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Meine Mission: Inspiration zur Selbstfindung

Was möchtest du nach dem Studium machen? – Diese Frage wird mir immer häufiger gestellt, jetzt wo ich fast am Ende meines Bachelorstudiums stehe. Frustrierend wird es, wenn ich darauf keine konkrete Antwort geben kann. Während des Auslandssemesters in Finnland kommen mir immer wieder Gedanken über meine berufliche Zukunft in den Kopf. In diesem Blogeintrag habe ich fünf Wege beschrieben, die mir ein wenig Klarheit über meine persönliche und berufliche Entwicklung verschaffen – dir vielleicht auch?

Wenn du dich viel mit Selbstreflexion und Zukunftsplanung beschäftigst, kennst du vielleicht dieses Gefühl von Unsicherheit und Überforderung. Mir geht es zumindest so, wenn ich mir Gedanken über meine Berufswahl mache. Es gibt so viele Möglichkeiten und Wege die ich einschlagen kann, dass es mir schwer fällt die richtige Entscheidung zu treffen.

Für mich besteht der Wunsch nach Selbstverwirklichung im Beruf. Ich möchte jeden Tag etwas machen, was mir Spaß bereitet und sich dadurch nicht unbedingt nach Arbeit anfühlt.

Landschaftsbild mit Brücke
Wenn mir meine Gedanken mal wieder zu viel werden, mache ich hier in Finnland einen Spaziergang durch den Wald. Das hilft mir abzuschalten.

Mein liebster Spruch, der mich schon viele Jahre begleitet: „Don’t let your fears be bigger than your dreams“ (Lass deine Ängste nicht größer sein als deine Träume). Er bedeutet für mich im Leben stets darauf zu achten, meine Komfortzone zu verlassen und etwas neues auszuprobieren, um mich weiter zu entwickeln.

Geh dahin, wo die Angst ist

Während meines Studiums fühlt es sich manchmal so an, als würde ich nur auf einer Stelle stehen. Ich lerne zwar jeden Tag Neues dazu, aber wie hilft mir dieses Wissen bei meiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung?

Ich kannte dieses Gefühl von Selbstverwirklichung und -findung bereits durch meine Zeit als Au-pair in den USA. Ich habe dort zwei Jahre gelebt und bin als Mensch unglaublich gewachsen. Als ich mein Studium in Deutschland begann, verschwand dieses Gefühl langsam. Ich habe dieses „Neue“ vermisst. Ich brauche einen Perspektivwechsel, dachte ich. Vielleicht ein neues Land, einen anderen Blick auf die Dinge?

hohe Bäume in Finnland
Perspektivwechsel: Ein anderer Blick auf die Dinge kann helfen um klarer zu sehen.

Ich bin ein Mensch, der es liebt nach Plan zu leben, organisiert zu sein und ein Ziel zu haben, auf das ich jeden Tag hinarbeiten kann. Während meines BWL-Studiums habe ich mich besonders auf die Richtung Steuern und Finanzen spezialisiert und in diesem Bereich bereits in einem längeren Praktikum gearbeitet. Dabei merkte ich, dass es nicht das ist, was ich später beruflich machen will. Ich liebe es kreativ zu sein – das hat mir in der Richtung einfach gefehlt.

Ich fing an mich „lost“ zu fühlen, wusste nicht mehr weiter und hatte keinen richtigen Plan. Die beste Möglichkeit für mich war also ein Auslandssemester zu absolvieren, um eine andere Seite des BWL-Studiums kennenzulernen. In Finnland studiere ich für ein Semester an der Kajaani University of Applied Sciences „International Business“ und habe meine Kurse in die Marketing und Management Richtung gewählt.

Kann ein Auslandssemester bei der Selbstfindung helfen?

Ein Auslandssemester bietet nicht nur die Möglichkeit das akademische Wissen auszubauen, sondern gleichzeitig persönliches Wachstum zu erfahren. Diese 5 Wege haben mich inspiriert, um ein wenig Klarheit über meine Zukunft und mich selbst zu schaffen.

1. Selbstbewusstsein erweitern

In einem fremden Land wirst du dich auf ungewohnte Ereignisse einstellen müssen und deine Komfortzone verlassen. Für mich spiegelt sich das besonders in Situationen wieder, in denen ich auf neue Menschen treffe oder bei gewissen Herausforderungen auf mich allein gestellt bin. Dies zu meistern hilft mir, mein Selbstvertrauen zu stärken.

