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Fazit aus den VAE: Erfahrungen, Hürden, Tipps

Mein Auslandssemester in den VAE endet nach vier Monaten voller Erfahrungen, Herausforderungen und persönlicher Entwicklung. In meinem letzten Beitrag teile ich Eindrücke, Tipps und Gründe, warum ein Auslandssemester so lohnenswert ist.

Als ich in Ajman ankam, war ich ehrlich gesagt ein wenig geschockt. Obwohl ich im Vorfeld wusste, dass ich nicht in Dubai studieren würde, hatte ich mich innerlich doch auf eine ähnliche Atmosphäre eingestellt – auf moderne Hochhäuser, Luxus und einen westlich geprägten Lebensstil. Die Realität sah jedoch ganz anders aus.

Ajman ist im Vergleich zu Dubai viel traditioneller. Die Straßen sind geprägt von kleinen Geschäften, einfachen Gebäuden und einem deutlich stärkeren Fokus auf Kultur und Religion. Überall hörte ich die Gebetsrufe, sah Männer und Frauen, die in traditionellen Gewändern beteten, und erlebte eine klare Trennung zwischen den Geschlechtern in öffentlichen Bereichen.

In den ersten Tagen fiel es mir schwer, mich mit der neuen Umgebung anzufreunden – als Europäer fiel ich sofort auf, vor allem, wenn ich mit Frauen unterwegs war, die keine Abaya trugen. Doch genau diese Unterschiede machten den Aufenthalt für mich so spannend. Ich habe gelernt, mich auf die neue Umgebung einzulassen und die Kultur aus einer authentischen Perspektive zu erleben.

Nach den ersten Wochen änderte sich mein Blick auf Ajman jedoch komplett. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich nicht in Dubai, sondern in Ajman gewohnt habe. Zum einen ist das Leben hier deutlich günstiger, was für ein Auslandssemester ein klarer Vorteil ist. Zum anderen habe ich so die Kultur und den Alltag viel intensiver kennengelernt, als es in einer stark „verwestliche“ Stadt wie Dubai möglich gewesen wäre.

Meine Besuche in Dubai haben mir zwar gezeigt, wie modern und international die Emirate sein können – Alkohol ist leicht zugänglich, das Wochenende fällt auf Samstag und Sonntag, und traditionelle Elemente treten in den Hintergrund. Doch gerade der Kontrast zu Ajman hat mir die kulturelle Vielfalt des Landes bewusst gemacht. Mehr über meine ersten Eindrücke und den Kulturschock findest du in einem meiner früheren Blogbeiträge.

Studieren in den VAE – Theorie statt Praxis und viele Prüfungen

Neben den kulturellen Eindrücken stand natürlich das Studium im Mittelpunkt meines Aufenthalts. Die Ajman University unterscheidet sich in vielen Punkten von deutschen Hochschulen, und gerade zu Beginn musste ich mich auf einige Neuerungen einstellen.

Eine der auffälligsten Besonderheiten war die strikte Geschlechtertrennung. Die Universität ist spiegelsymmetrisch aufgebaut, sodass Männer und Frauen getrennte Eingänge, Hörsäle und Aufenthaltsbereiche haben. In den wenigen gemischten Räumen, die es gibt, sorgt eine Trennwand dafür, dass man sich nicht sieht. Diese Struktur war für mich anfangs ungewohnt und machte den Austausch manchmal schwierig – besonders bei Gruppenprojekten oder Diskussionen, die normalerweise von direkter Kommunikation leben.

Das ist der größte Klassenraum, in dem ich Vorlesung hatte. In der Mitte erkennt man die beschriebene Trennwand.

Ein weiterer Unterschied lag im Prüfungssystem. Während ich es aus Deutschland gewohnt bin, am Ende des Semesters eine große Abschlussklausur zu schreiben, gibt es in den VAE mehrere Prüfungen und Projekte, die über das Semester verteilt sind. Konkret hatte ich zwei Quizze, ein Mid-Term-Exam und ein abschließendes final Examen. Hinzu kam in fast jedem Fach ein größeres Projekt, das oft bis zu zwanzig Prozent der Gesamtnote ausmachte.

Dieses System hat seine Vor- und Nachteile. Einerseits verteilt es den Druck auf mehrere Prüfungen und bietet mehr Chancen, die Note zu verbessern. Andererseits sorgt es für durchgehend hohen Stress, da man ständig am Lernen ist. Besonders problematisch fand ich, dass viele Dozenten die Noten erst sehr spät bekannt gegeben haben – das machte es schwer, den eigenen Leistungsstand einzuschätzen und gegebenenfalls gegenzusteuern.

Mit der Aussicht, hat das Lernen aber direkt doppelt so viel Spaß gemacht.

Auch der Lernstil war anders, als ich es gewohnt bin. Während wir in Deutschland oft praxisnah arbeiten und reale Beispiele berechnen, lag der Fokus in Ajman stark auf Theorie. Wir beschäftigten uns intensiv mit der Herleitung von Formeln und dem Verstehen mathematischer Zusammenhänge, statt praktische Anwendungen zu analysieren. Das war für mich ungewohnt, da ich eher praxisorientiert lerne, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit konnte ich mich darauf einstellen.

