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Auf künstlerischen Umwegen zum Must-See in China


„不到长城非好汉!(Bu dao changcheng fei hao han)“ = „Wer nicht auf der Chinesischen Mauer war, ist kein wahrer Mann.“, ein chinesisches Sprichwort. Oder modern umgedichtet: Wer nicht auf der Chinesischen Mauer war, war nicht wirklich in China.

7:00 morgens, zum Glück kein Regen. Halb Peking ist natürlich schon wach (China=Land der Frühaufsteher) und ich dieses Mal auch. Mit etwa 300 anderen Sprachstudenten ging es nämlich in Bussen Richtung Hebei-Provinz (grenzt direkt an Peking). Dort haben wir zuerst eine Mittelschule besucht und dann einen etwas unbekannteren Teil der chinesischen Mauer.

Wie man sich in der Schule blamiert

Als wir an der Schule ankamen, schauten aus allen Fenstern neugierige Gesichter. Unser Besuch war ein großes Event für alle, da störte es auch niemanden, dass eigentlich Sonntag war und alle freihätten. Den Vormittag sollten wir hier mit chinesischen Schülern verbringen und an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen.
Als erstes auf dem Plan: Zeichnen. In einem Klassenraum saßen lauter Schüler vor ihren Staffeleien und zeichneten (ziemlich gut) als wir kamen.

Plan der Schüler: Uns zum Zeichnen zu bringen und uns dabei helfen.
Mein Plan: Auf keinen Fall zeichnen!!!

Ich kann nämlich außer Strichmännchen überhaupt nichts zeichnen. Die vielen Kameraleute, die dauernd herumliefen, um zu filmen und zu fotografieren, machten das Ganze noch schlimmer. Ich wollte mich nur ungern blamieren und dabei noch gefilmt werden…

Doch nachdem ich ein wunderschönes Strichmännchen gezeichnet hatte, hatten zum Glück alle Mitleid mit mir. Ich bekam Papier, auf dem ich andere Zeichnungen durchpausen konnte.

Anschließend wurde uns dann noch Kalligraphie gezeigt. Nach ein paar kläglichen Versuchen, brachte ich einen chinesischen Schüler dazu an meiner Stelle zu schreiben. Ich beschränkte mich aufs Fotomachen.  Genug der künstlerischen Abenteuer!

Kalligraphie


Der Schüler schreibt gerade seinen Namen. Oben drüber sieht man, von rechts nach links geschrieben, meinen chinesischen Namen 史芬娅 (ShiFenYa)

Auch wenn ich sicher nicht meine künstlerischen Talente ausgebaut habe, war es doch sehr interessant, mal einen Einblick in eine chinesische Schule und traditionelle Künste, wie die Kalligraphie zu bekommen. Außerdem hatten wir auch die Möglichkeit, die Schüler ein wenig auszufragen.

Endlich! Das eigentliche Highlight

Nach einem kleinen Event auf dem Sportplatz der Schule und einem Mittagessen, ging es dann aber endlich zur Mauer.

Leider hatten wir nur etwa eine Stunde Zeit, um diese zu erkunden, da wir uns an einen Zeitplan halten mussten. Wir hatten ziemlich gutes Wetter und die Mauer war sehr leer! Die chinesische Mauer ist wirklich unglaublich beeindruckend. Auch wenn ich nicht zum ersten Mal dort war, wurde ich doch wieder in Staunen versetzt. Für jeden, der China besucht, ist die Mauer ein absolutes Muss!

Empfehlenswert: Der Abschnitt 金山岭(Jinshanling), den ich besucht habe. Hier ist die Mauer über Kilometer sichtbar (zumindest bei wenig Smog) und es ist lange nicht so überlaufen, wie andere Abschnitte der Mauer.

 

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