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Erasmus in Belgien: Meine wertvollsten Lektionen


Der Countdown läuft: In weniger als drei Wochen endet mein Auslandssemester in Antwerpen. Wenn sich die Etappen dem Ende nähern, nehme ich mir immer gerne Zeit, um innezuhalten und zu reflektieren. Stell dir vor, wie ich vor vier Monaten voller Vorfreude in Antwerpen angekommen bin, ohne zu ahnen, welche transformativen Erfahrungen auf mich warten würden. Heute möchte ich fünf bedeutsame Lektionen mit dir teilen, die ich bei meinem Erasmus-Aufenthalt gelernt habe.

Ich persönlich denke, dass das Studieren im Ausland einer aufregenden Achterbahnfahrt gleicht. In kürzester Zeit erlebst du zahlreiche Veränderungen, übernimmst neue Verantwortlichkeiten und sammelst unzählige einzigartige Erfahrungen. Dabei entdeckst du nicht nur völlig neue Emotionen, sondern auch eine völlig neue Version deiner selbst, die dir zuvor unbekannt war. Es ist kein einfacher Weg, aber zweifellos eine unglaublich bereichernde und unvergessliche Erfahrung, die deine Lebensperspektive für immer verändern wird.

Anfangs dachte ich, dass ein Auslandssemester nach meinem Studium in Deutschland keine großen Herausforderungen mehr für mich bereithalten würde. Doch dann habe ich den Schritt nach Belgien gewagt und wurde eines Besseren belehrt. Es war eine Gelegenheit, erneut aus meiner Komfortzone auszubrechen und das Leben mit neuen Augen zu sehen. Gleichzeitig wurde es mir ermöglicht, mich selbst besser kennenzulernen und zu entfalten. Im Folgenden teile ich meine wertvollsten Erkenntnisse von meinem Erasmus in Belgien mit dir.

1. Authentische Freundschaften lassen sich nicht erzwingen

Ein zentrales Ziel meines Auslandssemesters war es, neue Freundschaften zu schließen. Nachdem ich während meines Studiums in Deutschland aufgrund der COVID-19-Pandemie diese Möglichkeit nicht hatte, habe ich mich umso mehr danach gesehnt, wieder soziale Kontakte zu knüpfen und ein erfülltes soziales Leben während meines Erasmus-Aufenthalts zu führen.

Anfangs habe ich mich jedoch unsicher gefühlt und hatte den Drang, bei jedem Menschen, den ich kennengelernt habe, unbedingt Eindruck zu machen, selbst wenn ich keine Lust dazu hatte. Eine leise Stimme in mir hat gesagt, dass ich unbedingt Freunde finden und dass ich es allen Recht machen müsse. Dieser emotionale Druck hat bei mir zu Erschöpfung geführt, zu Selbstzweifeln und dem ständigen Bedürfnis, anderen zu gefallen.

Erst als ich meine wunderbaren Freundinnen Maria, Viky und Gurbet kennengelernt habe, erlangte ich eine wichtige Erkenntnis: Freundschaften lassen sich nicht erzwingen. Es ist viel wertvoller, sich mit Menschen zu umgeben, die deine Werte und Interessen teilen. Wenn diese Verbindung auf natürliche Weise entsteht, wirst du die Leichtigkeit und Freude spüren, die gemeinsame Zeit zu verbringen.

Also lasse dich nicht dazu verleiten, es jedem Recht machen zu wollen und mit jedem befreundet sein zu müssen. Vielmehr solltest du dich fragen: Was suchst du in einer Freundschaft? Entdecke Menschen, die zu dir passen und bei denen du einfach du selbst sein kannst. 

Markttreffen
Auf dem Bild kannst du mich und meine wunderbaren Freundinnen Maria, Gurbet und Viky sehen. In der kurzen Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sind sie zu außergewöhnlichen Menschen für mich geworden und haben einen bedeutenden Teil meines Auslandssemesters ausgemacht.

2. Ziele setzen vor deiner Anreise

Es gibt einen Spruch, den ich sehr mag: „Du kannst viele Dinge tun, aber nicht alles zur gleichen Zeit.“ Du denkst, dass fünf Monate langsam vergehen werden, aber während ich diesen Blog schreibe, frage ich mich: Wann ist die Zeit so schnell vergangen? Deshalb empfehle ich dir, bevor du dein Semester beginnst, dich zu fragen: Was ist das Ziel deines Auslandssemesters? Was erwartest du von dieser Erfahrung?

In meinem persönlichen Fall wollte ich diese Zeit nutzen, um mich mit meiner beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen. Da ich mich in meinem letzten Semester meines Studiums befinde, habe ich während meines Aufenthalts versucht, herauszufinden, was mir wirklich am Herzen liegt.

