11. Oktober 2022
Vier Wochen Spanisch lernen, einen Monat Salamanca erleben, jeden Tag volles Programm. Mein Sommersprachkurs ist zu Ende und es ist Zeit für einen abschließenden Rückblick. Wie war es? Hat es sich gelohnt? Wie lief es mit meiner Mission und was hat mich der Monat wirklich gekostet? In diesem Artikel erfährst du all das und ich erkläre dir auch, warum mein persönlicher Spanisch-Sprachkurs jetzt unmittelbar in die zweite Runde geht.
Direkt zu Beginn: Mein Fazit zu meinem Auslandsaufenthalt fällt zu 100 Prozent positiv aus. Entscheidenden Anteil daran hat der Sprachkurs. In meinen beiden Kursen (Grammatik und mündliche Konversation) wurde ich in idealem Maße gefordert. Durch die vorherigen Einstufungstests habe ich mich zu keinem Zeitpunkt über- oder unterfordert gefühlt, was ich in der Form nicht erwartet hatte. Ebenfalls positiv überrascht haben mich die Unterrichtsqualität, die moderne digitale Ausstattung am Institut und die sehr geduldigen und sympathischen Lehrer:innen. Auch die Gruppengröße von 10 bis 15 Teilnehmer:innen empfand ich als sehr konstruktiv. All diese Aspekte führten letztendlich dazu, dass ich mich sowohl für die mündliche als auch schriftliche Abschlussprüfung perfekt vorbereitet gefühlt habe. Und das, ohne in irgendeiner Form in Prüfungsstress zu kommen. Eine Woche nach Kursende gab es für mich dann noch ein Zertifikat in digitaler Form über meine erbrachten Leistungen im vierwöchigen Sommersprachkurs an der Universität Salamanca.
Sprachkurs im Ausland? Klare Empfehlung!
„Vamos! Spanisch intensivo“, so lautete meine Mission für meine Zeit in Salamanca. Und weiter hieß es: „Vier Wochen – ein Ziel: Spanisch, Spanisch und noch mehr Spanisch.“ Nach meinem Monat in Spanien kann ich nun mit Sicherheit sagen: Mission (mehr als) erfüllt! Doch nicht nur der Sprachkurs hatte großen Anteil daran. Allen voran beim alltäglichen Miteinander im Wohnheim, während den Gesprächen mit neuen Bekannten oder in kurzen Dialogen beim Einkaufen konnte ich Spanisch sprechen und hören. Was mir aufgefallen ist: Häufig war die Sprache, in der ich mit einer neuen Person ganz zu Beginn kommuniziert habe, auch diejenige, in der wir von da an künftig miteinander gesprochen haben. In vielen Situationen wäre es am Anfang naheliegender und natürlicher gewesen, zum Beispiel mit einer amerikanischen Kursteilnehmerin auf Englisch (und nicht auf Spanisch) zu sprechen. So lag es an mir selbst, mich zu entscheiden: Spreche ich Englisch (wobei die Kommunikation anfangs vielleicht noch ein bisschen leichter fällt), oder „zwinge“ ich mich Spanisch zu sprechen? Ich habe mich zum Glück fast immer für Spanisch entschieden, weil ich gemerkt habe: Wenn ich Spanisch spreche, tut das mein Gegenüber auch. Und ich helfe mir damit selbst.
Update Finanzen: Was hat es am Ende wirklich gekostet?
In meinem ersten Blog-Artikel war noch vom „kostenlosen Sprachkurs“ die Rede. Wie erwartet bin ich den Monat über jedoch nicht ganz ohne zusätzliche Ausgaben geblieben. Zwar waren der Sprachkurs (eigentlich 705 Euro) sowie die Unterkunft und die dreimalige tägliche Verpflegung für mich kostenlos – dennoch kamen neben den An- und Abreisekosten (220 Euro) während der vier Wochen noch zusätzlich 395 Euro hinzu. Insgesamt waren es dann 595 Euro, die ich insgesamt für meinen Aufenthalt bezahlt habe. Wofür habe ich das Geld denn ausgegeben? Zum Beispiel für Tagesausflüge in die Städte Segovia (45 Euro) oder Ávila (35 Euro), einen Kochkurs (25 Euro), Tanzkurs (10 Euro), den Waschsalon (13 Euro), Fahrradverleih (15 Euro) oder auch den Friseur (10 Euro). Das restliche Geld habe ich für Essen(gehen) und Getränke ausgegeben. Auch wenn die Mahlzeiten in der Unterkunft überraschend lecker und ausgewogen waren, habe ich mit Freund:innen häufig unterwegs noch woanders gegessen. Oder den Abend bei einem tinto de verano (typisches spanisches Mischgetränk aus Rotwein und Limonade) in den Gassen Salamancas ausklingen lassen.
Auch in finanzieller Hinsicht hat sich der Auslandsaufenthalt meines Erachtens also mehr als gelohnt. Speziell vor dem Hintergrund der Kosten von (nur) 595 Euro kann ich diesen Sprachkurs jedem nur empfehlen. Gleichzeitig solltest du aber beachten, dass sich der Preis des Aufenthalts nahezu verdreifacht, falls du nicht (wie ich) ein Stipendium hast, das dich finanziell unterstützt. Die Kosten der anderen Kursteilnehmer:innen, die den Sprachkurs sowie die Unterkunft privat finanziert haben, beliefen sich insgesamt auf eher zwischen 1400 und 2000 Euro. Und dennoch: Nach meinem Monat in Salamanca würde ich in Zukunft gerne wieder einen Sprachkurs im Ausland absolvieren – auch wenn ich die Kosten dann ganz allein tragen müsste.
Mein Sprachkurs geht weiter!
Nach dem Sprachkurs ist vor dem „Sprachkurs“. Denn für mich geht es unmittelbar nach meiner Zeit in Salamanca nach Kolumbien. Dort werde ich zwar nicht direkt wieder einen Sprachkurs absolvieren – dafür aber mit Sicherheit noch viel mehr Spanisch (sprechen) lernen. Denn anders als in Spanien werde ich dort umso mehr auf meine (neuen) Sprachkenntnisse angewiesen sein, da in Kolumbien sowohl Deutsch als auch Englisch kaum verbreitet sind. Am anderen Ende der Welt werde ich ein Praktikum an der Deutschen Schule Barranquilla absolvieren und auch von dort aus für die Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ in meinem Kolumbien-Blog berichten. Ich freue mich, wenn du mich auch dort begleitest!
Weil ich nun Gefallen am Sprachenlernen im Zielland selbst gefunden habe, drehe ich zum Abschluss den Spieß mal um und stelle eine Frage, die mich interessiert: Hast du vielleicht auch schon einmal positive Erfahrungen mit Spanisch-Sprachkursen außerhalb Deutschlands gemacht? Und kannst du demnach einen weiteren Ort, eine Institution oder auch Universität empfehlen, wo es sich – neben der Universität Salamanca – ebenfalls gut sein Spanisch verbessern lässt? Erzähl mir in einem Kommentar gerne auch von deiner Empfehlung!
Und falls nun am Ende des Blogs noch Fragen offengeblieben sind, dann stelle sie mir sehr gern. Egal ob auf Instagram oder direkt in den Kommentaren – ich werde dir antworten!
Tim