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Warum ich freiwillig meine Masterarbeit im Ausland schreibe


Okay. Am Anfang dachte ich: Was für eine sch*** Idee, mit meiner Masterarbeit unbedingt im Auslandssemester anfangen zu wollen. Vilnius stellt sich doch gerade im Sommersemester als Traumstadt heraus: Fluss, grün, Sonne. Und dann habe ich seit dem Ende meiner Vorlesungen auch noch Zeit satt. Eben drum, sage ich mir mittlerweile: hier mit meiner Abschlussarbeit anzufangen, hat sich als ziemlich gute Idee erwiesen.

Mir war von Anfang an klar, dass ich nicht direkt nach Abschluss meiner Klausuren an der Universität Vilnius wieder zurück nach Deutschland wollte. Nun bin ich ein sehr aktiver Mensch und schnell gelangweilt. Also die Idee: Fängst du doch hier einfach mit deiner Masterarbeit an. Diese Idee – anfangen mit der Arbeit – ist fest in meinem Hirn verpflanzt und motiviert mich. Ohne diese Überzeugung, ohne diesen Antrieb, sollte meiner Meinung nach niemand in seinem Auslandssemester eine größere Arbeit schreiben.

Moderne Bibliothek von außern
Was für ein Ort für fleißige Arbeiter in der Bibliothek. In der ziemlich modernen Bib am Hauptcampus der Universität Vilnius können Studenten 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche lernen – oder ihre Arbeiten schreiben.

Also habe ich irgendwann angefangen und schnell so einen kleinen Rhythmus gefunden: Ein paar Stunden konzentrieren, dann genießen: Eis essen in meinem Lieblingspark, Treffen mit litauischen und internationalen Freunden, chillen. Nach etwa einem Monat Beschäftigung mit meiner MA hat sich für mich herausgestellt: Wow, das funktioniert. Warum?

Drei Gründe für die Abschlussarbeit im Ausland

Erstens: In meinem Auslandssemester habe ich viel weniger Verpflichtungen: kein Nebenjob, seit Ende der Vorlesungszeit keine Uni mehr und nachdem viele internationale Studierende schon wieder in der Heimat sind, auch nur noch eine ausgewählte Zahl an Leuten, mit denen ich hier meine Freizeit verbringe.

Zweitens: Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Ich möchte etwas schaffen, aber ich will auch genießen. Für mich zeigt sich: Wenn ich mich nach einem halben Tag Arbeit an der Thesis die andere Hälfte des Tages in die Sonne in den Park legen kann, fühlt sich das ziemlich gut an.

Laptop und Stifte
Volle Kraft voraus: In meiner Masterarbeit geht es um die deutsche Fernsehberichterstattung über das Baltikum.

Drittens: Produktivität. Ich arbeite nie tagelang an der Arbeit, sondern immer nur einige, aber konzentrierte Stunden am Stück. Mit den Zwischenergebnissen bin ich bisher zufrieden.

Es ist was für Aktive

Fazit: Wer aktiv ist, eine gewisse Grundmotivation in sich trägt und gleichzeitig Lust hat, ein wenig länger – d. h. in der vorlesungsfreien Zeit – im Ausland zu verbringen, dem kann ich persönlich nur empfehlen, in der Ferne eine längere Arbeit für die Uni zu schreiben; sei es Hausarbeit, Semesterarbeit oder Abschlussarbeit.

Blick aus dem Fenster auf Bäume und Haus
Mein täglicher Ausblick beim Schreiben der Masterthesis ist nicht soooo schlecht. Meinen Schreibtisch habe ich mir direkt ans Fenster gerückt.

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