Deshalb habe ich mich darauf konzentriert, mich selbst besser kennenzulernen. Ich habe viel Zeit mit mir allein verbracht, habe versucht, Dinge zu erkunden, die meine Aufmerksamkeit erregen und mich gefragt, was ich in den kommenden Jahren tun möchte und auch habe ich die Gelegenheit genutzt, mit dem Team der Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ zusammenzuarbeiten, um meine Fähigkeiten als Content-Creator weiterzuentwickeln.

Arbeiten und lernen in Cafes
Auf dem Bild kannst du mich (r.) gemeinsam mit meiner Freundin Maria sehen. Wir haben stets versucht, an immer schöneren Orten zu lernen und zu arbeiten, um unsere Produktivität und Kreativität zu steigern.

3. Einsamkeit als Chance für Wachstum

Einen Moment völliger Einsamkeit zu haben, ist eine Gelegenheit, dich selbst besser kennenzulernen und zu erfahren, wer du wirklich bist und wonach du suchst. Doch solche Momente sind rar. Im hektischen Alltag sind wir ständig von Familie und Freunden umgeben, ohne Zeit für uns selbst zu haben.

Ein Auslandssemester bringt zahlreiche Veränderungen in kürzester Zeit mit sich, und diese Veränderungen sind stets von starken Emotionen begleitet. Hier ist mein Rat: Nimm dir jeden Tag einen Moment Zeit, um deine Gedanken auf Papier zu bringen. Seit Beginn meines Semesters schreibe ich jeden Morgen auf, wie mein vorheriger Tag war, welche Gefühle mich bewegt haben und ob es besondere Ereignisse gegeben hat, die starke Emotionen wie Freude, Trauer oder Ärger in mir ausgelöst haben. Anschließend setze ich mir eine Absicht, wie ich den neuen Tag gestalten möchte.

Am Ende der Woche nehme ich mir Zeit, um meine Einträge der Woche erneut zu lesen. Dieses einfache Ritual hilft mir nicht nur, mich selbst besser kennenzulernen, sondern auch meine aktuellen Bedürfnisse zu erkennen und zu reflektieren. So kann ich am Ende meines Semesters zurückblicken und erkennen, wie sehr ich mich während meines Aufenthalts verändert und weiterentwickelt habe.

Mein Journaling Routine von jedem Morgen
Auf dem Bild kannst du mein Notizbuch sehen, das ich in den letzten 4 Monaten benutzt habe, um all meine Erfahrungen, Gefühle und Gedanken festzuhalten. Das Schreiben in diesem Notizbuch wurde zu einer wertvollen Gewohnheit während meines Auslandssemesters und ich plane, es auch in Zukunft fortzusetzen.

4. Glaub an dich selbst

Das Finale ist erreicht und nach Abschluss meines Auslandssemesters bleibt mir nur noch eines zu sagen: Glaube an dich selbst! Du bist fähig, alles zu erreichen, was du dir vorstellst und noch viel mehr!

Zu oft habe ich den Fehler begangen, mein eigenes Potenzial zu unterschätzen oder mich mit anderen zu vergleichen. Ich erinnere mich daran, wie ich meine Studienzeit in Deutschland begonnen und gezweifelt habe, ob ich in der Lage wäre, auf Deutsch zu studieren. Doch nun stehe ich mit Stolz kurz vor dem Abschluss meines Studiums. Ebenso hatte ich anfangs Bedenken, ob ich als Correspondent gut genug auf Deutsch schreiben könnte, um Blogs zu verfassen. Doch nach vier Monaten kann ich nur sagen, wie sehr mir diese Erfahrung geholfen hat, meine Deutschkenntnisse zu verbessern.

Daher möchte ich dir mit Nachdruck sagen: Glaube an dich selbst! Du bist in der Lage, jedes Ziel zu erreichen, das du dir setzt. Lasse dieses Auslandssemester zu einem Beweis deines Potenzials werden und erkenne, wie außergewöhnlich du wirklich bist!

Junge Frau sitzt an einem Schreibtisch, auf dem ein aufgeklappter Laptop steht. Sie hat beide Arme nach oben ausgestreckt und lächelt in die Kamera.
Auf dem Bild kannst du mich sehen, nachdem ich all meine Module erfolgreich in Deutschland abgeschlossen habe. Jetzt fühle ich mich mit meinem Auslandssemester noch stolzer auf mich selbst.

Ich hoffe, dass diese Lektionen dir bei der Vorbereitung auf dein neues Abenteuer behilflich sein können. Ich bin überzeugt, dass du aus dieser unglaublichen Erfahrung eine Menge mitnehmen wirst. Von Herzen wünsche ich dir ein unvergessliches Auslandssemester!

Wenn du Fragen hast, schreibe sie gerne in die Kommentare, ich werde sie dir gerne beantworten! Vielen Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Es bedeutet mir wirklich viel!

Deine Marian 🙂

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