Um den Einfluss der Mao-Ära (1949-1976) auf das heutige China zu verstehen, ist meiner Meinung nach eine Reise ins Landesinnere notwendig. Etwa nach Yunnan oder in die Innere Mongolei, die ich im vergangenen Jahr besucht habe. Noch intensiver als in der Stadt, identifizieren sich die Menschen auf dem Lande mit der Kulturrevolution Mao Tse-tungs und dem national-chinesischen Gedankengut.

Das ist nicht verwunderlich. Schließlich bestand die rote Armee des Revolutionärs hauptsächlich aus Bauern. Immer noch sind fast ein Drittel der Chinesen in der Landwirtschaft tätig. Aufgrund der hohen Relevanz des Sektors ist es umso wichtiger für die Zentralregierung, dass auch für diesen Teil der Bevölkerung die Versprechen des chinesischen Wohlfahrtsstaats aufrecht erhalten werden.