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Meine Abrechnung mit Japan

Selbstfinanziert ins Auslandspraktikum? Das hat es mich gekostet. Wie teuer Japan wirklich ist und warum Kleinvieh auch Mist macht, erfährst du hier.

Seit einer Woche bin ich zurück in Deutschland, und nun ist es Zeit für die Abrechnung. Ganz ehrlich, ich habe ein wenig Respekt davor. Japan ist in einigen Aspekten günstiger als Deutschland, aber das lädt natürlich nicht gerade zum Sparen ein. Der größte Faktor ist jedoch wahrscheinlich die Einzigartigkeit der Situation: So bald werde ich nicht wieder nach Japan reisen können, und deshalb möchte ich so viel wie möglich erleben.

Basisfakten

Ich war insgesamt siebeneinhalb Wochen in Japan. Davon habe ich fünf Wochen in Kobe verbracht und mir dort ein Haus mit meinen drei Mitpraktikant:innen geteilt. Die Wochenenden haben wir als Gruppe genutzt, um das Beste aus unserem Aufenthalt herauszuholen. Die restlichen zweieinhalb Wochen bin ich dann noch durch Japan gereist.

Kreditkarte

Eine Kreditkarte kann dir mehrere Vorteile bieten: Der Wechselkurs verbesserte sich während meiner Reise beispielsweise konstant, sodass ich einen besseren Wechselkurs erhielt als zu Hause bei der Reisebank. Zudem bieten viele Kreditkarten eine Reiseversicherung an. In vielen Fällen muss die Reise mit der Kreditkarte bezahlt werden, aber in meinem Fall reicht bereits der Besitz aus. Es lohnt sich also, bei der Bank nach den Konditionen zu fragen und zu klären, für wie viele Tage ein Versicherungsschutz besteht. Wenn die Reise diese Tage überschreitet, besteht oft die Möglichkeit, gegen einen bestimmten Tagessatz eine Aufstockung vorzunehmen.

Das meiste habe ich mit Bargeld bezahlt, da es dort nach wie vor das bevorzugte und verlässlichste Zahlungsmittel ist. Ich habe davor gelesen und auch auf TikTok, gesehen, dass Kartenzahlung dort oft nicht möglich sei, doch im Vergleich zu Deutschland sind mir nur geringe Unterschiede aufgefallen. Supermärkte und große Geschäfte akzeptieren Karten, während Restaurants und kleine Läden dies in der Regel nicht tun – was in vielen Teilen Deutschlands ähnlich ist. Die klassische Wahl für Touristen ist vermutlich die Kreditkarte. In Japan kannst du jedoch in den meisten Fällen, in denen Kartenzahlung akzeptiert wird, auch mit einer IC-Karte bezahlen.

Unterkunft

Während meines Praktikums haben wir uns zu viert eine empfohlene Unterkunft geteilt. An den Wochenenden sind wir von Kobe aus in der Gruppe weiter nach Süden gereist, um so viel wie möglich von Japan zu sehen. Nach dem Praktikum sind wir noch für zwei Wochen von Kobe nach Norden in Richtung Tokio gereist. Mein Freund kam aus Deutschland dazu, und wir haben uns mit meiner besten Freundin entweder ein Zimmer geteilt oder in Capsule Hotels und Hostels übernachtet. Insgesamt habe ich 1000 Euro für siebeneinhalb Wochen Unterkünfte in Japan ausgegeben. Der größte Posten waren die fünf Wochen Miete in Kobe. Im Schnitt haben wir 25 Euro pro Nacht für Hostels bezahlt.

IC-Karten im Überblick

IC-Karten bieten dir zwei verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Zum einen kannst du sie für ihren ursprünglichen Zweck verwenden: die Bezahlung für öffentliche Verkehrsmittel in nahezu ganz Japan. Zu den gängigsten Karten gehören PASMO, SUICA und ICOCA. Wenn du ein iPhone besitzt, kannst du sie ganz einfach über das Plus in der Apple Wallet herunterladen und anschließend digital aufladen. An ausgewählten Bahnstationen gibt es auch physische Karten zu kaufen, die müssen jedoch immer mit Bargeld aufgeladen werden. Ich persönlich habe mich für die SUICA über die Apple Wallet entschieden und bisher keine Probleme gehabt.

Zusätzlich kannst du IC-Karten wie eine Bankkarte verwenden. Supermärkte und viele Getränkeautomaten akzeptieren beispielsweise neben der klassischen Kartenzahlung auch IC-Karten als Zahlungsoption. Auch einige andere Geschäfte bieten diese Möglichkeit an.

Aktivitäten

Zusätzlich zu den Unterkünften kommen natürlich noch die Kosten für Eintritte zu Sehenswürdigkeiten und Freizeitparks hinzu. Leider kann ich keine genaue Zahl nennen, da viele Sehenswürdigkeiten am liebsten Bargeld annehmen. Im Schnitt würde ich sagen, lagen die Eintrittspreise zwischen 400 und maximal 1000 Yen, was aktuell etwa 2,50 Euro bis sechs Euro entspricht.

Ein größerer Kostenfaktor war unser Tag in den Universal Studios Japan, wo wir neben dem regulären Eintritt auch Express-Pässe gekauft haben und insgesamt 162 Euro bezahlt haben. Insgesamt schätze ich, dass ich für Aktivitäten zwischen 250 und 300 Euro ausgegeben habe.

Reisekosten

Da ich kurz vor meinem Praktikum noch einen Teil meines Staatsexamens geschrieben habe, konnte ich erst spät meinen Flug nach Japan buchen. Ein weiter Kostenfaktor war, dass viele Airlines Angebote hatten, deren Websites entweder nicht verfügbar waren oder extrem schlecht gestaltet, sodass ich wenig Vertrauen in sie hatte. Letztendlich habe ich für einen Direktflug mit Lufthansa etwa 100 Euro mehr bezahlt und insgesamt 1.125 Euro ausgegeben, inklusive Handgepäck und zwei aufgegeben Gepäckstücken. Innerhalb Japans sind wir meistens mit Regionalzügen gefahren und manchmal auch mit dem Shinkansen. Zusätzlich mussten wir täglich die Bahn zur Schule und zurück nehmen, was uns täglich 500 Yen (etwa 3,10 Euro) kostete. Circa 600 Euro habe ich für Züge und Transport innerhalb Japans ausgegeben. Insgesamt belaufen sich meine Transportkosten somit auf etwa 1750 Euro.

Der Rest – Verpflegung, Souvenirs, Shopping

Leider lässt sich auch hier im Nachhinein nicht mehr genau nachvollziehen, wofür ich wie viel ausgegeben habe, da ich vieles bar bezahlt habe. Wenn ich die anderen Posten abziehe, bleiben von meiner Kreditkartenabrechnung noch knapp 1800 Euro übrig, die in diese drei Kategorien geflossen sein müssen. Das ist nicht gerade wenig, und hier hätte ich definitiv an der ein oder anderen Stelle sparsamer sein können. Jeder, der schon einmal in Japan war, kennt vermutlich das Problem: In der mentalen Umrechnung geht viel verloren, und plötzlich hat man viel mehr ausgegeben, als geplant. Viele Dinge sind zudem günstiger, weshalb es sich lohnt in Japan zum Beispiel neue Schuhe oder Kleidung zu kaufen. Am Ende summiert sich das natürlich.

Abrechnung

  • Unterkunft: 1000 Euro
  • Aktivitäten: 250 Euro
  • Reisekosten: 1750 Euro
  • Shopping/Food: 1800 Euro

Insgesamt komme ich so auf eine Summe von 4.800 Euro für fast acht Wochen Japan.

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