26. Oktober 2018
Ob der Entschluss, meine Bachelorarbeit am anderen Ende der Welt zu schreiben, eine gute Idee war und wie es mir in Western Australia ergangen ist, erfahrt ihr hier!
Bachelorarbeit im Ausland
Durch den DAAD, genauer: durch das RISE-weltweit-Programm, habe ich die Finanzierung für ein Forschungspraktikum in Perth, Australien, gestemmt. An meiner Uni in Hamburg habe ich eine Bachelorarbeit im Ausland erfolgreich beantragt und werde daher meine BA über die Experimente hier in Perth schreiben. Glücklicherweise habe ich alle Experimente vor meiner Rückreise nach Deutschland geschafft und kann mich ab jetzt nur noch auf das Schreiben der Thesis konzentrieren, sowie meine letzten sonnigen Tage hier genießen.
Mein Arbeitsumfeld
Ich hatte richtig Glück mit meiner Arbeitsgruppe und habe mich von Anfang an wohlgefühlt. Wir sind sehr international aufgestellt und haben insbesondere einige chinesische Gaststudenten und PhDs. Mit ein paar der Chinesen brauchte ich eine Weile zum warm werden – aber dann waren sie sehr witzige Arbeitskollegen, trotz oder eher wegen der gelegentlichen Übersetzungsprobleme. Die Professoren in meiner Arbeitsgruppe sind sehr darauf bedacht, alle miteinzubeziehen und auch die „Undergrads“ (Bachelor Studenten/innen) zu Konferenzen und Meetings mitzunehmen. Gleich in der ersten Woche haben wir an Outreach-Aktivitäten zum Thema Einstein und seiner Relativitätstheorie teilgenommen und sind immer gemeinsam essen gegangen. Das Titelbild zeigt einen Teil der Arbeitsgruppe beim Grillen vor einigen Wochen
Unileben und Perth
Da die Unis in Australien Studiengebühren erheben (meist etwa 8.000 AUD pro Jahr, was etwa 5.000€ entspricht), hat die Uni mehr Gelder zur Verfügung und gibt diese auch für ihre Studenten aus. Das merkt man z.B. an den Angeboten, Institutionen und Gebäuden und ist vergleichbar mit meinen Erfahrungen aus England, den USA und Südafrika. Wie bei jeder Campus-Uni gibt es unglaublich viele Sportangebote, Exkursionen, Clubs usw. und so hatte ich keine Probleme, mich zu beschäftigen. Natürlich war es unglücklich, dass ich erst während des Semesters in Australien angekommen bin, aber ich konnte trotzdem in einige „social teams“ noch reinrutschen.
Die „Internationals“ haben sogar ihren eigenen Verein, der aus einheimischen Studenten besteht, die selber mal im Ausland waren. Jede Wochen finden Pub-Crawls, Cocktail-Partys, Boat-Partys und eine Menge andere Veranstaltungen statt. Wer es schafft, die deutsche Steifheit abzulegen, kann auf solchen Veranstaltungen eine Menge Spaß haben und Leute kennenlernen 😉 . Nur aufgepasst: Auch wenn man sich bemüht, die teuren Pubs zu umgehen; 6-8€ für ein (nicht so gut schmeckendes) Bier zu zahlen, ist ganz normal in Perth.
Natürlich habe ich es nicht verpasst, einigen Ausflüge an den Wochenenden zu machen und road trips an der Küste entlang gemacht. Jetzt, da das Wetter besser wird, hätte man noch einige Outdoor Aktivitäten mehr machen können – die muss ich halt ein anderes Mal nachholen.
Perth ist unglaublich isoliert und ist hinter Auckland die isolierteste Millionenstadt der Welt. Das führt dazu, dass die Einheimischen oft ihr ganzes Leben dort verbracht haben und daher ein sehr enges Netzwerk haben, was es der Integration von Internationalen manchmal schwer macht. Aber an der Uni merkt man davon nichts, weil alle es gewöhnt sind, viele internationale Studenten zu Besuch zu haben.
Fazit
Ingesamt habe ich meine Zeit hier sehr genossen. Ich habe einige Zeit in meine Bachelorarbeit gesteckt und bin mit meinen Ergebnissen zufrieden. Das konnte ich natürlich nur mithilfe meiner sehr hilfsbereiten Kollengen und Profs schaffen. In der verbliebenen Zeit habe ich die sozialen Angebote der Uni nutzen können, einige neue Freunde gefunden und die wunderschöne Natur dieses Landes genießen dürfen.
Nichtsdestotrotz bin ich froh, bald wieder nach Deutschland zu fliegen und meine Freunde und Familie wieder zu sehen 🙂 .
In diesem Sinne,
cheers and see ya!