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Nakhvamdis Georgien die letzten Tage des Auslandssemesters


Die letzten Wochen des Semesters sind eigentlich immer stressig. Vor allem war ich gespannt, ob es im Auslandssemester anders wird als zu Hause an meiner Hochschule. Ich hatte in der Zwischenzeit ja schon einige kleine Prüfungen und sogar die Zwischenprüfung im Frühling hinter mich gebracht.

In der letzten Vorlesungswoche fanden in jedem meiner Module Abschlussprüfungen statt. Für mich ist das eine große Herausforderung gewesen. Ich präsentiere nicht gerne vor vielen Leuten und dann auch noch das Ganze auf Englisch. Zum Glück hatte ein Professor eine individuelle Ersatzarbeit anstelle der Gruppenpräsentation angeboten. Somit hatte ich noch zwei Gruppenpräsentationen und eine individuelle Präsentation in der letzten Woche zu erledigen.

Im Gegensatz zu meiner Heimathochschule wird hier wirklich viel Wert auf das Präsentieren gelegt. Auch das Semester über mussten Gruppenaufgaben oftmals vor den anderen vorgestellt werden. Eine Abschlusspräsentation sollte ungefähr 20 Minuten dauern. Bei einer Gruppengröße von vier bis fünf Personen, ist der eigene Anteil dann gar nicht so lang. Die Schwierigkeit besteht eher darin, sein Thema so auf das Wichtigste zu reduzieren, dass man die Zeit nicht überschreitet.

Für die Abschlusspräsentationen hat man jedoch großen Freiraum. Meistens konnte man sich ein Unternehmen oder ein Thema aussuchen und darauf die Themen des Semesters anwenden.

Abschlussprüfungen

Die finalen schriftlichen Abschlussprüfungen fanden eine Woche nach Vorlesungsende statt. Innerhalb von zwei Wochen, also dem gleichen Zeitraum wie zu Hause, war ich mit meinen Prüfungen fertig. An der Caucasus Universität gibt es bezüglich der Termine aber eine hohe Flexibilität. Es kann vorkommen, dass zwei Prüfungstermine auf den gleichen Tag fallen. In diesem Fall kann man eine der Prüfungen per Antrag auf einen anderen Tag verschieben.

Je nach Modul gestaltet sich die Prüfungsform unterschiedlich. Während manche Professoren ausschließlich offene Fragen stellen, geben andere nur Multiple-Choice Fragen und Lückentexte. Für die Prüfung mit den Multiplechoice-Fragen hatte ich dafür viel mehr Material, das ich lernen musste.

Treppe, Universitätsgebäude
Etwas traurig, dass alles bald vorbei ist, aber auch erleichtert, habe ich nach der letzten Prüfung die Uni verlassen.

Mittlerweile habe ich alle Ergebnisse der Prüfungen erhalten und warte nun auf mein Dokument, um mir diese Leistungen an meiner Heimathochschule anerkennen lassen zu können. Da ich bereits zu Beginn des Semesters einen Vorab-Anerkennungsbogen bei meiner Hochschule abgegeben habe, gestaltet sich die Anerkennung der Module jetzt sehr einfach.

Nakhvamdis Tbilisi

Dann hieß es langsam Sachen packen und sich von der Stadt, der Wohnung und den Kommilitonen verabschieden. Nach sieben Monaten fiel es mir nicht unbedingt einfach, denn man gewöhnt sich an einiges. Auf der anderen Seite hatte ich auch eine Vorfreude auf zu Hause, denn vor allem in den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich viele Sachen aus Deutschland vermisse.

Sonnenuntergang, alte Fabrik
In den letzten Tagen habe ich nochmal meine Lieblingsorte in Tbilisi besucht. Hier war ich zum Beispiel mit Freunden in der Fabrika.

Trotz Corona knapp 3000 Kilometer zu reisen hat sich im Endeffekt gelohnt. Was Anfangs nur als Online Semester geplant war, wurde nach den Zwischenprüfungen doch überraschend zu einem Präsenz Studium. Um die ECTS-Punkte angerechnet zu bekommen, war es also zwingend notwendig vor Ort zu sein, da die Abschlussprüfungen auch nicht mehr im digitalen Format statt gefunden haben.

Abschließend kann ich sagen, dass ich eine tolle Zeit hatte und ich ein Auslandssemester jedem weiterempfehlen kann. Ich habe noch nie gehört, dass jemand diese Entscheidung bereut und das kann ich nur noch mal unterstreichen. Es geht nicht unbedingt nur um neues Wissen, vielmehr sind es die Erfahrungen der fremden Kultur und der Kontakt mit den Mitstudierenden, die diese Zeit zu etwas ganz Besonderem machen. Auch wenn es ein bisschen Arbeit und Planung bedeutet, zahlt es sich am Ende aus!

 

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