2. Oktober 2016
Die World Trade Center Site ist fünfzehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 größtenteils von Baukränen befreit. Anstelle von Schutt und Asche steht nun ein beeindruckendes Denkmal und das höchste Gebäude der westlichen Hemisphäre.
Seit dem Beginn der Kurse habe ich in New York natürlich etwas weniger Zeit für Sightseeing. Trotzdem gibt es schon die ersten Lieblingsorte, über die ich berichten kann. Heute: die World Trade Center Site.
9/11 Memorial – es fehlen die Worte
Am fünfzehnten Jahrestag des 11. September bin ich zum 9/11 Memorial and Museum an der World Trade Center Site gegangen und habe somit die offizielle Trauerfeier miterlebt. Was zunächst nur ein Vormittag am Ground Zero werden sollte, wurde schnell zu einem ganzen Tag an diesem bewegenden Ort. Dort wo einst die Twin Towers des World Trade Centers standen, wurde nun ein beeindruckendes Denkmal für die Opfer des 11. September errichtet. An Stelle beider Türme wurden riesige Becken in den Boden eingelassen, in denen Wasserfälle zusammenfließen. Am Beckenrand sind die Namen derjenigen eingraviert, die in den Anschlägen ihr Leben verloren haben. Ein zutiefst bewegender Ort. Mir fehlen immer noch die Worte.
Touristen-Programm in New York City: Aussichtsplattform ist Pflicht
Am vergangenen Wochenende war eine Freundin aus Berlin zu Besuch, was mir natürlich eine Steilvorlage für ein paar Tage Touristen-Programm gegeben hat. Als Tourist ist es fast schon obligatorisch, eine der Aussichtsplattformen in New York zu besuchen. Zur Wahl stehen da das Empire State Building, das Rockefeller Center, und seit neuestem auch das One World Trade Center. Wir entschieden uns für die brandneue Aussichtsplattform an der World Trade Center Site. Das One World Trade Center ist das höchste Gebäude in der westlichen Hemisphäre und bietet im 102. Stock eine 360 Grad Aussicht über ganz New York City.
Ganz billig ist das Vergnügen nicht. Das One World Observatory ist etwas teurer als die anderen beiden Aussichtsplattformen. Wie bereits berichtet, genießen NYU Studierende aber an vielen Orten in New York City vergünstigten oder sogar kostenlosen Eintritt. In diesem Fall bekam ich als NYU Studentin für $34 meine Eintrittskarte.
Von 0 auf 102 in 47 Sekunden
Im unteren Stockwerk des One World Trade Centers wird den Besuchern der Bauprozess nahe gebracht, bevor es endlich in den Aufzug geht. In 47 Sekunden von 0 auf 102 – wortwörtlich. Das macht den Sky Pod, wie der Aufzug im One World Trade Center genannt wird, zum schnellsten Aufzug der Welt. An den Wänden des Aufzugs wird eine Grafik eingespielt und man rast durch die Geschichte der World Trade Center Site von 1700 bis 2016. Ein Erlebnis für sich. Aus dem Aufzug geht es dann in einen Filmraum. Was hier passiert, darf ich aber nicht verraten. Es soll ja schließlich auch für andere Besucher noch eine Überraschung sein.
360° Aussicht aus 381 Metern Höhe
So viel kann ich aber verraten: Die Aussicht aus dem 102. Stock ist der absolute Wahnsinn. Anders kann man es wirklich nicht beschreiben. Auf der einen Seite schaut man Richtung Norden die gesamte Länge Manhattans entlang. Neben dem Empire State Building sieht man auch das Chrysler Building und andere Wolkenkratzer, welche die Skyline Midtown Manhattans prägen. Für mich als NYU Studentin besonders schön: Man sieht sogar den Campus der NYU mit dem Washington Square Arch! Auf der 360 Grad Plattform kann man zudem die Aussicht auf den East River mit Brooklyn Bridge, Manhattan Bridge und die Stadtteile Queens und Brooklyn genießen, die Freiheitsstatue, Ellis Island und Staten Island von oben betrachten, und sogar den Nachbarstaat New Jersey auf der anderen Seite des Hudson Rivers sehen.
Oculus: Der neue Transportation Hub macht die Anfahrt einfach
Als Übersicht über New York City kann ich das One World Observatory mit seiner 360 Grad Aussicht nur empfehlen. Allerdings sollte man das Wetter bei der Planung des Besuchs auf jeden Fall in Betracht ziehen. Bei Regenwetter ergibt es logischerweise nicht viel Sinn die Aussichtsplattform zu besucehn, aber auch zu sonnig sollte es nicht sein. Da die Aussichtsplattform (anders als beim Empire State Building und Rockefeller Center) ausschließlich Indoor ist, reflektiert die Sonne von den Glasscheiben und hindert somit die Sicht.
Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist übrigens auch überhaupt kein Problem. Dank des neuen Transportation Hubs “Oculus” wurden alle umliegenden U-Bahn Linien zusammengefasst und sind in einem einzigen Gebäude erreichbar. Den Oculus sollte man aber nicht nur als Haltestelle betrachten. Die Architektur und die integrierte neue Shopping Mall machen dieses neue Gebäude an der World Trade Center Site selbst zu einer Attraktion.