15. November 2015
Nach eineinhalb Monaten von Büro zu Büro rennen, Ausfüllen und Übersetzen von zig Dokumenten und gefühlt zehn Nervenzusammenbrüchen habe ich es endlich geschafft: Ich bin an der Universität von Málaga eingeschrieben!
Da ich nicht „nur“ Erasmus-Studentin bin, sondern auch einen Doppelmaster absolviere, musste ich das gleiche Bewerbungsverfahren durchlaufen wie meine spanischen Kommilitonen auch. Doppelmaster heißt, dass ich sowohl in Passau, meiner Heimatuniversität, als auch in Málaga studiere und am Ende dann sowohl einen deutschen als auch einen spanischen Abschluss habe.
Das Abenteuer beginnt
Vor meiner Abreise bekomme ich den Rat, die Einschreibung erst vor Ort zu organisieren. Das sei einfacher. Denkste. In Málaga angekommen, stelle ich fest, dass ich nur noch ein paar Tage Zeit habe, um mich zu immatrikulieren. Zu allem Übel fehlen mir auch noch einige Dokumente, die ich dazu brauche.
Meine Fakultät kenne ich inzwischen ziemlich gut. Schließlich musste ich für meine Einschreibung von Büro zu Büro rennen. Geschlagene zwei Stunden sitze ich vor meinem Laptop und fülle die Online-Bewerbung aus: Ich übersetze Formulierungen, die ich nicht verstehe, muss erklären, warum ich eigentlich genau diesen Master studieren möchte und suche verzweifelt nach adäquaten Dokumenten. Am Ende habe ich mich zwar beworben, bin mir aber sicher, dass ich abgelehnt werde.
Perfektes Teamwork
Genau das bestätigt mir mein spanischer Koordinator dann einige Tage später. Nun muss ich auf die Schnelle alle Dokumente besorgen, um doch noch immatrikuliert zu werden. Zusammen mit einer Freundin, die auch den Doppelmaster studiert, renne ich von Büro zu Büro, um die fehlenden Unterlagen zu erhalten.
Mit allen unterschriebenen und übersetzten Dokumenten machen wir uns schließlich auf den Weg ins Masterbüro. Dort dann der erste Schock: Ein Mitarbeiter erklärt uns, es wäre ja schön und gut, dass wir unsere Unterlagen nachreichen wollen, nur leider gebe es keine freien Plätze für unseren Masterstudiengang mehr. Verzweifelt versuchen wir ihm klarzumachen, dass wir einen Doppelmaster studieren und deshalb automatisch einen Platz sicher haben.
Nachdem der Mitarbeiter aber noch nie etwas von einem Doppelmaster gehört hat, schickt er uns zu einer Kollegin. Hier dann der zweite Schock: Sie erklärt uns, dass unsere Übersetzungen nicht ausreichend seien. Meine Erklärungsversuche, dass wir leider keine anderen Unterlagen haben, die wir noch übersetzen können, prallen an ihr ab.
Erst ein dritter Mitarbeiter kennt sich schließlich mit dem Doppelmaster-Programm aus und kann uns weiterhelfen. Plötzlich passen alle Unterlagen und sie werden problemlos angenommen.
Ein paar Tage später bekomme ich dann die erlösende SMS: „Herzlichen Glückwunsch! Sie wurden für den Master angenommen!“ Damit kann das Semester jetzt endlich richtig beginnen!