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Mit den Fußspitzen über Toronto!


Bist du schon mal für ein paar Tage allein verreist? Ich schon, denn ich habe fünf Tage meiner zweiten Ferienwoche mit mir selbst in Kanadas Metropole Toronto verbracht. Denn nur weil man allein reist, heißt das nicht, dass man einsam ist. In der kurzen Zeit habe ich viel über mich selbst gelernt und bin wortwörtlich über mich hinausgewachsen. Aber lest selbst.

Nach einer Woche in Kanadas Westen auf Vancouver Island und in Vancouver geht es für mich zurück Richtung Osten. Allerdings noch nicht zurück nach Montreal. Stattdessen verbringe fünf Tage in der größten Stadt Kanadas, Toronto. Einen Travelbuddy habe ich für diese Zeit nicht, dafür einen Platz in einem Hostelschlafsaal – und mich selbst natürlich.

Meine Reise beginnt recht früh am Morgen. Gegen fünf Uhr morgens sitze ich im Uber in Richtung Flughafen. Bisher läuft alles nach Plan (noch Marissa, noch). Kaum habe ich meinen Backpack abgegeben, da werde ich am Security Check schon vor Allen anderen Reisenden auf Drogen getestet. Ich muss meinen ganzen Rucksack, in den ich zuvor alles so schön ordentlich eingepackt habe, ausleeren. Na wunderbar. Der Grenzpolizist nimmt jeden klitzekleinen Gegenstand genauestens unter die Lupe. Nach einer halben Unendlichkeit darf ich meinen Rucksack wieder einpacken. Der zweite Fail des Tages folgt zugleich. Kaum sitze ich im Flieger und der Pilot ruft „boarding completed“ durch die Flugzeuglautsprecher, stelle ich fest, dass ich meine Airpods auf dem Sitz am Gate liegengelassen habe. Ich bin richtig, richtig sauer auf mich selbst, denn ich werde mir noch am selben Tag in Toronto neue kaufen müssen.

Schneesturm im April?

Toronto begrüßt mich mit einem wolkenverhangenen Himmel. Auf meinem Fußmarsch vom Bahnhof zum Hostel beginnt es zunächst zu regnen, dann zu schütten. Nass bis auf die Unterhose komme ich schließlich in meinem Hostel an. Nach einem kurzen Powernap in meinem wirklich bequemen Bett im 8er-Schlafsaal mache ich mich auf ins Eaton Center, doch zunächst muss ich mir eine ÖPNV Karte besorge. Kaum trete ich durch die Tür auf Torontos Straßen, beginnt es zu schneien. Kein Witz. Nicht nur ein kleines Bisschen, sondern richtig schön große Flocken fallen stürmisch vom Himmel. Meine Laune rutscht dermaßen in den Keller. Kaum bei der U-Bahn angekommen, bin ich schon wieder pitschnass.

Downtown Toronto. Es steigt Rauch aus dem Ubahn-Schacht und es fällt Schnee. Die Straßenbahn fährt durch das Bild.
So wurde ich Mitte April in Toronto begrüßt. Wenigstens das Bild ist gut geworden.

Auf dem Rückweg ins Hostel decke ich mich in einem Supermarkt noch mit Lebensmitteln für die kommenden Tage ein. Am selben Abend freunde ich mich noch mit ein paar anderen Backpackern im Hostel an und wir schauen im Gemeinschaftsraum einen Film.

Direkt nach einem schnellen Frühstück im Hostel mache ich mich auf. Das Wetter habe ich stets im Blick. Glücklicherweise werde ich heute weder von einem Schneesturm noch von starken Regenfällen überrascht. Zu Fuß erkunde ich den Distillery District, genieße die weltbeste Zimtschnecke am St. Lawrance Market, besuche den Nathan-Phillips Square mit dem berühmten Toronto Schriftzug und schlendere durch die Straßen bis hin zum Young-Dundas Square. Letzterer wird auch der Times Square Kanadas genannt.

Salziges Popcorn – Kulturschock vom Feinsten!?

