27. Oktober 2016
Auch wenn Karaoke in Japan erfunden wurde und besonders dort als Nationalsport gilt, hat es in China heutzutage eine ähnliche Bedeutung und gilt als eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Chinesen. Das mussten wir natürlich mit unserer bunt zusammengewürfelten Gruppe erstmal testen! In der Tat kann ich nun verstehen, warum Karaoke den Chinesen so einen Spaß macht.
Nach unserem Deutschprojekt schlappten Vivi, Hui, Ben und ich Richtung Hauptstraße, um auf dem Weg zur Karaoke-Bar noch eine Nudelmahlzeit zu uns zu nehmen. Im Voraus hatte Hui in der Bar schon einen Privatraum reserviert. Je nach Anzahl der Gäste kann man einen Raum mit einem bestimmten Paket wie Getränke oder Essen wählen. Die liebe Hui hatte uns zu unserer großen Freude einen Raum inklusive Bier (das, da die chinesischen Frauen nicht trinken komplett für uns drei war), kleinen Snacks und Obstteller gebucht. Der Raum ist ausgestattet mit einem großen Flachbildfernseher, der die Songtexte von über 100.000 Songs abspielt, die man über eine Karaokebox auswählen kann. Zudem ein paar Instrumente, mit denen man den Gesang der Freunde unterstützen kann. Mit von der Partie zwei chinesische Lehrerinnen, die sofort ganz begeistert ihre Gesangskünste zum Besten gaben. Während die Lehrerinnen eine emotionale Schnulzenballade nach der anderen professionell von sich gaben, sangen wir unsere gewählten Klassiker und eher semi-professionell. Da Hui noch arbeiten musste, verließ sie uns nach zwei Stunden leider schon und auch unsere beiden anderen Kolleginnen gingen recht früh nach Hause. Der Raum war ursprünglich bis 24 Uhr gebucht und wir alle dachten, dass wir uns nach ein paar weiteren Liedern ebenfalls auf den Weg nach Hause machen würden. Aber schwer verfehlt – der Spaß ging erst richtig los. Gestärkt durch Bier und einen weiteren gratis Obstteller (extra für die ausländischen Gäste) entdeckte Vivi die Lichter- und Diskofunktion des Raumes, Ben ging am Mikrofon auf und ich entdeckte meine Leidenschaft für die Instrumente des Raumes. Als wir irgendwann zu chinesischen Songtexten mitjaulten, waren bereits jegliche Hemmungen abgestreift. Es war wirklich ein unglaublich lustiger Abend, den wir bis zur letzten Minute um Mitternacht auskosteten. Vielen Dank dafür, Ben und Vivi! 🙂