2. Perspektive verändern & kulturelle Erfahrung sammeln

Durch den Umzug in ein neues Land wirst du mit neuen Dingen konfrontiert. Dazu gehören das Leben in einer WG oder der Umgang mit einer anderen Religion, wie zum Beispiel Correspondent Teja in ihrem letzten Blogeintrag beschrieben hat. Die Vorlesungen finden nicht in deiner Muttersprache statt. Du musst dich also auf eine andere Sprache einstellen, um durch den Alltag zu kommen. Dein Leben im Ausland wird einfach anders strukturiert sein. Anfangs kann das überfordern, aber dir letztendlich helfen deine Identität und eigene Kultur besser zu verstehen. Ich merke, dass ich mein zu Hause und mein soziales Umfeld in Deutschland viel mehr zu schätzen lerne, seit ich im Ausland lebe.

3. Unabhängig sein

Eine Sache vor der ich am Anfang meines Auslandssemesters und auch zu Beginn meiner Au Pair Zeit Respekt hatte: Du bist auf dich allein gestellt. Das Schöne daran, du lernst unabhängig zu sein und dich selber zu organisieren. Du wirst lernen Entscheidungen zu treffen, die für deine berufliche Zukunft und dein Leben wichtig sind. Das stärkt zusätzlich das Selbstbewusstsein.

4. Etwas Neues ausprobieren

Vielleicht nimmst du im Ausland an Aktivitäten teil oder besuchst Vorlesungen, die du zu Hause so nicht angeboten bekommst. Das kann dir helfen neue Interessen und Hobbys zu entdecken, um dich selbst besser kennenzulernen. An meiner Uni in Finnland besuche ich eine Vorlesung, die sich mit der mentalen Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen befasst. Dadurch habe ich gemerkt, dass mich dieses Thema sehr interessiert und ich mein Wissen dahingehend vertiefen möchte.

5. Netzwerk ausbauen und neue Freunde finden

Während deines Auslandssemester wirst du viele neue Leute kennenlernen. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen passieren. Eventuell werden daraus tiefe Freundschaften fürs Leben. Durch diese Bekanntschaften hast du auch die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven und Denkweisen kennenzulernen, die dir schlussendlich in deiner eigenen Entwicklung helfen. Vielleicht findest du auch Menschen, deren Karriereweg dich inspiriert und dir ein neues Netzwerk bietet.

Wo soll die Reise hingehen?

Ich weiß was meine Interessen sind und was mir Spaß macht. Trotzdem fällt es mir schwer, mich für einen Weg zu entscheiden. Vielleicht stehst du vor einem ähnlichen Problem. Es gibt heutzutage so viele Optionen, was es nicht gerade leichter macht. Wenn ich nach meinem Auslandssemester zurück nach Deutschland komme, erwarten mich erst einmal Prüfungen, die ich durch die Überschneidung meines Heimat- und Auslandssemesters nicht mitschreiben konnte. Anschließend konzentriere ich mich auf meine Bachelorarbeit, und dann?

Für mich kommen drei Optionen in Betracht. Ich muss mich zwischen einer Ausbildung/zweitem Bachelorstudium, einem Berufseinstieg oder einem Gap Year entscheiden. Das kann alles ganz schön überfordernd sein, da es Entscheidungen sind, die das Leben komplett verändern werden. Vielleicht ist es auch alles eine Frage der Zeit, bis sich der „richtige“ Weg für mich ergibt.

Eine Sache die ich gelernt habe: Das Leben ist ein Prozess und ständig finden Veränderungen statt. Es ist okay sich nicht sofort auf einen Beruf festzulegen. Manche Menschen wissen bereits von klein auf was sie werden wollen und arbeiten früh darauf hin, andere entdecken vielleicht erst nach Jahren ihre wahre Leidenschaft in beruflicher Sicht.

Für mich war es der richtige Schritt ein Auslandssemester zu absolvieren, bevor ich meinen Abschluss mache. Durch meine Zeit hier in Finnland bin ich schon zu einigen Erkenntnissen gekommen.

Und das Wichtigste zum Schluss: Es ist nicht schlimm, noch nicht zu wissen wo die Reise einmal hingeht. Wir sollten nicht vergessen im Hier und Jetzt zu leben – vor allem während des Auslandssemesters.

Bis Bald, Michelle <3

Hast du noch Fragen?

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