9. August 2022
Da ich in Göteborg an einer Summer School zum Thema Nachhaltigkeit teilnehme und ich an dem Thema generell großes Interesse habe, erzähle ich ein bisschen von meinen Erfahrungen mit Nachhaltigkeit im Alltag in Schweden.
Second Hand einkaufen gehen
In Göteborg gibt es diverse Secondhandshops. Manche mehr mit einem „vintage“ Stil und mit ausgewählten Sachen und auch etwas teurer und andere mit extrem günstigen Preisen und viele verschiedene Stilarten. Humana und Myrona waren die zwei Geschäfte, in denen ich wunderschöne Sachen gefunden habe, die sehr günstig waren und in einem super Zustand. Ich finde Secondhand-Mode einfach ein wahnsinnig gutes Konzept und habe es sehr genossen, dass es in Göteborg so eine große Bandbreite gab.
Nachhaltigkeit beim Thema Essen & Trinken
In Göteborg habe ich in jedem Café und in jedem Coffeeshop vegane Milchalternativen gefunden. Selbst im 7-Eleven gibt es Hafer-Cappuccino aus dem Automaten. Ich bin der Meinung, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung verschiedenen problematische Themen in Bezug auf Nachhaltigkeit entgegenwirken kann (Massentierhaltung damit auch Co2-Ausstoß, Wasserverbrauch etc.). Ich habe mich deshalb besonders über das Große Angebot gefreut.
Im Supermarkt habe ich viele vegane Produkte gefunden und besonders die veganen Köttbolar liebgewonnen. Köttbular sind ein typisch schwedisches Gericht, dass normalerweise aus Fleischbällchen, mit Kartoffelbrei und Preiselbeermarmelade besteht. Kennt eigentlich fast jeder von IKEA.
Nachhaltigkeit in der Mentalität & in der Stadt
So wie ich Schweden und Göteborg wahrnehme, hat das Thema Nachhaltigkeit ein hohen Stellenwert. Göteborg ist der Anführer des Global Destination Sustainability Index, was ich deutlich an vielen Kleinigkeiten entdecken konnte. Kaffeebecher sind aus Papier und nicht aus Plastik, Mülleimer überall bieten die Möglichkeit so ziemlich alles zu sortieren und damit zu recyceln. Konzepte wie der „freeshop“ ermöglichen, dass weniger weggeschmissen wird und mehr wiederverwendet wird. Die Straßenbahnen und Busse fahren zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energie und auch der große Freizeitpark „Lisberg“ wird größtenteils mit erneuerbaren Energien betrieben. Schilder wiesen mich darauf hin, dass ich Tickets nicht drucken soll, wenn ich sie auf dem Handy digital habe und generell spart die Stadt jede Menge Papier dadurch, dass einfach alles digital ist. Ich denke, es existieren sicher auch Argumente gegen diese Digitalisierung, aber ich fand es super. Klar, sollte man sein Hany verlieren, ist man in Göteborg schon etwas aufgeschmissen. Über mein Handy hatte ich sowohl ein Monatsticket für Bus und Bahn als auch eine App, um die Fahrräder in Göteborg nutzen können.
Göteborg ist damit für mich eine total lebenswerte Stad, die es durchaus sehr lohnt mal zu besuchen und in der ich mir auch vorstellen könnte zu wohnen.