktikumsaufenthalte gibt es auch Austauschprogramme und Stipendien, die du in der DAAD-Stipendiendatenbank finden kannst.
Wichtige Infos, wie du ein passendes Auslandspraktikum in den USA finden und vorbereiten kannst, gibt es auf der DAAD-Webseite.
Correspondent Viviane hat es gemacht: Sie ist mit einem J-1-Visum nach New York gegangen und hat ihr Praktikum für das Grundschullehramt an der German School Brooklyn absolviert. Wie sie das geschafft hat, erzählt sie in einem Video auf TikTok. Ihr Fazit: „Ich habe mich beruflich und persönlich entwickelt, konnte mich neu erfinden, bin mal mit und auch gegen den Strom geschwommen.“
Wie gut muss ich Englisch sprechen?
Die meisten Hochschulen in den USA verlangen auch bei einem Auslandssemester den Nachweis ausreichender Englischkenntnisse, so dass du an den Lehrveranstaltungen gut teilnehmen kannst. Meist ist der Nachweis über den TOEFL (Test of English as a Foreign Language) zu erbringen. Frag deine Wunschhochschule, was du brauchst.
Wie kann ich mich bewerben?
Möchtest du zum (Kurzzeit-)Studium in die USA, solltest du zunächst klären, ob deine Hochschule dort eine Partnerhochschule hat, an der du dein Fach studieren kannst. In diesem Fall ist der Aufenthalt und die Anerkennung von Studienleistungen deutlich einfacher und es besteht die Möglichkeit, dass die Studiengebühren (teilweise) erlassen werden. Austauschprogramme gibt es eventuell auch über dein Bundesland oder über bestimmte Stipendienprogramme.
Aber natürlich kannst du auch als Freemover in die USA gehen. Dazu musst du einen Aufenthalt selbst organisieren, kannst aber auch frei deine Hochschule wählen.
Hast du deine Wunschhochschule gefunden, klärst du zunächst, welche weiteren Dokumente für die Bewerbung verlangt werden. Dazu gehört u. a. ein Finanzierungsnachweis und ggf. ein Sprachnachweis.
Zulassungsvoraussetzungen zum Studium
Wie deine bisherigen Leistungen eingestuft werden und ob du für ein Studium oder Auslandssemester zugelassen wirst, entscheidet jede Hochschule selbst. Die Zulassungsvoraussetzungen können daher je nach Institution sehr unterschiedlich sein.
Kurz gefasst: Die wichtigsten Fakten zum Studium in den USA
- Beginne mindestes ein bis anderthalb Jahre vor deinem geplanten Aufenthalt mit den Vorbereitungen.
- Hochschulen, die für das Student and Exchange Visitor Program zertifiziert sind, findest du auf der Webseite von Study in the States.
- Frag auch dein International Office, ob ein Austauschprogramm mit einer amerikanischen Hochschule für dein Fach besteht.
- Denke an die Fristen u.a. für (Sprach-)Tests.
- Dein Bewerbungsschreiben an deine Wunschhochschule ist sehr wichtig und braucht große Sorgfalt.
- Bereite dich sehr genau auf das Visum-Interview vor und halte dich wortgenau an die Vorgaben.
- Wichtige Informationen zu Visa, Finanzierungsnachweis und weiteren Regelungen findest du auf der Webseite von Study in the States.
Wie viel kostet es, in den USA zu studieren?
Die USA sind sehr groß und sehr divers – und so sind auch die Lebens- und Studienkosten. In vorstädtischen und ländlichen Gebieten im Süden und Mittleren Westen der Vereinigten Staaten sind die Kosten für die Lebenshaltung niedriger als in den Metropolen an den Küsten.
Correspondent Raphael, der 2024 für sein Studium des Medienmanagements ein Auslandssemester and der California State University Monterey Bay absolvierte, hat seine Kosten analysiert: Für Miete, Essen, Krankenversicherung, Mobilität, Freizeit und sein Handy benötigte er 580 US-Dollar pro Woche.
Gut zu wissen
Nicht unerheblich sind auch ggf. die Visa-Gebühren sowie der Finanzierungsnachweis für deinen USA-Aufenthalt und natürlich die Kosten für den Flug.