Für den selben Abend reserviere ich spontan einen Platz im Kino, um mir den neuen Phantastische Tierwesen Film anzusehen. Ich gehe quasi mit mir selbst ins Kino, habe ich noch nie gemacht und freue mich wirklich darauf. Erstaunlicherweise ist das Kinoticket verhältnismäßig günstig. Also immerhin eine Sache, die in Kanada günstiger ist als in Deutschland. Ich kaufe mir noch eine Packung Popcorn und mache mich auf den Weg in den Kinosaal. Kaum greife ich in die Tüte stelle ich fest: das Popcorn schmeckt salzig. Tatsächlich habe ich schon mal davon gehört, dass in Nordamerika vorzugsweise salziges und nicht süßes Popcorn konsumiert wird. Ich habe es einfach nur vollkommen vergessen. Zunächst fand ich es ehrlich gesagt ziemlich ekelig, schließlich war es doch recht genießbar. Besser salziges Popcorn als keines. Trotzdem tendiere ich definitiv zu süßem Popcorn.

Ten toes above Toronto!

Diesen Tag sehne ich schon seit Wochen herbei, denn heute geht es für mich am Nachmittag auf den CN Tower und zwar nicht ins Observation Deck, sondern ich werde angeleint auf einer Plattform in knapp 360 Metern Höhe um den Turm laufen. Kurz vorweg, ich bin absolut kein Adrenalinjunkie, also kommen Aktivitäten wie Bungee Jumping für mich nicht in Frage. Mit diesem „Edgewalk“ komme ich also definitiv an meine Grenzen. Der Wettergott meint es gut mit mir, denn den ganzen Tag über strahlt die Sonne. Mit meiner Brotzeit bepackt mache ich mich zunächst auf zum Hafen. Dort nehme ich für acht Dollar die Fähre auf die Toronto Islands. Das ist eine vorgelagerte Inselgruppe, von der man eine gigantische Aussicht auf die Skyline Torontos hat. Im Sommer kann man sich dort auch Räder mieten. Ich erkunde die Insel zu Fuß und genieße mein Vesper mit Blick auf Toronto und den CN Tower. Tatsächlich bin ich wenig später für ein paar Minuten in der Sonne eingeschlafen und man glaubts kaum, ich habe tatsächlich einen Sonnenbrand im Gesicht.

Brotdose mit Brot, Tomaten und Karotten vor der Skyline von Toronto bei strahlendem Sonnenschein.
Vesper with a view.

Anschließend mache ich mich auf den Weg zum CN Tower. Zunächst muss ich alle meine Wertsachen ablegen und in einen schicken roten Overall schlüpfen. Der Sicherheitsgurt wird nochmals gecheckt und bereits während der Sicherheitseinweisung geht mir richtig die Pumpe. Kurz darauf stehe ich mit fünf weiteren “Edgewalkern“ im Aufzug. Jetzt rutscht mir das Herz richtig in die Hose, als ich sehe, wie wir in die Höhe schießen. Was zur Hölle mache ich hier eigentlich.

Oben angekommen werde ich angegurtet. Dieser wird noch mehrmals gecheckt und dann geht es los. Es gibt kein zurück. Ich trete aus dem Turm auf die Plattform und ich bin überwältigt. Dieses Gefühl ist einmalig. Während der halbstündigen Tour machen wir verschiedene Aktivitäten: Wir gehen mit unseren Füßen über den Rand (ten toes above Toronto), lehnen uns rückwärts und vorwärts über die Stadt. Ich genieße jede Minute.

Eine halbe Stunde später stehe ich unten vor dem Turm, in meiner Hand mein personalisiertes Ticket, mit dem ich morgen nochmals auf das Observation Deck fahren kann, und einer Mappe mit Bildern. Per Mail habe ich ein Video und die Fotos digital zugeschickt bekommen. Ich bin richtig stolz auf mich. Also hier an dieser Stelle eine dicke Empfehlung. Ich kann diese Tour echt wärmstens empfehlen. Mit Abstand eines meiner bisherigen Kanada Highlights.

Die letzten eineinhalb Tage besuche ich noch die Ontario Art Gallery (unter 25 hat man kostenlosen Eintritt), die Kensington Markets und die Graffity Alley. Die Markets sind eine kleine Nachbarschaft mit vielen Thrift Stores, Cafés und kleinen Shops. Außerdem fahre ich an meinem letzten Abend nochmals auf den CN Tower, um den Sonnenuntergang zu beobachten.

Nach fast zwei Wochen Reisen, zwei Großstädten und vielen vielen Eindrücken geht es für mich zurück nach Montreal und in die Schule. Auch wenn ich die letzten Tage in Torornto allein unterwegs war, habe ich mich nie einsam gefühlt. Im Hostel konnte ich mich immer mit Gleichgesinnten unterhalten. Außerdem lernt man sich aus einem völlig neuen Blickwinkel kennen.

Au revoir

Marissa

 

 

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