31. Dezember 2022
Nach fünf Monaten in São Paulo neigt sich mein Auslandssemester dem Ende entgegen. Und damit ist es an der Zeit, mein Semester hier in ein paar Listen festzuhalten. In diesem Beitrag möchte ich euch daher meine Lieblingsorte in der Megametropole vorstellen!
São Paulo ist riesig und so habe ich auch nach fünf Monaten noch immer das Gefühl, nur einen Bruchteil der Stadt zu kennen, denn es gibt immer noch mehr zu entdecken! Hier stelle ich daher nur die Orte vor, zu denen ich immer wieder zurück bin. Angefangen mit einem Klassiker:
Schlendern und Kultur: Avenida Paulista
Von dieser großen Straße im Stadtzentrum habe ich euch bereits hier erzählt. Auch wenn die Paulista zunächst einfach nur wie eine gewöhnliche Hauptstraße wirkt, gibt es hier vieles zu entdecken. Neben dem größten Museum Brasiliens, dem MASP, gibt es noch viele verschiede Kulturzentren wie das Japan-House, das Itaú Cultural oder das FIESP (Industrieverband des Bundesstaates São Paulo), wo Ausstellungen und Theateraufführungen häufig umsonst, oder zu geringen Preisen angeboten werden. Außerdem kann man umsonst die Aussicht vom SESC (Sozialservice des Handels) genießen, in der livraria cultural nach Büchern stöbern, oder eine Veranstaltung besuchen oder im Trianon Park ein wenig Ruhe genießen.
Der beste Tag, um die Paulista zu besuchen, ist aber der Sonntag, denn an diesem Tag wird die Straße für den Autoverkehr geschlossen und es tauchen wie aus dem Nichts kleine Bühnen und Stände mit selbstgemachten Produkten auf.
Bars und bunte Teller: Rua Augusta
Früher war die Rua Augusta vor allem als Rotlichtviertel bekannt. Heute ist diese Nebenstraße der Avenida Paulista berühmt für viele verschiedene Bars, von hipp bis schick und dafür eine besonders LGBTQ-freundliche Zone zu sein. Neben den Bars gibt es aber auch viele verschiedene Restaurants und Imbisse, ebenfalls von hipp bis schick! Mein persönliches kulinarisches Highlight: Der Calçadão Urbanoide, eine Fußgängergasse voll mit Foodtrucks. Hier kann man neben baianischer Kücher auch libanesisch, indisch und verschiedene kuriose Dinge finden.
Ausruhen im Grünen: Ibirapuera Park
Der größte Park im urbanen Teil der Stadt bietet neben großen Grünflächen zum Picknicken auch Platz zum Fahrradfahren, Inlineskaten und spazieren. Außerdem gibt es auch hier jedes Wochenende verschiedene Veranstaltungen und Live-Musik. Und auch an regnerischen Tagen lohnt sich ein Besuch, denn im Park befinden sich mehrere Museen und sogar ein Planetarium.
Inspiration finden: Pinheiros und Vila Madalena
In diesen beiden Vierteln findet man ein wenig von allem: Während abends die Bürgersteige von den Bars eingenommen werden, sind die Viertel tagsüber ein wenig ruhiger. Hier ist der beste Ort, um sich in Ruhe in ein Café zu setzen oder mit einem Eis in der Hand durch die Straßen zu spazieren und die verschiedenen Läden kennenzulernen wie eine traditionelle Bäckerei, das vegane Churros-Café, Secondhand-Läden, ein Hot Yoga Zentrum, Läden für Bastelbedarf und alles mögliche. Und was bei einem Spaziergang ebenfalls nicht fehlen darf: Die Graffiti des Beco do Batman, eine kleine Fußgänngerzone die als Open-Air Ausstellung funktioniert.
Mein zweites Zuhause: USP
In einer Liste meiner Lieblingsorte darf einer natürlich nicht fehlen: Die Universidade de São Paulo, meine Gastuniversität. Einen Überblick über meine Gastuni findet ihr bereits hier. Die Uni ist für mich zu einem zweiten Zuhause geworden, denn der Campus ist nur wenige Minuten von meiner WG entfernt und eine grüne Oase mitten in der Großstadt. Ein Besuch der Uni lohnt sich auch für Nicht-Studierende, denn neben viel Raum zum Spazierengehen, Fahrradfahren und Inlineskaten, findet man hier auch verschiedene Museen und Ausstellungen der Studierenden.
Außerdem: Skaterdiskos, Hühner im Park und gute Aussichten
Meine letzten drei Lieblingsorte sind ein wenig spezifischer, ich wollte sie aber noch mit einbeziehen um euch die Vielfalt der Stadt zu zeigen, deswegen habe ich sie hier zusammengefasst:
Die Skaterdisko im asiatischenViertel Liberdade: Hier kann man fast jeden Abend der Woche für 40 Reais (etwa 7 Euro) Rollschuhe leihen und dann so lange tanzen und skaten wie man will.
Der Park Água Branca ist ein großer Park im Zentrum der Stadt und eine gute Alternative, wenn man nicht immer nur in den Ibirapuera-Park will. Das besondere an diesem Park: Hier gibt es viele frei herumlaufende Vögel vor allem Hühner, aber auch Enten und Pfaue.
Die wohl beste Aussicht mit einer besonderen Erfahrung obendrauf hat man aber von dem Farol Santander aus. Der Farol war eine Zeit lang das höchste Gebäude der Stadt und befindet sich in der Altstadt. Bei der Anreise sollte man etwas vorsichtig sein und am besten die Metro-Station Sao Bento nehmen.
São Paulo, eine Stadt mit vielen Facetten
Wie ihr seht, gibt es viele spannende Orte in São Paulo, dabei habe ich hier wirklich nur einen Bruchteil beschrieben. Für mich ist es genau das, was SP so aufregend macht. Hier gibt es wirklich alles und ich wurde immer wieder überrascht von der Breite der Angebote! Zum Beispiel davon, dass die Stadt gar nicht immer grau ist, sondern auch kreativ, bunt und voller Kultur! Welche dieser Orte würdet ihr gerne mal kennenlernen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare, oder auf den sozialen Medien.