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Maßkrüge und Reggaeton eine komische Freundschaft


Zu sehen gibt es dieses Zusammenspiel auf dem Oktoberfest in Barcelona. Wie viel Originalität steckt wirklich in der achten Auflage des Oktoberfests in der spanischen Stadt – einem Fest, bei dem das Lied „Angels von Robbie Williams nur das drittletzte Lied des Abends ist, bei dem die Tische vorzeitig geputzt werden können, weil nicht genügend Gäste anwesend sind und bei dem es nicht erlaubt ist einen Fuß auf den Tisch zu stellen?

Es war Freitagabend und ich ging mit ein paar Freunden voller Erwartung zum Festgelände. Ganz schnell kam dann erstmal die Ernüchterung. Eine Schlange hatte sich vor dem Eingang gebildet, deren Ende ich nicht einmal erblicken konnte, da sie zweimal um die Ecke abbog. Aber das änderte vorerst natürlich erstmal nichts an meinem Ziel, ins Zelt zu gehen. Warten beim Oktoberfest war ich außerdem aus Deutschland gewohnt. Die Zeit verging und ich kam nur sehr schleppend voran. Zum Glück konnte man sich mit anderen Menschen, denen das gleiche Schicksal ereilte, die Langeweile vertreiben. Es ist immer wieder spannend, wie lange Gespräche dauern können, die immer mit der gleichen Frage beginnen: „Aus welchem Land kommst du?“. Ganze zwei Stunden später war es dann soweit. Einmal noch kurz von der Security abtasten lassen und dann war ich auch schon auf dem Gelände, oder soll ich sagen im Zelt. Denn letztendlich besteht das Gelände aus einem „Zelt“, dass zur Straßenseite dauerhaft geöffnet ist, einigen Essenswagen und angrenzende Toiletten. Nein, da kommt nichts mehr. Das ist alles. Ich war genauso verwundert.

Oktoberfest Barcelona
Oktoberfest Barcelona

Ein Zehner für die Maß Bier

Ich hatte in diesem Moment jedoch bereits einen anderen Gedanken im Kopf. Wie soll man mit so vielen Leuten nun einen Tisch bekommen, wenn die Schlange schon so lang war. Letztendlich war ich noch verwunderter, als ich beim zweiten Blick festgestellt habe, dass das Gelände alles andere als überfüllt war. Manche Tische waren sogar komplett frei. Nach einigen Metern ist mir aufgefallen, dass man sein Bier direkt beim „Wirt“ kaufen kann. Wie sich später herausstellte, kann man auch wie gewohnt am Tisch bei einer netten Dame im Dirndl Bier bestellen. Letztendlich habe ich den ganzen Abend jedoch nur ganz kurz eine einzige Bedienung gesehen, weshalb man sich darauf nicht verlassen sollte und sich lieber gleich damit anfreundet, sein Bier selbst abzuholen. Die Maß Helles kostet 10 Euro und es gibt sogar einen halben Liter der fünf verschiedenen Auswahlmöglichkeiten: Paulaner Lager, Salvator, Weißbier, alkoholfrei und das spanische Cruzcampo. Man bekommt dann eine Marke und holt sein Bier am Stand daneben bei der Zapfanlage. Ich konnte meinen Augen kaum trauen:. Ein voll eingeschenkter Maßkrug. Dieser Punkt geht auf jeden Fall nach Barcelona.

Bierpreise

Bierpreise

Tanzmusik aus aller Welt

Am Wochenende geht der Spaß von 12 Uhr mittags bis 1 in der Nacht und unter der Woche von 17 bis 23 Uhr. Natürlich darf für diesen Zeitraum auch die passende Musik nicht fehlen. Zu Beginn der Öffnungszeiten spielt eine Blaskapelle, als ich ins Zelt kam, war Live-Musik jedoch bereits Fehlanzeige. Es klang eher nach DJ Spotify, manchmal ist die Musik auch für ein paar Sekunden ausgefallen. Ich würde die Hälfte aller Songs Reggaeton zuordnen. Der Rest wurde fair zwischen englischen Klassikern und deutschen „Liedern“ aufgeteilt. Man würde dann eher partymäßige deutsche Musik erwarten, jedoch wurde dann einfach die Blasmusik aus den Lautsprechen abgespielt, was zu dieser Stunde dann keine Assoziationen zu München hervorgerufen hat und auch nicht zur restlichen spanischen Stimmungsmusik gepasst hat. Man konnte auch eindrücklich sehen, dass die Menschen die deutsche Musik nutzen, um sich mal kurz hinzusetzen und zu unterhalten. Sobald der erste Ton des neuen Lieds jedoch einen spanischen Hit ankündigt, kann man garnicht so schnell schauen, wie alle schon wieder auf den Bänken sind.

Hier wurde dann wohl ein deutscher Song gespielt
Hier wurde dann wohl ein deutscher Song gespielt

Trachten nur fürs Foto

Tracht ist natürlich auch Fehlanzeige. Sollte man sich mit einem Dirndl auf das Fest verirren, spielt man den ganzen Abend Fotomodel für begeisterte Spanier. Das sollte man sich also vorher gut überlegen. Im Nachhinein muss ich jedoch festhalten, dass, besonders durch das gemeinsame Outfit, das Oktoberfest – wie ich es aus München kenne – etwas Besonderes ist.

Es war auf jeden Fall sehr spannend, das Ganze mal gesehen zu haben und ich kann es nur empfehlen. Die Frage ob es den Namen Oktoberfest verdient hat, möchte ich jedoch gerne nochmal in den Raum stellen.

Bier
Ein Prosit der Gemütlichkeit

Zumindest der Trinkspruch „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ wurde mindestens genauso oft gerufen.

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