23. Juli 2020
In Bozen bin ich nun schon seit fünf Wochen und möchte euch heute auf eine kleine Reise durch meine Wohnung mitnehmen. Wie viel ich dafür bezahle, mit wem ich zusammenlebe und welche Special Features sie hat, das erfahrt ihr hier.
Ich wohne in der Via Zara, direkt neben der sogenannten Talvera. Die Talvera ist einer der zwei Flüsse, die durch Bozen fließen. In beiden Flüssen kann man allerdings nicht wirklich baden, da sie sehr stark strömen. Zu meinem Praktikum brauche ich mit dem Fahrrad 10 min. Die Arbeitsstelle befindet sich 3 km von meiner Wohnung entfernt und ist im sogenannten Noi Techpark gelegen. Dieser ist im Süden von Bozen und hier befinden sich viele Forschungsstätten. Auf der Karte ist das die Zeichnung ganz unten.
Bis nach Innsbruck sind es ca. 80 km, nach Meran 30 km und bis zum Gardasee in etwa 120 km. Auch die Dolomiten sind nur 20 km Luftlinie entfernt und man kann diese gut mit dem Bus in einer Stunde erreichen. Dann ist man allerdings erst am westlichen Rand der Dolomiten, auf der Seiser Alm oder am Schlern.
Die Wohnung
Ich wohne mit zwei Studenten und einer arbeitenden Boznerin in einer WG. Matteo und Luca studieren beide Design an der Uni Bozen und Matteo hat gerade seine letzte Prüfung geschrieben. In Matteos Zimmer druckt auch ein 3D-Drucker rund um die Uhr, da er Teile zum upgraden desselben benötigt. Bei Luca im Zimmer hingegen steht eine Nähmaschine, deren leises Surren man oft hören kann. Nicole arbeitet im 30 km entfernten Brixen und pendelt dementsprechend zwischen Bozen und Brixen. Oftmals bleibt sie über Nacht bei Freunden dort und ist nicht sehr oft zu Hause. Ab und an kochen wir alle gemeinsam und sitzen dann auf dem Balkon zusammen, während die Sonne langsam hinter der Häuserkante untergeht. Alle drei können nur Italienisch und Englisch und ein paar Wörter Deutsch.
Gefunden hatte ich die Wohnung über Facebook. Ich suchte verschiedene Gruppen in Bozen. So trat ich der Slackline Facebookgruppe, der Facebook Klettergruppe und auch der Akroyoga-Gruppe bei. In der Akroyogagruppe schrieb ich dem Admin, ob er mir eine Wohnung in Bozen empfehlen kann. Er meinte, dass er sich in seinem Bekanntenkreis umhören würde und ein paar Tage später meldete sich Ermanno bei mir und ein wenig später zeigte er mir auch seine Wohnung. Diese sollte ich untermieten, währenddessen er einen Sprachkurs in Wien belegen würde. Das hat alles auf jeden Fall reibungslos geklappt.
Das Vokabular für diese Woche beschäftigt sich mit dem WG Leben:
- die WG – l’appartamento condiviso
- die Mitbewohner – i coinquilini
- kochen – cucinare
- (3D) Drucker – la stampante (3D)
- die Küche – la cucina
- das Zimmer – la camera
- der Hof – il cortile
- Blumengießen – annafiare
- die Waschmaschine – la lavatrice
- das Spülbecken – il lavandino
- der Geschirrspüler – la lavastoviglie
- das Hochbett – il letto a soppalco
- das Dachgeschoss – il soppalco
- der Tisch – il tavolo
- der Stuhl – la sedia
- staubsaugen – passare l’aspirapolvere
- der Staubsauger – l’aspirapolvere/il folletto
- der Besen – la scopa
- der Lappen – lo straccio
- der Kühlschrank – il frigo
- das Abendessen – la cena
Der einzige Kritikpunkt an der Wohnung ist, dass sie nicht so sauber ist, wie ich es gerne hätte. Das liegt aber wohl eher an meinen Mitbewohnern, die gerne ihre Teller in der Spüle liegen lassen und da nicht so viel Wert drauf legen. Gleichzeitig bin ich an den Wochenenden sowieso immer auf Reisen und entdecke die Umgebung von Bozen, sodass ich gar nicht so viel zu Hause bin.
Außerdem hat die Wohnung natürlich noch ein WC und auch eine Waschmaschine. Das sieht dann so aus:
Um in die Wohnung zu kommen benutzt man normalerweise die Treppen, kann theoretisch aber auch den Fahrstuhl nehmen. Diesen nimmt man auch, wenn man auf das Dach möchte, dass sich im sechsten Stock befindet. Das Fahrstuhlfahren ist ein richtiges Abenteuer. Man muss zuerst eine Außentür öffnen, hinter der sich noch eine weitere Doppeltür befindet. Im Fahrstuhl steht man dann dicht gedrängt und muss die Türen wieder schließen. Erst dann kann die Fahrt in das nächste Stockwerk beginnen.
Die Tür zu den Wohnungen hier in Bozen sind richtige Tresortüren. Mehrer Schließzylinder, tresorartige Bolzen und Hinterschneidungen, die die Tür absichern sollen. Noch habe ich nicht heraus finden können, wieso die Türen hier so stark ausgelegt sind. Freunden von mir wurden hier schon Fahrräder geklaut und auch in Wohnungen soll eingebrochen worden sein, ich persönlich habe davon jedoch noch nichts mitbekommen. In bocca al lupo (viel Glück, dass das so bleibt).
In der Nähe der Wohnung gibt es viele Parks. So zum Beispiel direkt an der Talvera. Hier trifft man sich abends zum Slacklinen, Acroyoga machen oder einfach nur mit Freunden im Park sitzen. Auch zum Hörtenbergkreuz ist es nicht weit. Das Kreuz überragt Bozen um circa 500 m und man hat einen tollen Blick auf die Stadt und auch die Dolomiten.
oha
24. Juli 2020
Gibt es auch fixe slacklines?
Yannic
24. Juli 2020
Was meinst du mit fixen slacklines? Die slacklines werden hier immer von Studenten oder anderen hier lebenden zwischen Bäumen, übers Wasser oder auch eine Schlucht gespannt. Also sind eher mobil.
Liebe Grüße 🙂