29. März 2016
Und auf einmal war ich da. Nach 18 Stunden Anreise stieg ich müde und hellwach zugleich aus dem Flugzeug und konnte es immer noch nicht glauben. Ich war in Vietnam. Für meinen ersten Tag hatte ich mir viel vorgenommen …
Mit dem Taxi ging es zu meiner Unterkunft, ein Zimmer bei einer freundlichen 3-Generationen-Familie, die ich über airbnb kontaktiert habe. Hier bleibe ich für die ersten 7 Tage. Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen, packte meine Sachen aus und durfte im Anschluss mit der Familie zu Abend essen. Danach fiel ich nur noch hundemüde ins Bett.
Meine To-Do-Liste für die ersten Tage ist lang
Mein erster echter Tag in Ho Chi Minh startete daher erst am nächsten Morgen um 9:00 Uhr mit dem Klingeln meines Weckers. Der Jetlag machte sich in der Nacht bemerkbar und ich habe nicht mehr als fünf Stunden geschlafen. Aber egal, ich stand trotzdem auf. Denn ich hatte mir viel vorgenommen: die vietnamesische Währung Dong abheben, eine Sim-Karte kaufen, Streetfood probieren, einige Sehenswürdigkeiten anschauen, nach einer Wohnung suchen und mich mit Huy treffen, mit dem ich mich über Couchsurfing verabredet habe.
Anders als geplant, habe ich es nach zwei Stunden lediglich geschafft, Geld abzuheben und mir etwas zu Essen zu bestellen. Wie in einer anderen Welt lief ich durch die vollen Straßen und versuchte mich zu orientieren. Alles ist laut, voll und komplett anders als in Deutschland. An einem Essenstand machte ich dann endlich halt und versuchte mit Händen und Füßen, das Gericht, das auf einem Bild abgebildet war, zu bestellen. Was es genau ist – keine Ahnung, aber es war wirklich lecker und kostete nur 1,70€.
Alles neu: Schlafende Verkäufer und Taxen mit WLAN
Der Kauf der Sim-Karte gestaltete sich ein wenig schwieriger als geplant. Anders als in Deutschland bekommt man an vielen kleinen Straßenläden eine Handykarte. Im ersten Laden wurde ich nicht bedient, da die Frau hinterm Tresen schlief. Ich traute mich auch nicht, sie zu wecken und zog weiter. Ich habe schon viele Menschen schlafend auf den Straßen gesehen. Entweder liegen sie zum Beispiel auf dem Boden oder gekonnt auf ihrem Motorrad (wie machen die das?!). Im nächsten Geschäft konnte ich die Frau leider nicht verstehen und sie mich auch nicht. Von daher gab ich es vorerst auf und machte mich zum Café, in dem ich mich mit Huy traf. Zum Glück gibt es in fast allen Cafés, Restaurants und sogar in den Taxis gutes WLAN. Das reichte vorerst.
Huy ist Student in HCMS und trifft sich gerne über Couchsurfing, um mit Ausländern wie mir Englisch zu reden. Er war so lieb und kaufte mit mir eine Sim-Karte. Für 55.000 VND, umgerechnet 2,20 Euro, habe ich nun eine vietnamesische Nummer und Internet auf dem Handy. Für wie lange das nun gültig ist und viel Datenvolumen ich habe, konnte mir keiner so richtig sagen. Mal schauen …
Und dann war der Tag auch schon vorbei. Obwohl ich theoretisch nichts geschafft habe (für den Kauf eines Mittagessens und einer Sim-Karte bräuchte man in Deutschland maximal eine Stunde) und fast ausschließlich umhergeirrt bin, habe ich eine Menge erlebt, wie ich finde. In einer komplett anderen Welt muss man auch mit kleinen Erfolgen zufrieden sein – und ich finde, ich habe mich für den ersten Tag in Vietnam (dank ein wenig Hilfe) ganz gut geschlagen.