13. November 2016
Museumsnächte gibt es in fast allen größeren Städten, also auch Den Haag. Hier gibt es viele Museen und Galerien, die sich mit viel Freude und Mühe an der Museumnacht beteiligen. Es ist ein großartiges Erlebnis.
Was gibt es dort zu sehen?
Bei der Museumnacht haben die Museen in Den Haag am Abend auf. Man kann für 15 Euro zahlreiche Museen zwischen 20 und 24 Uhr besichtigen und danach noch zur „Afterparty“ gehen. Es empfiehlt sich, vorher das Programm genauer zu lesen und sich schon zu überlegen, wo man hin möchte. Vier Stunden sind nämlich schneller vorbei als man denkt.
Optische Täuschungen und funkelnde Kronleuchter
Genau diese Mischung kann man im Escher in het Paleis bewundern. Während man die optischen Täuschungen und unmöglichen Figuren M.C. Eschers betrachtet, bewegt man sich gleichzeitig durch die Zimmer des alten niederländischen Königspalast. Er wurde 1991 von der königlichen Familie an die Stadt Den Haag verkauft. Während der Museumnacht gab es währenddessen kleine Aufführungen des Escher-Ballets.
Wenn Welten zwischen zwei Museen liegen
Nach dem prunkvollen Museum im Palast, haben wir die gesamte Innenstadt durchquert. Das Ziel? Das Humanity House, ein ganz besonderes Museumsprojekt. Es soll über Menschenrechte und aktuelle politische Situationen informieren und hat einen ganz klaren Bildungsauftrag. Die Ausstellung lässt ihre Besucher selbst in die Rolle eines Flüchtenden schlüpfen, um die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Außerdem finden Vorträge und Diskussionen zu aktuellen politischen Themen statt. Die sind oft auch auf Englisch.
Die „Ausstellung“ beginnt schon am Eingang des Museums: Bei der Einlasskontrolle gibt es auch eine Passkontrolle. „Bist du das auch wirklich selbst auf dem Foto? Das sieht ja anders aus. Hast du noch andere Ausweise dabei?“- Fragen, die einen erstmal verwirren. Am Eingang bekommt man dann außerdem seinen „Ausweis“ für die Zeit im Museum. Im Museum wird man selbst zum Flüchtenden. Es beginnt in einem Den Haager Wohnzimmer. Radio, Fernsehen und ein Facebook-Newsfeed laufen. Man muss so schnell wie möglich die Wohnung und Den Haag verlassen. Dann geht es für eine ganze Weile durch einen langen dunklen Gang. Überall hört man andere Sprachen, Gespräche, Lachen und Weinen. In den Seiten sind immer wieder kleine Löcher. Dadurch kann man verschiedene Stationen einer Flucht sehen. Der Weg endet mit einer Grenzkontrolle. Hier müssen wir unseren Ausweis wieder vorzeigen. Der Besuch war eine eindrucksvolle Erfahrung.
Und was sollte man nicht machen?
Wir haben leider ein bisschen Zeit verloren, weil wir in Delft in den falschen Zug gestiegen sind. Sie fahren zwar alle erstmal in die gleiche Richtung, aber die Züge nach Amsterdam halten nicht in Den Haag Centraal. Das beschert einem dann einen kleinen Umweg. Aber insgesamt sollte man sich die Museumnacht in Den Haag nicht entgehen lassen. Selbst für eine relativ kleine Stadt hat Den Haag eine riesige Vielfalt an Museen zu bieten.