studieren weltweit

Mein Weg aus dem Hörsaal in die Grundschule

Vor Kurzem hat mein Praktikum an der deutschen Grundschule in Porto endlich begonnen. Doch vor der Abreise musste ich einiges vorbereiten. Heute berichte ich euch von meinem Weg aus dem Hörsaal in Gießen bis ins Klassenzimmer in Porto.

Am Anfang stand für mich die Frage: Wann kann und möchte ich denn überhaupt ins Ausland? Als Lehramtsstudierende habt ihr die Möglichkeiten, während eures Studiums oder zwischen Studium und Vorbereitungsdienst für ein Praktikum ins Ausland zu gehen. Ihr könnt zum Beispiel in den Semesterferien ein freiwilliges Praktikum machen, ein Urlaubssemester beantragen oder in manchen Fällen auch eines eurer Pflichtpraktika im Ausland absolvieren. Das müsst ihr aber genau mit eurer Uni absprechen. Oder ihr macht es wie ich und absolviert eurer Praktikum zwischen Studium und dem Referendariat. Diese Möglichkeit hat sich für mich schnell als die passende herausgestellt, denn ich wollte während meines Studiums mein Studierendenleben in Gießen genießen und gerne für länger als nur ein paar Wochen ins Ausland.

Nach kurzer Überlegung war also schnell klar: Ich plane meinen Auslandsaufenthalt nach meinem Studium. Das hat für mich einige Vorteile, denn ich habe durch mein Studium schon eine Wissensbasis aufgebaut und kann dies nun in der Praxis umsetzen. Mehr zu meinen Gründen für ein Auslandspraktikum könnt ihr in meinem letzten Blogbeitrag erfahren. Wann ihr ins Ausland geht, ist aber eine ganz individuelle Frage. Vielleicht passt für euch auch das Praktikum während des Studiums besser.

Wie habe ich meine Praktikumsschule gefunden?

Der nächste Schritt war es, eine Praktikumsschule zu suchen. Für mich stand das Land von Anfang an fest. Bereits nach meinem Abitur habe ich für 10 Monate in Lissabon gelebt und dort einen internationalen Jugendfreiwilligendienst in einem Kindergarten absolviert. Die Sehnsucht, noch einmal nach Portugal zurückzukommen, war immer groß. Die Portugiesen nennen dieses Gefühl von Sehnsucht, Fernweh und Heimweh übrigens „Saudade“. Dafür gibt es keine passende deutsche Übersetzung.

Ich habe also bereits über ein halbes Jahr im Voraus begonnen, nach deutschsprachigen Schulen in Portugal zu suchen. Ich wollte mein Praktikum an einer Deutschen Schule machen, weil ich mir Unterricht auf Portugiesisch nicht zutraue und außerdem habe ich neben Biologie auch Deutsch als Unterrichtsfach studiert. Eine gute Hilfe bei der Suche war die Weltkarte aller Pasch-Schulen. Die PASCH-Initiative vernetzt mehr als 2.000 Schulen weltweit, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Über diese Karte findet ihr also viele geeignete Schulen.

Ich habe mir auf der PASCH-Weltkarte passende Schulen ausgesucht und die Websites der Schulen angeschaut. Anschließend habe ich mehrere Schulen in Portugal angeschrieben. Ich habe an alle Schulen Initiativbewerbungen mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und meinen Zeugnissen gesendet. Es kann aber auch sehr sinnvoll sein vorher anzurufen und nachzufragen, wie die Bewerbung abläuft. Achtet bei eurer Bewerbung darauf, ob die Schulen bestimmte Bedingungen haben. Ich würde euch auch empfehlen, mehrere Schulen anzufragen, da die Schulen zum Teil sehr viele Bewerbungen erhalten. Einige Schulen haben sogar eigene Bewerbungsportale für Praktikant*innen aus Deutschland.

Laptop mit der Weltkarte aller PASCH-Schulen
Die Weltkarte aller PASCH-Schulen kann euch bei der Suche helfen

Wie kann ich mein Praktikum finanzieren?

