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Neuseeland ruft!

Ich habe mich dazu entschieden mal eben während des Semesters für zweieinhalb Wochen nach Neuseeland zu fliegen und dort die Südinsel zu entdecken. Wie das so einfach möglich ist und was ich im „Land der weißen Wolke“ alles erleben durfte beschreibe ich euch in diesem Beitrag.

Dass ich nach meiner Zeit in Japan nach Neuseeland reisen wollte, stand für mich schon ziemlich lange fest. Paul, einer meiner besten Freunde ist seit Beginn des Jahres auf der Insel und bereist sie mittels Working Holiday.

Working Holiday

Bei Working Holiday handelt es sich um ein Visum-Programm, das es jungen Menschen erlaubt, in einem anderen Land zu reisen und gleichzeitig durch Gelegenheitsjobs ihren Aufenthalt zu finanzieren. Es ist besonders beliebt in Ländern wie Australien, Neuseeland oder Kanada. Die Jobs sind in der Regel sehr flexibel und kurzfristig.

Er arbeitet also in gewissen Abständen und bereist in der restlichen Zeit das Land. Diese Chance wollte ich natürlich nutzen, um dann mit ihm gemeinsam in seinem Van ein paar tolle Orte auf dieser wunderschönen Insel Neuseeland zu entdecken. Ursprünglich habe ich mir das für die Zeit nach meinem ersten Semester aufgehoben, sodass ich dann ideal im September durch Neuseeland reisen kann, bevor ich zurück nach Deutschland fliege.

Alles eine Frage des Timings

Den passenden Zeitpunkt zu finden war gar nicht so einfach. Während meiner fast siebenwöchigen Semesterferien hätte sich Neuseeland sehr gut angeboten, nur musste mein Kumpel zu dieser Zeit arbeiten. Aus diesem Grund musste ich meine Reise auf die Zeit im Semester legen, was sich natürlich gar nicht so einfach gestaltete.

Die erwähnten Kurztests und wöchentlichen Abgaben konnte ich zum größten Teil online einreichen, weshalb mich das vor keine großen Probleme stellte. Auf der anderen Seite muss ich natürlich schauen, dass ich die 70-prozentigen Anwesenheitspflicht einhalte. Ich musste mich dazu im Vorfeld natürlich auch bei all meinen Professoren abmelden, damit diese Bescheid wissen, ob und warum ich eigentlich fehle. Das Ganze ging jedoch hauptsächlich reibungslos.

Verpflichtungen während des Semesters

  • Anwesenheitspflicht 70% in meinen Kursen
  • Besuch von 10 Unterichtsstunden pro Woche
  • wöchentliche Abgaben
  • Kurztests nach Vorlesungen


Ein weiterer Vorteil bestand darin, dass ich viele Kurse habe, die auf Japanisch gehalten werden. Das ist bei meinen ingenieurwissenschaftlichen Kursen hauptsächlich der Fall, weshalb ich diese Vorlesungen meist ohnehin alleine nachbereite mit den englischsprachigen Skripts. In diesen Kursen bin ich in der Regel der einzige Nichtjapaner, weshalb es sich kaum lohnen würde diese Kurse auf Englisch zu halten. Einige Professoren nehmen aber mittlerweile Rücksicht auf mich und teilen zumindest die englischen Vorlesungsunterlagen während der Vorlesung, damit meine Anwesenheit überhaupt einen Mehrwert hat für mich.

So sieht ein Unterrichtskurs für mich normalerweise aus.

Japanische Fürsorge

Im Nachgang meiner Reise bekam ich einige aggressive und verwunderte E-Mails von der International Akita Division (IAD), also dem Institut für internationale Angelegenheiten. Ich hatte vergessen mich bei Ihnen abzumelden, dass ich auf eine Reise gehe. Das hat mich ziemlich überrascht, weil ich davon ausging die Meldeordnung komplett eingehalten habe. Als Austauschstudent bin ich also verpflichtet dem IAD stets mitzuteilen, wo ich mich aufhalte. Für mich als 27-jährigen Studenten, der bereits mehrere Jahre Arbeitserfahrung vorweisen kann war das natürlich ein Novum, schließlich ging ich nicht davon aus, mich irgendwo abmelden zu müssen, wenn ich mal etwas erleben möchte, um es mit den Worten meiner Oma zu sagen: „Ich bin schließlich alt genug.“ Und dennoch wussten ja alle meine Professoren darüber Bescheid, dass ich auf eine kleine Reise gehe und die nächsten zwei Wochen nicht aktiv am Unterricht teilnehmen kann.

Erstmal ankommen, stärken und zum Fußball gehen…
Auf diese Handbuch wurde mir schließlich nochmals verwiesen. Darin steht geschrieben, dass sich jeder Student abzumelden hat, wenn er das Land verlässt.


Die Mitarbeiterinnen waren sichtlich erleichtert mich wohlauf zu sehen nach meiner Rückkehr und teilten mir wiederholt mit, welche Sorgen man sich um mich gemacht habe. Letztendlich konnte ich so auch nochmal die sehr ausgeprägte fürsorgliche Seite der Japaner genaustens kennenlernen.
Als ich etwas genauer darüber nachdachte, ergab es natürlich auch Sinn. Akita erfährt immer wieder kleinere Erdbeben und auch Angriffe von Bären kommen im Winter nicht allzu selten vor, somit will man seine Studenten natürlich in Sicherheit wissen.

Zu dritt im Camper durch „Aotearoa“

Mein Kindergartenfreund Konstantin fand auch noch den Weg nach Neuseeland, sodass wir zu dritt die Südinsel von Aotearoa, dem Land der langen, weißen Wolke entdecken konnte. Dieser Name stammt von den Maori, nachdem sie um etwa 750 das Land bevölkert hatten.

Start unserer Reise war der Flughafen von Christchurch, wo mein etwa 11-stündiger Flug aus Tokio ankam. Von dort aus fuhren wir in über die Highlights Lake Tekapo und Mount Cook auf die Westküste. Die Südinsel Neuseeland ist deshalb so besonders, weil sie durch ihre spektakuläre Natur und atemberaubenden Landschaften geprägt ist. Die Insel ist durchzogen von den Southern Alps und beherbergt den Mount Cook, den höchsten Berg des Landes, der den Beinamen Aoraki trägt. Zusätzlich verfügt die Südinsel über den Franz-Josef-Gletscher und den Fox-Gletscher, wo man die Möglichkeit hat tolle Gletscherwanderungen durchzuführen. Das alles haben wir natürlich genutzt und viele tolle Wanderungen durchgeführt. Aus diesem Grund kommen nun einige Impressionen.

Wenn ihr sehen und wissen wollt was bei uns in Neuseeland sonst noch so abging, dann bleibt gern auf meinem Blog und scrollt doch mal ein wenig hinunter. Dort findet ihr spannenden Content zu meinem Marathon, unserer Weinverkostung oder auch meinem Ausflug zum Drehort der „Herr der Ringe“-Trilogie.

Viel Spaß und bis bald
Philipp

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