14. November 2021
Das wird zumindest immer wieder von der Allgemeinheit betont. Hier in Estland hat sich am Anfang noch alles ein bisschen nach Urlaub angefühlt, aber jetzt hat sich ein mehr oder weniger strukturierter Alltag eingependelt. Ob ich dadurch meinen Montag genauso sehe, wie die meisten anderen, erfahrt ihr im Folgenden. Begleitet mich durch meinen typischen Montag im Auslandssemester und erfahrt dabei mehr über meine Universität, die Tallinn University of Technology oder kurz TalTech.
Start your day right!
Um 08:00 Uhr morgens klingelt mein Wecker. Nach einem häufig erlebnisreichen Wochenende bin ich meist wieder motiviert, produktiv zu werden. Um gut in den Tag zu starten, esse ich Porridge zum Frühstück. Meine benötigten Unterlagen für die Universität und meine Sportsachen packe ich bereits am Abend des vorherigen Tages zusammen, sodass ich nach dem Frühstück direkt zum Bus laufen kann. Die Bushaltestelle ist circa drei Minuten entfernt und Busse zu meiner Universität fahren sehr regelmäßig, nahezu alle fünf Minuten. Ich fahre dann also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, als vorübergehender Staatsbürger Estlands natürlich kostenlos (wie das funktioniert, könnt ihr gerne hier nachlesen) circa eine halbe Stunde an die TalTech, da meine Universität etwas außerhalb, südlich von Tallinn liegt.
Sport am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen?
Um 10:00 Uhr checke ich ins zur Universität gehörende Sportcenter ein. Das Sportcenter liegt circa fünf Gehminuten von der Universität entfernt. Da ich den Kurs „Basics of Physical Movement“ belege, ist das Training für mich dort kostenlos. Für andere Studenten kostet es 35 Euro im Jahr. Im Sportcenter ist es mir möglich, ganz unterschiedliche Aktivitäten zu besuchen, von Basketball, Tischtennis, Volleyball oder Badminton über verschiedenste Fitnesskurse bis hin zu Gym-Einheiten an Sportgeräten. Ich entscheide mich für den Kurs „Abs, Back & Glutes“. Dabei liegt der Fokus auf dem Muskelaufbau mit Hilfe des eigenen Körpergewichtes. Nach einer anstrengenden Einheit und einer Dusche gehe ich nun mit einem freien Kopf wieder Richtung Universität.
Vorlesungen an der Taltech
Um 12:00 Uhr beginnt mein erster Kurs an diesem Tag: „Rapid Prototyping“. Einen genaueren Einblick in meine Kurse und deren Inhalt erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag. Grundsätzlich dauern die Vorlesungen hier eineinhalb Stunden und finden in Vorlesungssälen statt. Bei den Übungen dahingegen werden die Studenten meist in kleinere Teams bzw. Arbeitsgruppen aufgeteilt. Dementsprechend sind hierfür Gruppenarbeitsräume ausreichend.
Kantinenessen schmeckt nicht?
Um 13:30 gehe ich dann mit meinen Kommilitonen:innen in die Mensa. Neben Suppen und kleinen Snacks werden dort immer vegetarische und nicht-vegetarische Hauptspeisen angeboten. Heute entscheide ich mich für das Brokkoli-Kichererbsen Curry Gericht. Dafür bezahle ich 4,50 Euro, bekomme zudem kostenlos auch noch einen Salat und Brot dazu. Vielleicht ist das für Kantinenessen etwas teurer, dafür schmeckt es hier aber fast wie bei Mama.
Vorlesung nach langer Zeit wieder vor Ort
Um 14:15 beginnt meine zweite Vorlesung an diesem Tag: „Management & Leadership“. Die Vorlesung wird hybrid, also sowohl online zugeschaltet als auch vor Ort, angeboten. Ich besuche diese allerdings immer vor Ort. Solange es die Corona Situation noch zulässt, möchte ich das ausnutzen, da ich nun in Deutschland bereits drei meiner vier Semester online studiert habe. Ich kann mich vor Ort besser konzentrieren und der Austausch mit meinen Kommilitonen:innen macht den Unialltag leichter. Anschließend geht es mit dem Bus wieder zurück nach Hause. Dort warten meist meine Mitbewohner, Lea aus Deutschland und Gregorio aus Italien, auf mich und wir tauschen uns über unseren bisherigen Tag aus.
Praxisorientierte Kurse in Estland
Um 17:45 startet dann meine letzte Vorlesung für den Tag. Es handelt sich um die Übung zum Kurs „Management & Leadership“. Diese Übung findet nur online statt, weil unsere Professorin in Peru wohnt. Diese eineinhalb Stunden sind an einem Montagabend für mich immer besonders langatmig. Aber zum Glück ist die Übung interaktiv, sodass man oft über Gruppenarbeiten oder Diskussionen mit eingebunden wird.
Der Montag ist geschafft!
Um 19:15 ist der Tag für mich dann geschafft und ich widme mich dem schönsten Teil des Tages. Häufig koche ich mit meinen Mitbewohnern zusammen und so lassen wir den Tag dann entspannt ausklingen.
Ich hoffe ihr habt bemerkt, dass mein Montag sehr gut ausgeplant und dementsprechend ganz schön anstrengend ist. Trotzdem freue ich mich jede Woche aufs Neue auf diesen Tag, weil ich durch diesen Tag den Wochenrhythmus gut aufnehmen kann und zudem produktiv in die neue Woche starte. Und im Vergleich dazu, sind die restlichen Tage der Woche dann deutlich angenehmer. Vielleicht ist der Montag also doch nicht ganz so schlimm? See you!