Studiengebühren in den USA
Der größte Ausgabenposten sind aber meist die Studiengebühren (tuition fees). Und auch hier gibt es große Unterschiede je nach Hochschule, Studiengang und Abschlussziel. An einem Community College kannst du natürlich einen deutlich kostengünstigeren Studiengang belegen als an einer Ivy-League-Universität. So kostet ein Studienjahr an der renommierten Princeton University für internationale Studierende inklusive Unterbringung und Verpflegung regulär rund 90.000 US-Dollar, die Teilnahme an einer Summer Session in Yale kann mehr als 6.000 US-Dollar kosten. Bist du mit einem Austauschprogramm an einer Partnerhochschule in den USA, können die Gebühren eventuell ganz entfallen . Bei einigen Stipendien erhältst du auch einen Zuschuss für die tuition fees.
Welche Studiengebühren für dein Auslandsaufenthalt tatsächlich anfallen, musst du bei deiner Wunschhochschule erfragen.
So kannst du sparen
Wie du mit einem knappen Budget über die Runden kommst, zeigt dir Correspondent Raphael, der seine Spartipps für dich zusammengestellt hat. Er rät: „Ein Platz im Studentenwohnheim und ein Mealplan können euch eine Menge Geld sparen.“
Wie kann ich mein Auslandsstudium in den USA finanzieren?
„Die beste Möglichkeit, ein Auslandssemester in den USA zu finanzieren“, stellt Correspondent Raphael fest, „ist und bleibt ein Stipendium.“ Er ist in ein Austauschprogramm aufgenommen worden und brauchte keine Studiengebühren zu bezahlen. Alles weitere musste er allerdings selbst finanzieren. Hier ein paar gute Möglichkeiten, wie auch deine Finanzierung klappen kann.
DAAD-Stipendium
Beim DAAD findest du eine ganze Reihe von Stipendien, die deinen Auslandsaufenthalt in den USA unterstützen können. Da gibt es zum Beispiel die Jahresstipendien für Studienaufenthalte im Ausland, mit dem du ein ganzes Studienjahr gefördert wirst und einen Zuschuss für die Studiengebühren erhalten kannst.
Für alle, die bei ihrem USA-Aufenthalt Studium und Praktikum miteinander verbinden wollen, gibt es das Stipendium für ein Kombiniertes Studien- und Praxissemester im Ausland für Studierende.
Dieses Stipendium gibt es für einen Aufenthalt von sieben bis zwölf Monaten.
Alle wichtigen Infos zu diesen und vielen weiteren DAAD-Förderangeboten, aber auch Stipendien anderer Förderorganisationen findest du in der Stipendiendatenbank des DAAD.
Fulbright
Die Fulbright-Kommission unterstützt Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Deutschland, die in den USA studieren oder forschen und lehren wollen mit verschiedenen Programmen. Dazu gehören die Diversity Initiative und das FH Summer Institute, die Sommerkurse an einer amerikanischen Hochschule ermöglichen.
PROMOS
Falls deine Heimathochschule an dem Programm teilnimmt, kannst du mit einem PROMOS-Stipendium für ein Auslandssemester an eine Partnerhochschule oder ein Praktikum in die USA gehen. Frag dein International Office!
Auslands-BAföG
Auch wenn du für dein Studium in Deutschland kein BAföG erhältst: Aufgrund der höheren Fördersätze kannst du eventuell doch Auslands-BAföG bekommen. Die Förderung übernimmt dann deine Studiengebühren für ein Auslandsjahr in den USA bis zu 5.600 Euro und gibt dir eine monatliche Förderung – auch für dein Pflichtpraktikum. Auslands-BAföG ist zur Hälfte ein Zuschuss und zur anderen Hälfte ein zinsloses Darlehen. Informationen und Bewerbungsunterlagen zum Auslands-BAföG für die USA erhältst du beim Studierendenwerk Hamburg.
Bildungskredit der Bundesregierung
Der Bildungskredit der Bundesregierung von 1.000 bis zu 7.200 Euro kann recht einfach online beim BVA beantragt werden und, ist zeitlich befristet.Er wird unabhängig vom eigenen Einkommen oder dem der Eltern gewährt. Es werden keine Leistungsnachweise verlangt und erst vier Jahre nach Auszahlung muss mit der Rückzahlung begonnen werden.
Du möchtest mehr wissen? Weitere Informationen zum Studium in den USA findest du auf den Seiten des DAAD.