studieren weltweit

Mein Alltag zwischen Online-Vorlesungen und WG-Dinner


Das erste Trimester meines Masterstudiums ist vorbei und es hat mir viel abverlangt. Dass es trotzdem eine großartige Zeit war, habe ich vor allem meinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern zu verdanken.

Als ich mich für das Masterstudium in Großbritannien entschieden habe, wusste ich, dass es eine anstrengende Zeit wird. Denn die fehlenden 90 ECTS-Punkte sammle ich innerhalb eines Jahres anstatt eineinhalb Jahren, wie es in Deutschland der Fall wäre. Auch wenn mein Job einige Herausforderungen zu bieten hatte, war mein Berufsleben mit einer 35-Stunden-Arbeitswoche eher entspannt. Dementsprechend war es für mich nicht einfach, mich in kurzer Zeit auf ein viel höheres Arbeitspensum einzustellen, um den Anforderungen des Studiums gerecht zu werden.

Studieren ohne Klausuren

In der ersten Hälfte des Trimesters standen neben den Online-Vorlesungen vor allem Arbeiten in Gruppen auf dem Programm. Gruppenarbeiten in Form von wissenschaftlichen Berichten und Präsentationen machen oft 40 Prozent der Gesamtnote eines Moduls aus. Gleichzeitig gab es Übungsaufgaben zu lösen, Tutorien zu besuchen und Tests zu absolvieren. Gegen Ende der Vorlesungszeit, als alle Gruppenarbeiten abgegeben waren, rückten die individuellen Prüfungsleistungen in den Fokus. Doch anstatt für Klausuren zu lernen, musste ich drei Seminararbeiten mit bis zu 3.500 Wörtern schreiben und ein Excel-Tool anfertigen. Insbesondere der Gedanke an die Seminararbeiten ließ mich oft schlecht schlafen, denn so viele Wörter auf Englisch hatte ich noch nie innerhalb weniger Wochen geschrieben.

Um die Herausforderung zu meistern, bin ich morgens früh aufgestanden und habe täglich zehn Stunden recherchiert und geschrieben. Dabei hat mir die Pomodoro-Technik und das Literaturverwaltungsprogramm Citavi sehr geholfen. Um nach einem anstrengenden Tag am Schreibtisch den Kopf freizubekommen, bin regelmäßig in das Fitnessstudio der Universität gegangen oder habe am Training des Laufvereins teilgenommen. Ebenso war es eine gelungene Abwechslung, die Blogbeiträge für studieren-weltweit zu schreiben.

Sportzentrum der University of Strathclyde..
Das Sportzentrum der Universität kann ich innerhalb von fünf Minuten zu Fuß erreichen.

Freizeit muss sein

Viel Zeit für Ausflüge in die Highlands oder Restaurantbesuche in der Stadt blieb bei meinem Vorlesungsplan nicht und außerdem war da noch Corona. Die Beschränkungen in Glasgow bewegten sich immer zwischen Teil- und vollem Lockdown. Meinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern ging es nicht anders, aber wir haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Jeden Samstagabend haben wir ein WG-Dinner veranstaltet, für das die Kapuzenpullover und Jogginghosen gegen schicke Outfits eingetauscht wurden. Abwechselnd bereiteten zwei Personen ein Abendessen vor, anschließend wurde die Musik aufgedreht und gefeiert. Wenn es möglich war, haben wir den Sonntag genutzt, um einen ausgedehnten Spaziergang zu einem der vielen Museen zu machen. Ich habe mir als Regel gesetzt, sonntags nie etwas für die Universität zu machen, was mir sehr dabei geholfen hat, mit dem Stress umzugehen.

WG-Dinner am Samstagabend.
Mein Beitrag zum WG-Dinner bestand aus Rindergulasch mit Kartoffeln und war ein voller Erfolg.

Wer sich für ein Masterstudium im Ausland entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass die Arbeitsbelastung sehr hoch sein kann und Freizeit ein seltenes Gut ist. Um so wichtiger ist es, dass man einen Studiengang wählt, für den man sich wirklich interessiert und begeistern kann. Nachdem ich mich nun in Glasgow eingelebt und in das Studium eingearbeitet habe, freue ich mich auf das nächste Jahr in meiner WG mit hoffentlich mehr Freizeit.

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