24. Oktober 2020
Zu meinem Designstudium an der Hochschule in Düsseldorf gehören meistens jede Menge Hausaufgaben und auch Gruppenarbeiten. Heute erzähle ich dir von meinen Online-Seminaren hier in Griechenland. Schon nach kurzer Zeit konnte ich Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede zu meinem vergangenen Online-Semester an meiner Heimathochschule feststellen!
Die Uni hier hat vor gerade mal drei Wochen begonnen, zeigt sich aber jetzt schon so intensiv wie meine Kurse an der Hochschule Düsseldorf. Nach den langen Semesterferien finde ich es anfangs besonders anstrengend, mich wieder lange am Stück zu konzentrieren. Aber ich war auch gespannt, welche Kurse mich hier in Griechenland erwarten würden.
Ist die Sprache ein Hindernis für mich?
In meinem ersten Blogbeitrag habe ich bereits erwähnt, dass ich aufgrund meiner griechischen Wurzeln auch Griechisch spreche. Da ich jedoch in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, spreche ich die Sprache nicht so fließend wie Deutsch. Mein Griechisch zu verbessern war auch einer der Gründe, wieso ich für mein Auslandssemester nach Athen gekommen bin. Damals habe ich aber noch nicht geahnt, das ich mein gesamtes Semester auf Griechisch haben werde.
Die ersten Kurse auf Griechisch
Vor meinem ersten Seminar war ich sehr aufgeregt. Da ich aber vor Beginn aller Seminare eigentlich schon mit allen Professoren und Professorinnen E-Mail-Kontakt hatte, wussten alle über mich Bescheid. Die meisten von ihnen reagierten sehr verständnisvoll. Eine Professorin fragte mich sogar nach ein paar Fakten und einer kleinen Vorstellung, damit sie sich ein besseres Bild von mir machen konnte.
Da ich in Deutschland bereits ein Semester Online-Unterricht hinter mich gebracht hatte, wusste ich, wie das Ganze abläuft. Trotzdem war ich überrascht, wie sehr mich die Veranstaltungen hier an meine Kurse in Deutschland erinnerten. Auch die Plattform war die gleiche. In Düsseldorf und auch hier in Athen wird für die Online-Seminare Microsoft Teams verwendet.
Nur eine Sache ist anders: Die Sprache. Während ich in manchen Kursen gut mitkomme, habe ich in einigen ein paar Verständnisprobleme. Ich versuche, immer alles schnell mitzuschreiben, doch das endet manchmal in purem Chaos. In meinen Notizheften befinden sich Mitschriften in einem Mix aus Deutsch, Englisch und auch noch Griechisch. Vor allem der Theoriekurs „Intelligence Packaging“ ist eine Herausforderung für mich. Da der Professor dieses Kurses von mir als Erasmus-Studentin wusste, schrieb er mir am selben Tag, ob ich heute alles verstanden hätte und seiner Vorlesung folgen konnte. Ich war sehr positiv überrascht über dieses Interesse und fühlte mich in den Seminaren viel wohler als ich dachte.
Unterstützung bei meinen Seminaren
Da es in einem Designstudium so üblich ist, gibt es auch hier in Griechenland viele Gruppenarbeiten. Doch eine Gruppe zu finden, war für mich gar nicht so leicht, wenn sich alle einander bereits vorher kennen und schon ihre Gruppen gebildet haben. Als die Professoren jedoch auf mich als Erasmus-Studentin aufmerksam machten, meldeten sich einige Kommilitonen privat bei mir, was mich sehr freute! Ein Mädchen namens Olga bot mir ihre Hilfe bei allen Fragen rund ums Studium an. Das gab mir wirklich ein gutes Gefühl und ich schrieb sie die Woche auch einige Male an.
Wie anders ist das Designstudium in Athen?
In meinem Designstudium in Düsseldorf haben wir überwiegend Seminare und nur wenige Vorlesungen. Für ein Seminar wird regulär drei Stunden angesetzt. Das ist echt viel, aber im Designbereich echt notwendig, um auch alle Arbeiten aller Studierenden in einem Kurs besprechen zu können. In den meisten Seminaren wird beispielsweise eine Aufgabe gestellt und dann wird über das gesamte Semester daran gearbeitet und diese wöchentlich besprochen.
So habe ich es bisher hier in Griechenland auch erlebt. Die Kurse gehen hier zwar eine Stunde länger, anstatt drei Stunden vier Stunden, aber sonst laufen sie genau wie an meiner Hochschule in Düsseldorf ab. Meine Arbeit jede Woche online zu präsentieren ist natürlich nicht das Gleiche, als würde ich es vor Ort machen. Aber trotzdem klappt es besser als gedacht. Auch auf den Austausch und das Feedback von Kommilitonen wird an der Partnerhochschule viel Wert gelegt.
Das wars heute erst mal zum Thema Uni! Wie es während des Semesters mit meinen Seminaren weiter verläuft, werde ich dir regelmäßig berichten!
Αντίο! (Tschüss auf Griechisch)