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Mein Auslandssemester im Zeitraffer: Zwischen Sprinten und Genießen


Mein erstes Auslandssemester im Erasmus Mundus Master in Italien verging wie im Flug. Kaum hatte ich meine Koffer ausgepackt, die Unikurse begonnen und Padua erkundet, stand der Semesterabschluss schon fast vor der Tür. Die knappen dreieinhalb Monate von September bis Dezember waren alles andere als langatmig – im Gegenteil, sie fühlten sich fast wie ein Sprint an. Und doch war es eine Zeit voller intensiver Erlebnisse, die mich sowohl akademisch als auch persönlich weitergebracht haben und die ich auf jeden Fall sehr genossen habe.

Eigentlich hatte ich mir vor dem Semester viel Zeit für Entdeckungen, Reisen und das Knüpfen neuer Freundschaften eingeplant. Doch der Studienalltag in Italien hatte andere Pläne. Das Studium war fordernd – keine Überraschung für ein Mastersemester –, und der Lernstoff häufte sich schnell an. Die kurzen 3,5 Monate waren gefüllt mit Kursen, Präsentationen und Prüfungen. Auch wenn ich auf jeden Fall auch viel sozial und kulturell unternommen habe, die Veneto-Region und andere Städte (Bologna, Verona, Venedig und Sirmione am Gardasee) bereist habe, war die Realität des Studiums immer präsent. Diese kurze Zeitspanne zwischen September und Dezember machte es schwer, das richtige Gleichgewicht zwischen Studium und Freizeit zu finden.

Ich muss ehrlich zugeben: Im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte mehr Zeit mit meinen Kommiliton:innen verbracht. Mehr gemeinsam zu reisen, mehr zu unternehmen und einfach die Freizeit intensiver zu genießen. Da war einfach nicht genug Raum, um sowohl enge Freundschaften zu bilden als auch das Leben im Norden von Italien in vollen Zügen kennenzulernen. 

Mein schönstes Erlebnis in Italiens Bergen

Auch wenn ich gerne noch viel mehr gereist wäre und mehr gemeinsame Zeit mit meinen Kommiliton:innen verbracht hätte, werde ich ein bestimmtes gemeinsames Erlebnis mit Sicherheit nicht vergessen: Mein schönstes Erlebniss war ein Wochenende zusammen mit meinen Kommiliton:innen in den Dolomiten. Das war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen wir alle – trotz des enormen Stresses, den die bevorstehenden Prüfungen mit sich brachten – mal abschalten und uns wirklich außerhalb des Unikontexts kennenlernen konnten. Wir mieteten ein altes Haus in den Bergen und nahmen uns bewusst Zeit, miteinander zu entspannen und den Moment (trotz Prüfungsphase) zu genießen. Die Atmosphäre war entspannt, und ich merkte, wie wichtig es war, mal eine Pause vom Lernen zu machen und gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen. Wir verbrachten die Zeit zusammen wie beste Freunde in der Kindheit mit Schneeballschlachten, heißem Kakao und Tanz- und Spielabenden. Das war mein absolutes Highlight des gesamten Auslandssemesters! Ich wünschte wir hätten die Zeit gehabt, dass nicht nur ein Wochenende, sondern eine längere Zeit gemeinsam in den Bergen zu verbringen und uns nach der Prüfungsphase zusammen zu erholen. Doch Weihnachten stand vor der Tür und so reiste die Mehrheit dann auch schon zurück in ihre Heimatländer. 

Freundschaften auf Zeit?

Ein Thema, das mich während des Semesters immer wieder beschäftigte, waren meine Freundschaften. In einer so kurzen Zeit 28 Kommiliton:innen wirklich gut kennenzulernen, war keine einfache Aufgabe. Wir haben viel zusammen unternommen und zusammen erlebt, aber ich hätte gerne noch viel mehr über alle erfahren und einfach gerne mehr Zeit gehabt, auch als Gruppe mehr zusammenzuwachsen. Schön war auf jeden Fall, dass sich eigentlich überhaupt gar keine Untergruppen gebildet haben – obwohl man das hätte erwarten können bei einer schulähnlichen Klassengröße. 

Das Wochenende in den Bergen war für uns die letzte Gelegenheit, sich noch mal richtig auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen, bevor es dann nach Hause und auch bald schon ins zweite Auslandsemester des Erasmus Mundus Masters geht. Einige meiner Kommiliton:innen werde ich tatsächlich auch erst in einem Jahr wieder sehen, wenn alle wieder zu einer Summer School für wenige Wochen zusammenkommen werden. Im zweiten Semester werden sich die Wege erst mal trennen und während es für mich mit 5 anderen Kommiliton:innen Ende Februar nach Burkina Faso geht, beginnen andere ihr Semester bereits jetzt Anfang Januar in Ecuador, in Südafrika oder auf Madeira. Ich bin mir sicher, dass ich mit vielen weiterhin Kontakt haben werde und wir uns alle sehr freuen werden, uns wiederzusehen und als große Gruppe wieder zusammenzusein.

Semestersprint ist geschafft – Zeit zum Durchatmen

Jetzt, am Ende des Semesters, kann ich sagen: Mein Auslandssemester in Italien war eine sehr intensive Zeit. Rückblickend hätte ich sicherlich einige Dinge anders machen können, aber ich habe letzlich extrem viel gelernt. Nicht nur akademisch, sondern auch über persönlich über mich selbst und über mein Verständnis von einem guten Leben. Es war eine gute Gelegenheit, meine Fähigkeiten in Zeitmanagement und Priorisierung zu verbessern, auch wenn ich einige Kompromisse bei meiner Freizeit eingehen musste. Obwohl ich nicht alles erlebt habe, was ich mir vorgenommen hatte, kann ich sagen, dass mein Auslandssemester eine unglaublich tolle Erfahrung war und ich die Zeit auf alle Fälle sehr genossen habe!

Ich bin sehr froh, in den Semesterferien etwas mehr Zeit zum Durchatmen zu haben, bevor es für mich dann Ende Februar in mein zweites Auslandssemester nach Burkina Faso geht. Ich werde mein Auslandssemester in Italien definitiv in guter Erinnerung behalten und an eine sehr intensive und auch schöne Zeit zurückdenken. Die Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse, die Herausforderungen und die Erfolge in diesem intensiven ersten Semester meines Masterstudiums werden mich noch lange begleiten. Und wer weiß – vielleicht wird das nächste Auslandssemester in Burkina Faso ja die Gelegenheit bieten, die Dinge zu tun, die dieses Mal einfach nicht drin waren. Insbesondere da wir nur zu sechst nach Burkina Faso gehen und im gleichen Haus mit geteilten Zimmern wohnen werden, wird es mit Sicherheit genug Zeit geben, sich intensiv kennenzulernen und enge tiefgehende Freundschaften zu bilden. 

Mein Tipp für euer Auslandssemester

Für alle, die ein Auslandssemester in Italien oder anderswo in Erwägung ziehen: Seid euch bewusst, dass die Zeit schnell vergeht und dass ihr vielleicht nicht alles machen könnt, was ihr euch vorstellt. Aber auch wenn nicht alles nach Plan läuft, wird es eine Erfahrung, die euch bereichern wird – akademisch, aber vor allem persönlich. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, die Zeit mit all ihren Herausforderungen und Chancen in vollsten Zügen zu genießen!

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