8. Oktober 2021
In meiner ersten Woche in Dublin habe ich meine Unterkunft bezogen, neue Leute im Studentenwohnheim kennengelernt und wollte den Campus meiner Uni erkunden. Letzteres hatte ich mir zumindest so vorgestellt. Stattdessen hieß es: Online-Orientation und „Kein Grund zum Campus zu fahren“!
Anfahrt zum Studentenwohnheim
Der Flug von Berlin nach Dublin war mit zwei Stunden und 25 Minuten kurz und verlief reibungslos. Für den Transport vom Flughafen zu meiner Unterkunft in Dublin 7 hatte meine Universität vorab online einen kostenlosen Shuttle-Service angeboten. Darüber war ich aus zweierlei Gründen positiv überrascht: Erstens das überhaupt ein kostenfreier Transport angeboten wird. Zweitens das dieser mich dann auch noch direkt zu meiner Unterkunft bringen sollte, die nicht auf dem Campus, sondern knapp sieben Kilometer von der Uni entfernt und nahe dem Stadtzentrum liegt. In der Theorie sollte die 25-minütige Anreise vom Flughafen in die Stadt also keine große Hürde darstellen. In der Praxis wurde das Shuttle erst für eineinhalb Stunden nach meiner Ankunft am Flughafen gebucht. Als es dann auch zu diesem Termin nicht erschien, wurde ich schlussendlich in ein Taxi gesetzt. Mit vier Stunden Verspätung kam ich in meiner Unterkunft an.
Die Essentials: Ucard und Student Leap-Card
Die wichtigsten Dokumente, die du nach deiner Ankunft in Dublin haben möchtest, sind erstens dein Studentenausweis (am UCD Ucard genannt) und zweitens deine Student Leap Card zur Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs.
Student Ucard
Neben deinem offiziellen Identifikationsausweis als Student (auch um Vergünstigungen in Museen, Kinos etc. zu erhalten) brauchst du deinen Studentenausweis, um zahlreiche Angebote auf dem Campus wahrnehmen zu können. Dazu gehört die Nutzung der Bibliothek, Drucken und Kopieren sowie die Möglichkeit Sporteinrichtungen, wie zum Beispiel die Schwimmhalle benutzen zu können.
Student Leap-Card
Wenn du dich in Dublin bewegen möchtest und nicht mit dem Fahrrad unterwegs bist, dann willst du eine Student Leap-Card haben. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ist ansonsten nur mit Bargeld möglich, welches du passend dabeihaben musst. Es wird kein Wechselgeld ausgehändigt. Weiterhin ist die Student Leap-Card bis zu 20% günstiger als das Zahlen mit Bargeld und bietet zusätzliche Vergünstigungen wie das sogenannte Fare Capping für Vielfahrer. Dabei zahlst du maximal einen bestimmten Betrag pro Woche und fährst anschließend ohne zusätzliche Kosten.
Für die Ausstellung von beiden Karten bist du auf die Mitwirkung deiner Universität angewiesen. Die Orientierungsveranstaltungen für Erasmus-Studenten fanden nur online statt. Es wurden in einzelnen, lose über die Woche verteilten, Zoom-Sessions unterschiedliche Aspekte des Unilebens erklärt. Da die Ucard noch nicht zur Abholung bereit war (Vorteil für Studenten, die auf dem Campus wohnen: Aushändigung der Karte direkt bei Einzug) und die Leap-Card-Maschine kaputt, wurde mir in meiner ersten Woche auf Nachfrage abgeraten auf den Campus zu fahren.
Orientation auf dem Campus
Am Ende der Woche habe ich mich nichtsdestotrotz entschieden, einfach auf den Campus zu fahren. Es fand gerade die Einführung für die Studierenden im dritten Semester statt, die bisher noch nicht auf dem Campus gewesen waren. Auch wenn theoretisch die meisten Themen in den Orientation Events behandelt wurden, bekommt man doch erst wirklich ein Gefühl für die Menschen und den Campus, wenn man vor Ort ist. Dadurch, dass die Einführung für die Drittsemester stattfand, konnte ich an einer Campusführung teilnehmen (die für Austauschstudenten auch später so nicht vorgesehen war) und zufällig funktionierte vor Ort auch die Leap-Card-Maschine wieder und mein Ausweis stand zur Abholung bereit. Fazit: Lieber einmal mehr als einmal zu wenig auf den Campus fahren. So war ich am Ende der ersten Woche doch noch eingeführt und startbereit für den Vorlesungsbeginn am nächsten Montag. Abgesehen von der Orientation haben ich nur eine Vorlesung online, der überwiegende Anteil findet persönlich im Hörsaal statt.