3. Dezember 2020
Zimtschnecken, Haferkekse, Schokoladenkugeln – das ganze Jahr über gibt es in Schweden unzähliges kleines, süßes Gebäck. Natürlich bildet da auch die Vorweihnachtszeit keine Ausnahme! Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit habe ich mich zusammen mit ein paar Freunden selbst beim Backen probiert. Das Rezept findet ihr am Ende des Artikels.
Das Fest der heiligen Lucia
Wie bei uns in Deutschland backen auch die Schweden zu Weihnachten viele verschiede Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Kekse, häufig mit Zimt oder Kardamom. Aber es gibt auch einige besondere Spezialitäten. Eine davon sind die Lussekatter. Dieses Gebäck wird traditionell am Morgen des 13. Dezembers gegessen. An diesem Tag wird hier in Schweden die heilige Lucia, die Königin des Lichts, gefeiert. Ursprünglich war das Fest am Tag der Wintersonnenwende. Lucia brachte dann das Licht zurück in den dunklen schwedischen Winter. Nach altem Brauch weckt an diesem Tag die älteste Tochter früh morgens mit Gesang ihre Familie. Dabei trägt sie ein weißes Gewand, ein rotes Seidenband und auf dem Kopf eine Krone mit Kerzen. Nach dem Singen von traditionellen Liedern werden dann gemeinsam die Lussekatter gefrühstückt. Auch in vielen Städten gibt es jährlich Lucia-Umzüge, bei denen die Lieder gemeinsam im Chor gesungen werden.
Ob das Luciafest in diesem Jahr so stattfindet, ist durch die Corona-Pandemie fragwürdig. Aber die leckeren Lussekatter kann man natürlich trotzdem backen! Wenn auch ihr euch etwas schwedische Vorweihnachtszeit nach Hause holen wollt, könnt ihr das also mit dem folgenden Rezept tun:
Rezept für Schwedische Lussekatter (Luciabrötchen)
Zutaten:
500 g Mehl
30 g Hefe
230 ml Milch
0,2 g bzw. drei Messerspitzen Safran (gemahlen)
3/4 Teelöffel gemahlener Kardamom
1 Prise Salz
100 g Zucker
80 g gehackte Mandeln
50 g weiche Butter
2 Päckchen Vanillezucker
1 Eigelb
1 Packung Rosinen
Zubereitung:
- Die Milch mit dem Safran vermischen, unter Rühren aufkochen und anschließend lauwarm abkühlen lassen. Die Hefe zerbröckeln und mit dem Vanillezucker und 100 ml Safranmilch in einer Schüssel verrühren. Den Hefeansatz dann circa 15 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
- Das Mehl, der übrige Zucker, Kardamom und Salz werden in einer Schüssel vermischt, anschließend wird die weiche Butter in kleinen Stücken darauf verteilt. Danach wird der Hefeansatz und die übrige lauwarme Safranmilch dazugegeben und mit einem Rührgerät verrührt, bis ein weicher Teig entsteht. Dieser wird dann weiter per Hand geknetet, anschließend in eine Kugelform gebracht, mit Mehl bestäubt und in einer Schüssel zugedeckt 45 Minuten gehen gelassen.
- Nachdem der Teig gegangen ist, werden die Mandeln dazugegeben und der Teig nochmals durchgeknetet. Anschließend nimmst du kleine Stücke vom Teig und formst sie in Stränge. Diese werden dann an beiden Enden S-förmig eingerollt, sodass die typische Form entsteht. Das Ganze wird etwas fest gedrückt und und auf ein mit Backpapier vorbereitetes Blech gelegt. In die Mitte der beiden entstandenen Kreise wird je eine Rosine gedrückt. Wenn alle Brötchen fertig geformt sind, werden sie nochmals 30 Minuten gehen gelassen. Währenddessen kann der Ofen auf 200° Ober-/Unterhitze bzw. 180° Umluft vorgeheizt werden.
- Vor dem Backen werden die Brötchen noch mit verquirltem Eigelb bestrichen. Dann können sie in der Mitte des Ofens circa 25 Minuten backen.
- Die fertigen Lussekatter auf einem Gitter etwas auskühlen lassen und am besten frisch genießen – fertig!
Noch schöner wird das Backerlebnis übrigens mit einem Becher warmem Glögg. Das ist ein schwedischer Glühwein, den es selbstverständlich auch als alkoholfreie Variante gibt. Also viel Erfolg beim Backen und God Jul!