Wenn ihr einen Praktikumsplatz gefunden habt, müsst ihr euch gut überlegen, wie ihr euren Auslandsaufenthalt finanziert. Natürlich könnt ihr euch euer Auslandspraktikum über Erspartes und Nebenjobs selbst finanzieren. Das Schöne ist aber: Das müsst ihr gar nicht (zumindest nicht ausschließlich). Es gibt wirklich viele verschiedene Fördermöglichkeiten! Ich habe im Vorfeld viel dazu recherchiert und möchte hier mit euch mehrere Möglichkeiten teilen.

  1. Erasmus+ Die bekannteste Möglichkeit, euer Auslandspraktikum oder -studium im europäischen Ausland zu finanzieren, ist das Erasmus+ Programm. Durch ein Erasmus+ Stipendium werdet ihr von Studiengebühren befreit und bekommt einen finanziellen Zuschuss. Auch in einige außereuropäische Länder (Erasmus+ Partnerländer) könnt ihr mit Erasmus+ gehen. Gut zu wissen: Ihr könnt Erasmus+ mit dem Auslands-BAföG kombinieren.
  2. Auslands-BAföG: Wenn ihr für einen Studienaufenthalt oder ein Praktikum ins Ausland geht, könnt ihr Auslands-BAföG beantragen. Interessant ist, dass ihr Auslands-BAföG auch erhalten könnt, wenn ihr in Deutschland kein BAföG bekommt.
  3. PROMOS: Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist das PROMOS-Programm. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) kann mit diesem Programm euren Auslandsaufenthalt von bis zu sechs Monaten über Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördern. Eine Förderung ist weltweit möglich.
  4. DAAD-Stipendium: Für Studierende, Absolventen und Promovierende gibt es eine Vielzahl von Auslandsstipendien für verschiedene Auslandsaufenthalte. Die Bandbreite geht vom Kurzstipendium bis zum Jahresstipendium. Es gibt Stipedien für Forschung, Studium und Praktika und vieles mehr. Eine Übersicht findet ihr in der Stipendiendatenbank des DAAD. Für Lehramtsstudierende und -absolvent*innen gibt es ein eigenes, passendes Stipendium: Lehramt.International. Eine Bewerbung kostet vielleicht etwas Zeit, kann sich aber durchaus lohnen. Klar, es gibt keine Garantie, dass ihr ein Stipendium erhaltet, aber versuchen könnt ihr es auf jeden Fall.

Bei mir hat es tatsächlich geklappt und ich werde über das Lehramt.International Stipendium gefördert und kann mir dadurch meinen gesamten Aufenthalt finanzieren! Wie genau die Bewerbung abläuft und was ihr beachten müsst, berichte ich euch genauer in einem späteren Blogbeitrag.

Was sind die To-Dos vor der Abreise?

Der Praktikumsplatz ist gefunden und die Finanzierung steht. Damit ist die Planung aber leider noch nicht beendet. Ich musste noch einiges organisieren bevor es los ins Ausland geht. Damit ihr an alles denkt kommt hier eine Checkliste für euch:

  • Unterkunft finden
  • Eventuell Zwischenmieter*in für euer Zimmer in Deutschland finden
  • Flug oder Zug buchen
  • Prüfen, ob die Ausweisdokumente gültig sind (aktueller Personalausweis und Reisepass)
  • Versicherungen abschließen (wenn nicht über ein Stipendium gedeckt)
  • Reiseapotheke zusammenstellen und gegebenenfalls zum Arzt für Impfungen
  • Außerhalb Europas: An Visum, Reiseadapter, SIM-Karte usw. denken
  • In die Krisenvorsorgeliste für Deutsche im Ausland (ELEFAND-Liste) eintragen
  • Koffer packen
  • Abschiedsparty feiern!
Ich am Flughafen
Die Koffer sind gepackt und es geht los!

Jetzt kann es losgehen!

Das klingt nach viel Organisation? Ist es auch! Aber wenn ihr frühzeitig plant, wird nichts schief gehen. Und wenn das alles geschafft ist, kann das Abenteuer Auslandspraktikum endlich losgehen! Schneller als ihr glaubt, sitzt ihr wie ich im Zug oder Flugzeug ins Ausland. Vor mir liegt jetzt eine aufregende Zeit. Ich freue mich, wenn ihr mich dabei begleitet.

Até breve und bis bald!

Eure Miri

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