30. September 2016
Natürlich kann man von Wageningen, einer etwa 30.000 Einwohner Stadt keine Party-Szene wie etwa in Berlin erwarten, aber langweilig wird es in Wageningen auch nachts nicht.
Gibt es einen besseren Zeitpunkt um das Nachtleben in Wageningen zu beschreiben als den Tag nach einer Party-Nacht? Mir steckt der Abend noch buchstäblich in den Knochen, deswegen kann ich euch jetzt exklusiv und hautnah von dem Nightlife in Wageningen berichten.
Ein Festival auf Achse
Gestern Abend hat in Wageningen die popronde stattgefunden. Die popronde ist nach eigenen Angaben das „größte gratis reisende Musikfestival von Holland“. Das Festival zieht von Stadt zu Stadt und in fast allen Bars und „Clubs“ treten einen Abend lang die verschiedensten Künstler auf. Am 22. September war die popronde zum Beispiel bei Jasmin in Delft.
Da in Wageningen die meisten Bars am Marktplatz sind, konnten wir von einer Bar zur nächsten tingeln, je nach dem wie gut uns die Musik der jeweiligen Künstler gefallen hat. Am Anfang war ich mit zwei Freundinnen von meiner AID-Gruppe unterwegs aber mit der Zeit haben wir immer mehr bekannte Gesichter getroffen und unsere Gruppe ist stetig gewachsen. Der kleine Stadtkern und die Konzentration der Studierenden hat also durchaus seine Vorteile. Insgesamt war ich positiv überrascht wie viele verschiedene Künstler aufgetreten sind, wie gut die Popronde besucht war und wie schön dadurch die Atmosphäre in der Stadt war.
Party bei einer Studentenverbindungen oder lieber ein entspanntes Blondes?
Generell beschränkt sich das Nachtleben in Wageningen auf Partys bei den Studentenverbindungen, die meistens donnerstags offen für nicht-Mitglieder sind. Gestern zum Beispiel hat es uns nach der popronde zur Party der Ruder-Verbindung verschlagen, die in deren Clubheim am Rhein stattfand.
Ansonsten bieten die Bars am Markt gemütliche Plätze um in Ruhe etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen. Und da man in den meisten Bars im Sommer wie Winter (dank der Heizstrahler) draußen sitzen kann, hat meine kleine Holländische Stadt fast mediterranes Flair. Leider ist auswärts Essen in Wageningen, und in den Niederlanden generell, teurer als bei uns.
Mein Lieblingsplatz in Wageningen ist das Eetcafé, das zum Kino gehört: Tagsüber kann man hier Kaffee trinken und kleinere Snacks essen, abends ist es ein sehr schöner Platz um Longdrinks oder ein Bierchen zu trinken und Pizza zu essen. Dies entspricht übrigens auch der Definition eines typisch holländischen Eetcafés, das mit einem Deutschen Bistro zu vergleichen ist: tagsüber Café, abends Bar, auf der Speisekarte vor allem kleinere Snacks wie zum Beispiel Kaasblokjes und typisch holländische frittierte Kleinigkeiten wie die allseits bekannte Frikandel oder Bitterballen.
Vortrinken auf dem Campus
Im Studenten Café „The Spot“ gibt es ab 17.00 Uhr nicht nur warmes Abendessen, wie zum Beispiel Pizza für unter 5€, was hinsichtlich der üblichen Preise für Pizza in Holland (> 10€) sehr günstig ist, sondern auch günstiges Bier, Tischtennis und ab und an Events wie Pubquizzes, Open Mic-Nights oder Kinoabende. Ich finde es super, dass dadurch der Campus auch abends noch belebt ist und die Studierenden auch ihre Freizeit auf dem Campus verbringen können. Dadurch wird der Campus nicht nur mit arbeiten und lernen verbunden, sondern auch mit einem entspannten Abend. Außerdem verbringen nicht nur Studenten ihren Feierabend hier, sondern auch Mitarbeiter und Professoren.