30. März 2018
Aller Anfang ist schwer. Das gilt nicht nur im ersten Studiensemester, im neuem Job, sondern natürlich auch für ein Auslandssemester. Neben der Bewerbung, der Wohnungssuche und sonstiger Reiseplanung muss man sich vor Ort erst einmal zurechtfinden. Für mich ging es gleich mit einem Sprachkurs los. Meine ersten vier Wochen in Medellín waren vor allem eins: sehr intensiv.
Vorbereitung auf das Auslandssemester
Normalerweise fangen die Planungen für ein Auslandssemester schon sehr früh, ca. ein Jahr vor dem eigentlichen Semester an und sind sehr umfangreich. Da ich ein duales Studium bei der Audi AG mache und vor diesem Semester meine Bachelorarbeit geschrieben habe, war das bei mir ein wenig anders. Mein Auslandssemester in Medellín hat sich relativ kurzfristig ergeben, so dass meine Vorbereitungen in einer kürzeren Zeit stattfinden mussten.
Glücklicherweise hatte ich schon alle benötigten Impfungen wie Gelbfieber, etc. durch vorherige Reisen erhalten. Außerdem ist für ein Semester in Kolumbien für deutsche Staatsbürger kein Visum notwendig.
Als Deutsche/r kann man 90 Tage lang ohne Visum bleiben und optional seinen Aufenthalt auf 180 Tage verlängern.
Da es mein letztes Semester ist, habe ich nicht mehr viele Fächer offen, so dass ich für dieses Auslandssemester wenig abhängig von den zu belegenden Fächern bin. Als letztes hat auch alles mit einer Wohnung vor Ort geklappt (meine Wohnung in Ingolstadt konnte ich untervermieten). Allgemein muss man sagen, dass die Vorbereitungen für jedes Auslandssemester den Aufwand wert sind. Auch wenn euer Studium stressig ist, habt keine Angst davor die Herausforderung Auslandssemester anzugehen, denn die verschiedenen Aufgaben verteilen sich normalerweise über die gesamte Zeit vor der Abreise.
Einleben in Medellín
Direkt nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit ging es los nach Medellín. Trotzdem bin ich mit Verspätung ins Semester gestartet, da die Semesterzeiten nicht genau mit denen in Deutschland übereinstimmen. Die Orientation Week habe ich daher leider verpasst. Weil ich verspätet eingestiegen bin, gab es zwischenzeitlich auch Probleme mit dem IT-System, da mein Benutzerkonto aufgrund von „Inaktivität“ zwischenzeitlich stillgelegt wurde. Dieses und andere kleine „problemitas“ wurden aber sofort geklärt und ich konnte schnell ins Semester starten. Grundsätzlich muss ich sagen, dass alle im International Office und auch insgesamt an der EAFIT Universität sehr hilfsbereit sind. Auch aus diesem Grund habe ich schnell Anschluss gefunden und alle relevanten Informationen bekommen. Gleichzeitig habe ich mich an die entspannte Einstellung der Kolumbianer gewöhnt, dass auch bei Problemen am Ende alles schon irgendwie funktionieren wird (und das tut es dann auch wirklich… fast immer).
Der Spanischkurs in Medellín
Da ich vor allem mein Spanisch verbessern will, hatte ich mich entschieden in den ersten Wochen einen Spanischkurs zu belegen. Ich habe mich für den Intensivkurs entschieden, der jeden Morgen um 9 Uhr anfängt und aus vier Stunden Unterricht plus Hausaufgaben besteht. Sehr gut gefallen hat mir, dass dieser nicht nur schulisch, sondern auch praktisch orientiert ist. Der Kurs besteht aus einer guten Mischung aus schulischen, schriftlichen Aufgaben, Grammatik und praktischen Übungen. Die Schüler, die Lücken aus vorherigen Themenbereichen aufweisen, können kostenlose Nachhilfe in Anspruch nehmen um diese Defizite individuell aufzuarbeiten.
Zusätzlich gibt es neben den Kursen auch ein Rahmenprogramm, welches sich von Sprachpartnern bis zu kulturellen Exkursionen erstreckt. Das ist sehr nützlich, um Konversation zu üben und spezielle Ausdrücke in Alltagssituationen zu lernen. Aus diesem Grund habe ich auch nicht nach meinem ersten Spanischkurs aufgehört, sondern den nächsten Kurs, Level 6, gleich noch mitgemacht. Insgesamt waren diese ersten vier Wochen mit dem zusätzlichen Spanischkurs zwar anstrengend, sie haben sich aber definitiv gelohnt, da mein Spanisch deutlich besser geworden ist. Ich kann Euch die Spanischkurse der EAFIT Universität wirklich empfehlen. Das kolumbianische Spanisch ist außerdem relativ frei von Landeseigenheiten und auch von der Sprachgeschwindigkeit gut zu verstehen, sodass Kolumbien sich zum Spanischlernen sehr gut eignet.
Jetzt gerade bin ich in Cartagena für die Semana Santa, die mittel- und südamerikanischen Osterferien und erhole mich erstmal. Bilder von meinem Trip findet ihr wie immer hier auf meinem Blog oder auf Instagram. Falls Ihr Fragen habt zu meinen ersten vier Wochen, schreibt mir!
Saludos,
Vik