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Ist jetzt Schluss mit lustig? Meine Summer University startet


Tiefenentspannt und immer noch leicht geflasht von den Erlebnissen der letzten beiden Wochen, ging es für mich nun endlich nach Bangkok. Der Norden und Süden Thailands hatten mich perfekt auf die Millionenmetropole vorbereitet. Ich war hoch motiviert.

Blick auf Bangkok bei Nacht
Blick auf Bangkok bei Nacht.

Die Summer University of Entrepreneurship am Siam Technology College

Im Vorfeld war mir der Praxisanteil enorm wichtig. Besonders interessant sind Diskussionen mit erfolgreichen asiatischen Unternehmern, denen wir kritische Fragen zu ihrer Karriere und zu Managemententscheidungen stellen durften. Dafür haben wir uns mit CEOs, Investoren, Pizzabäckern und einigen mehr getroffen. Aber dazu später mehr.

Empfang im Siam College
Empfang im Siam College.

Erstmal ankommen – die ersten Tage in Bangkok

Unsere Unterkunft war abseits vom Zentrum, was allerdings wohl überlegt war. Kein Anlaufpunkt für Urlauber, dafür aber das wahre Leben der einfachen Arbeiter Bangkoks. Da war es auch keine Seltenheit, wenn der Taxifahrer verwundert den Kopf schüttelte und mir abriet ins Stadtviertel Ramkhamhaeng zu fahren.

Ein Straßenhändler im Viertel Ramkhamhaeng
Straßenhändler im Viertel Ramkhamhaeng.

Eine ganz eigene Erfahrung, die ich im Nachhinein allerdings nicht bereue. Hier konnten wir alle einen Einblick in das wirkliche Leben der unzähligen Straßenhändler gewinnen, was uns im Zentrum bestimmt nicht gelungen wäre.

Der erste Abend bestand aus einer kurzen Vorstellungsrunde, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Ich habe mich selten so schnell in einer Gruppe wohlgefühlt wie an diesem Abend. Es gab Bier, es wurde gelacht und nach einer Stunde war es fast so, als würden wir uns schon Jahre kennen. Es sollte eine tolle Zeit vor mir liegen.

Unsere Gruppe sitzt beim Kennenlern-Abend um einen Tisch herum.
Kennenlernen am ersten Abend.

Schnell die Zimmer aufgeteilt, ausgepackt und nun standen schon die ersten „Vorlesungen“ auf dem Programm. Hans Michael Guelich ist Dozent an der Stamford Business School of Bangkok und Vollblutunternehmer. Keine spröden Theorien oder vollgepackten Powerpointfolien, was in Thailand eigentlich die gängige Unterrichtsmethode ist. Stattdessen gab es interaktive Fragestellungen, Erzählungen aus seiner Karriere, die den einen oder anderen AHA-Effekt bei mir ausgelöst haben. Wenn ich an Vorlesungen denke, schaltet mein Körper normalerweise reflexartig in den Schlafmodus. Aber es wurde niemand enttäuscht, ich war sehr beeindruckt. Hier wurde schon deutlich, dass Bangkok der „Place to be“ sein sollte, wenn es um das Netzwerken mit erfolgreichen Unternehmern geht. Ein paar davon sollten wir in den nächsten Tagen kennenlernen.

Ein Transparent zum Thema Entrepreneurship, das großgeschrieben wird.
Unternehmertum, Entrepreneurship, wird großgeschrieben.

Was ist dir ein guter Bachelor wert? Die Stamford Business School of Bangkok

Foto von der Stamford University.
Die Stamford University.

Von der Campustour durch die Stamford University war ich direkt beeindruckt, wie groß der Unterschied zwischen staatlichen und privaten Universitäten in Thailand sein kann. Auf der einen Seite stehen zwar die knapp 4000€ Studiengebühren pro Semester, dem gegenüber aber eine Ausbildung die nicht mit anderen zu vergleichen ist. Hier werden wortwörtlich Unternehmer ausgebildet. Networking, Softskills und Persönlichkeitsentwicklung haben mehr Gewichtung als die rein akademische Ausbildung. Beeindruckend fand ich zum Beispiel, dass jeder Student den Zugang zum Filmstudio hat, um Projekte zu realisieren, Vortragsweisen zu verbessern, oder Auftritte in der Öffentlichkeit zu proben. Insgesamt ist die technische Ausrüstung wirklich hervorragend. Mehrere Co-Working Spaces mit neuster Technik waren prall gefüllt mit tüftelnden Arbeitsgruppen, die ihre Köpfe über neue Ideen gebeugt hatten. Vom ersten Moment an war die inspirierende Athmosphäre spürbar.

Blick in den Co-Working-Space.
Ein moderner Co-Working-Space.

Mich hat dieser Ausflug zum Nachdenken angeregt. Mein Bachelor war darauf ausgerichtet, Studenten zu Akademikern auszubilden. Ich glaube, dass ein Teil der Kreativität und des Freigeistes in mir verloren ging, weil der Lehrstil nicht mehr zeitgemäß ist. Junge Menschen darin zu bestärken, Neues auszuprobieren und auch mal Fehler machen zu dürfen, sollte mehr und mehr in den Fokus rücken. Stures „Bulimielernen“ ohne Zusammenhänge richtig zu begreifen, hat nichts mit einer innovativen Ausbildung zu tun. Aber das ist nur meine Meinung, vielleicht geht es euch ja ähnlich.

Ein Schriftzug zum Thema Entrepreneurship, das auch mit Überleben zu tun hat.
Entrepreneurship hat auch mit Überleben zu tun.

 

Was der CEO von Dunkin Donuts Thailand mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied der größten Bank Bangkoks gemeinsam hat, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Kommentare
  1. Bärbel

    2. September 2019

    Hallo Enrico, das war wieder ein toller Bericht und für viele Studenten sehr informativ. Man kann es kaum glauben, dass ein Studium in Asien so praxisbezogen sein soll.
    Mach weiter so und teile deine Erfahrubgen und Eindrücke uns allen mit, wir warten gespannt. LG Arno und Bärbel

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