Wenn dich die akademischen Unterschiede und meine Erfahrungen mit dem Studieren in den VAE noch genauer interessieren, findest du in einem meiner früheren Blogbeiträge weitere Details.

Die Highlights der VAE

Ein Auslandssemester wäre nicht komplett ohne unvergessliche Ausflüge und Abenteuer. Glücklicherweise organisiert die Ajman University regelmäßig Ausflüge für Austauschstudenten, sodass ich viele Highlights des Landes gemeinsam mit meinen Kommilitonen erkunden konnte. Hier sind meine absoluten Must-Sees:

Sheikh Zayed Grand Mosque in Abu Dhabi: Die größte Moschee der VAE ist ein architektonisches Meisterwerk und ein echtes Highlight. Der weiße Marmor, die riesigen Kronleuchter und die kunstvollen Verzierungen sind einfach beeindruckend.

Dubai Frame: Dieses gigantische Bauwerk bietet dir einen atemberaubenden Blick auf das alte und das neue Dubai. Vor allem bei Sonnenuntergang ist die Aussicht spektakulär.

Jebel Jais: Der höchste Berg der VAE liegt im Emirat Ras Al Khaimah und ist ein perfektes Ziel für Wanderungen oder einfach zum Entspannen. Dort befindet sich auch die längste Zipline der Welt – ein echtes Abenteuer für Adrenalinjunkies!

Mangroven in Ajman: Für alle, die zwischendurch eine Auszeit von der Stadt brauchen, sind die Mangroven in Ajman ein echtes Highlight. Hier kannst du Kajak fahren oder einfach die Natur genießen.

Fujairah: Die beeindruckende Natur mit Bergen und Stränden bietet eine ganz andere Seite der VAE. Perfekt für einen Tagesausflug.

Mehr Tipps zu meinen Ausflügen und versteckten Highlights findest du in meinem vorherigen Blogartikel. Dort beschreibe ich die schönsten Orte noch detaillierter.

Meine wichtigsten Tipps für dein Auslandssemester

Damit dein Auslandssemester genauso unvergesslich wird wie meines, hier meine wichtigsten Tipps:

1. Finanzen frühzeitig planen: Informiere dich rechtzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten wie Erasmus, Auslands-BAföG oder Stipendien. Auch wenn es bei mir mit den Stipendien nicht geklappt hat, lohnt sich der Versuch auf jeden Fall. Mehr über meine Finanzplanung findest du in einem separaten Blogbeitrag.

2. Kurse und Anerkennungen vorher klären: Kümmere dich so früh wie möglich darum, welche Kurse du an der Gastuni belegen kannst und ob sie dir in Deutschland angerechnet werden. In den VAE läuft vieles etwas spontaner, deshalb kann es auch mal chaotisch werden – bleib dran und lass dich nicht entmutigen.

3. Versicherungen und Impfungen checken: Prüfe vorab, ob du eine Auslandskrankenversicherung benötigst, und kläre gegebenenfalls, ob spezielle Impfungen für dein Zielland empfohlen werden.

4. Kommunikation und Internet vorbereiten: In den VAE sind Facetime und WhatsApp-Anrufe blockiert. Ohne VPN geht hier nichts. Ich habe NordVPN genutzt und war super zufrieden. Falls du keine lokale SIM-Karte holen möchtest, kannst du dir auch einfach Datenvolumen über Anbieter wie Saily buchen.

5. Kosten im Ausland minimieren: Ein weiterer wichtiger Tipp betrifft das Thema Geld und Banking im Ausland. Achte darauf, ein Konto zu wählen, das keine Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen oder Geldabhebungen erhebt. Ich habe während meines Auslandssemesters TradeRepublic genutzt und konnte weltweit kostenlos bezahlen und Bargeld abheben – ein echter Vorteil, der mir viele zusätzliche Kosten erspart hat.

Mein Fazit – Warum ein Auslandssemester dich verändert

Mein Auslandssemester war eine der prägendsten Erfahrungen meines Lebens. Es war nicht immer einfach, aber genau das hat mich wachsen lassen. Ich habe nicht nur ein neues Land und eine andere Kultur kennengelernt, sondern auch viele neue Freundschaften geschlossen und wertvolle Kontakte für die Zukunft geknüpft.

Studientechnisch habe ich vielleicht nicht so viel Neues gelernt wie erwartet, aber persönlich bin ich stärker und selbstbewusster aus diesem Abenteuer hervorgegangen. Mein wichtigster Tipp an dich: Sei offen für Neues, bleib flexibel und lass dich von kleinen Rückschlägen nicht unterkriegen. Egal ob Kulturschock, Heimweh oder organisatorische Schwierigkeiten – mach das Beste draus!

Noch Fragen? Schreib mir auf Instagram!

Falls du noch Fragen zu den VAE, zur Organisation eines Auslandssemesters oder zu meinen Erlebnissen hast, schreib mir gerne auf Instagram. Ich teile meine Erfahrungen gerne und helfe dir weiter! Ein Auslandssemester ist eine einmalige Gelegenheit – nutze sie und erlebe dein eigenes Abenteuer. Ich verspreche dir: Es lohnt sich!

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