27. Mai 2022
Mein Auslandssemester ist offiziell noch nicht vorbei, aber trotzdem bin ich schon wieder zurück in Deutschland. Vieles lief nicht so wie geplant, wie ihr in meinem letzten Blogpost vielleicht schon gesehen habt. Konnte ich meine Mission rund um das Französisch (wieder)lernen überhaupt erfüllen? Ich ziehe ein Fazit der vergangenen Monate.
Mein Auslandssemester begann im Februar 2022, voller Vorfreude und Tatendrang. Doch in den ersten Tagen stellte sich leider schnell raus, dass meine Situation vor Ort überhaupt nicht meinen Vorstellungen entspricht. Die Stadt, meine Mitbewohnerin, die Kurse, das Angebot des Erasmus Student Network: Das alles hat einfach nicht zu meinen Bedürfnissen gepasst. Die meiste Zeit in Belgien war für mich wirklich schwierig. Aber es gab auch schöne Momente. Ich konnte viel durch Belgien reisen und habe in Lüttich einige Wohlfühlorte entdeckt.
Wie lief meine Mission?
Unter dem Motto „Das kommt mir französisch vor“ wollte ich meine Französischkenntnisse aus der Schule wieder auffrischen. Ich hatte mir vorgenommen, in der Uni, mit meiner Mitbewohnerin und mit anderen Erasmus-Studierenden Französisch zu sprechen. Ich bin ehrlich: Davon hat nichts geklappt.
Meine Kurse entpuppten sich ja als größtenteils englische Veranstaltungen, und mit meiner Mitbewohnerin wechselte ich nur die nötigsten Worte. Und egal, wie hartnäckig ich versucht habe, mit Erasmus-Studierenden Französisch zu sprechen, nach spätestens fünf Minuten sprachen alle wieder Englisch. Auch der Sprachkurs der Uni hat mir nicht wirklich geholfen, meine Kenntnisse zu verbessern. Natürlich war es eine gute Praxis, jede Woche vier Stunden Französisch zu sprechen. Im Nachhinein würde ich aber sagen, dass das Niveau des Kurses für mich zu niedrig war, egal was beim Einstufungstest herauskam.
Eine echte Bereicherung für meine Sprachkenntnisse war allerdings mein Buddy. Da Nathalie kein Englisch konnte, musste ich mit ihr Französisch reden. Durch sie habe ich die Alltagssprache kennengelernt und bin dankbar für all ihre Unterstützung vor Ort, egal ob es um Grammatikfragen, lokale Tipps oder eine Couch zum Übernachten ging.
Was ich aus Belgien dalassen und was ich mitnehmen werde
Ich hoffe, dass mit der Zeit mein Frust über mein Auslandssemester nachlässt und ich nicht mehr zuerst an die Probleme und Tränen vor Ort denken muss. Diese Enttäuschung und negativen Gefühle versuche ich dort zu lassen.
Stattdessen fokussiere ich mich auf die Erfahrungen, die ich mitnehmen möchte:
Die Bekanntschaft mit meinem Buddy und weitere Freundschaften, besonders die zu Sara, welche ihr zum Beispiel in dem Beitrag zum Waffeltest sehen konntet.
Die Erinnerung an Reisen und die wunderschönen Städte, die es in Belgien (besonders in der flämischen Region) gibt. Leckere Waffeln und die gut 20 Biersorten, die ich probiert habe. Spaziergänge am Wasser entlang und Abende an der Uferpromenade. Was für freundliche und offene Menschen die Belgier sind. Und zu wissen, dass es echt viele Menschen gibt, die hinter mir stehen und für mich da sind, wenn ich Unterstützung brauche. An all diese Dinge möchte ich mich noch lange erinnern.
Abschied und Ausblick
Wie zu Beginn des Blogposts erwähnt, ist mein Auslandssemester noch nicht komplett vorbei. Eine Klausur und eine Hausarbeit aus Lüttich warten noch auf mich, die ich aber aus Deutschland aus schreiben kann. Danach geht es in den Endspurt meines Bachelors.
Meine Zeit als Correspondentin endet und somit ist das auch mein letzter Blogpost. Trotz allem bin ich froh, die Gelegenheit gehabt zu haben, im Ausland zu studieren. Ich bedanke mich bei allen, die meine Reise verfolgt haben und stehe gerne für weitere Fragen auf Instagram oder Twitter zur Verfügung.
A bientôt,
Merle