1. August 2020
Mein Auslandssemester in Belgien ist vorbei. Meine Kurse an der Arteveldehogeschool habe ich abgeschlossen. Damit endet nun auch meine Zeit als Correspondent. In diesem Beitrag möchte ich noch einmal auf das letzte halbe Jahr zurückblicken.
Ausgebremst
Voller Erwartungen und Vorfreude startete ich Ende Januar in mein Abenteuer Auslandssemester. Dass es letztendlich für alle anders verlief als gedacht, ist nun keine Neuigkeit mehr. Die Unterbrechung und das zwischenzeitliche Zurückreisen nach Deutschland haben mich sehr durcheinander gebracht und ich musste viele Entscheidungen treffen. Jetzt wieder in Gent sein zu können, bedeutet mir deshalb umso mehr. Natürlich frage ich mich unbewusst oft: Was wäre, wenn? Wenn alles „normal“ gewesen wäre? Es bringt nichts, dem Semester hinterher zu trauern, denn ich habe trotzdem tolle Menschen kennen gelernt, einiges erlebt und auch wenn die Zeit miteinander zu kurz war, werden wir uns dennoch irgendwann wiedersehen! Da bin ich mir ganz sicher.
Neuer Abschnitt
Mein Leben, das ich jetzt in Gent führe, ist ein anderes, als das vom Februar/März. Meine Wohnsituation hat sich verändert. Es ist jetzt weniger „studentisch“, mehr „einheimisch“. Studierende des Frühlingssemesters sind mittlerweile auch alle zurückgereist, die des kommenden Herbstsemesters noch nicht angereist. Es sind Sommerferien, die Stadt ist ruhig, an den Wochenenden vermehrt mit Touristen gefüllt. Und außerdem befinden wir uns immer noch inmitten der Pandemie. Für den Monat August wurden erneut Einschränkungen beschlossen, man kann nur abwarten, wie sich die Situation noch entwickeln wird.
Meine Mission
Mit meiner Mission „Weniger Sinnsuche. Mehr Sinn.“ habe ich mir vorgenommen, die Zeit meines Auslandssemesters auch zur Entschleunigung zu nutzen. Ich wollte versuchen, präsenter zu sein und Momente aktiver wahrzunehmen. Dies klappte allerdings nur bedingt. Die vielen Entscheidungen und wechselnden Umstände forderten mich heraus und ich musste meinen Fokus vorerst auf andere Dinge legen. Allerdings finde ich die Vorstellung schön, dass mich dieses „Motto“ weiterhin begleitet und ich probieren möchte, es auch in Zukunft in mein Leben zu integrieren. Gerade der Effekt, den die Corona-Pandemie auf unser aller Leben hat, hat mir gezeigt, dass es zwar gut und wichtig für einen selbst sein kann, Pläne zu machen – allerdings etwas Unvorhergesehenes passieren kann und alle Pläne über den Haufen wirft. Also warum immer zu weit vorausplanen? Lieber den Moment leben!
Es war ein sehr turbulentes halbes Jahr und ich nehme einiges für die Zukunft daraus mit. Durch die Arbeit als Correspondent habe ich versucht, das neue Land und meine unbekannte Umgebung mit anderen Augen zu betrachten. Ich habe dadurch auch viele spannende Persönlichkeiten kennen gelernt, die genauso abenteuerlustig wie ich sind und mit denen ich ähnliche Visionen teile. Jede Erfahrung, die man macht, ist immer eine Bereicherung und deshalb erwarte ich die nächste schon mit offenen Armen!
Hast du noch Fragen zu einem Auslandsaufenthalt in Belgien? Dann schau gern auf dem Instagram-Profil von studierenweltweit vorbei. Dort habe ich eine Woche lang über mein Leben in Gent berichtet. Natürlich kannst du mir darüber hinaus auch auf meinen privaten Social-Media-Kanälen schreiben.
Jetzt sage ich erst einmal: Tot ziens! A bientôt! Bis bald! Und wünsche allen, die ein Auslandssemester machen oder aus anderen Gründen ins Ausland gehen, eine wunderbare Zeit, viele schöne Momente und Erfahrungen, die ein ganzes Leben reichen!